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Katze trinkt viel: Mögliche Ursachen für den großen Durst

von Tim Brinkhaus

am aktualisiert

Oft neigen die Stubentiger dazu, wenig frisches Wasser zu trinken. Sie decken ihren Bedarf an Flüssigkeit meist mit der Nahrungsaufnahme ab. Anlass zur Sorge besteht dann, sobald die Katze viel mehr trinkt als üblich. Ob ernsthafte Krankheiten dahinter stecken oder nicht, sollte stets der Tierarzt entscheiden. Dennoch erscheint es wichtig, die Symptome richtig einzuordnen.

Das Wichtigste in Kürze

Ihre Katze trinkt viel, wenn sie stark erhitzt ist oder das falsche Futter erhält.

An heißen Sommertagen trinkt Ihre Katze viel und isst wenig.

Sie sollten zum Tierarzt gehen, sobald Ihre Katze viel trinkt und überall Urin lässt.

Vorsicht ist geboten, wenn Ihr Liebling das Futter vollständig verweigert.

Daran erkennen Sie, ob Ihre Katze viel trinkt

Ein Schmusekater trinkt viel, damit er seinen Flüssigkeitshaushalt hoch hält. Sie erkennen dies an einem schnell leer werdenden Wasserschälchen. Jede Samtpfote benötigt unterschiedlich viel Flüssigkeit. Aus diesem Grund lässt sich der „ideale Wert“ nicht festlegen. Im Zweifelsfall sollten Sie folgende Faustregel beachten: Sobald Ihre Katze von ihrem eigentlichen Verhalten abweicht, sollten Sie aktiv werden. Dies gilt, sobald Ihre Katze viel mehr trinkt und uriniert, als sie es normalerweise tut. Es ist aber wichtig, zu differenzieren, warum die Katze plötzlich großen Durst verspürt. Manchmal steckt eine harmlose Ursache dahinter.

Folgende Ursachen für den vermehrten Durst bei Katzen sind harmlos

Bei einigen Ursachen brauchen Sie nicht besorgt zu sein. Manchmal hängt der vermehrte Durst der Katze mit den Wetterbedingungen zusammen. Das ist bei gesunden Katzen normal. Dann verschwindet der Drang zu trinken wieder von allein.

Vermehrter Durst aufgrund der Sommerhitze

Wenn die Katze viel Milch trinkt und wenig frisst, macht ihr möglicherweise die Sommerhitze zu schaffen. Dahingehend unterscheidet sich die Fellnase nicht von den Menschen. Je wärmer es draußen ist, umso mehr sollte die Samtpfote Wasser zu sich nehmen. Eine Katze benötigt durchschnittlich 40-50 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Diesen Bedarf deckt die Katze, indem sie viel trinkt und viel frisst. Auch der umgekehrte Fall kann eintreten. So manche Katze trinkt im Sommer viel, aber frisst nicht oder nur wenig. Ob es sich bei dem vermehrten Durst um eine harmlose Ursache handelt, lässt sich an der Atmung der Mieze erkennen. Sobald ihr das Wetter zu heiß ist, fängt sie wie ein Hund an zu hecheln. Stellen Sie dem vierbeinigen Mitbewohner ausreichend Wasser und Milch zur Verfügung. Sie helfen Ihrer Mieze zudem mit einem kühlen Ort zum Ausruhen.

Die Katze trinkt viel aufgrund der Fütterung mit Trockenfutter

Das Futter hat einen großen Einfluss auf den Flüssigkeitsbedarf des Stubentigers. Grundsätzlich trinkt eine Katze viel, je mehr Trockenfutter sie isst. Der Grund ist simpel: Im Trockenfutter befinden sich kaum Wasserreserven. Der Wasseranteil in diesem Futter macht lediglich zehn Prozent aus. Nassfutter besteht hingegen zu 70 Prozent aus Wasser. Diese Reserven fehlen Ihrem Liebling, wenn er sich ausschließlich von Trockenfutter ernährt. Er gleicht diesen Mangel aus, indem er mehr Wasser trinkt als Tiere, die Nassfutter erhalten. Neben dem trockenen Futter beeinflussen die Leckerlies das Durstgefühl des Kätzchens. Manche Leckereien sind sehr salzhaltig. Das Salz macht die zarten Vierbeiner durstig, weshalb sie viel trinken.

Wichtig: Eine ausgewogene und gesunde Ernährung besteht aus Trocken- und Nassfutter. Nur dann kann der Kater seinen Wasserbedarf mit der Nahrung abdecken. Wenn Sie Ihrer Samtpfote nur Trockenfutter darreichen, gefährden Sie ihre Gesundheit.

Vermehrter Durst bei Katzen als Symptom für eine ernstzunehmende Krankheit

Natürlich kann auch eine Krankheit aufgetreten sein, infolge derer die Mieze ungewöhnlich viel trinkt. Doch der vermehrte Durst ist oftmals nur eines von vielen Symptomen. Häufig weist das Kätzchen weitere untypische Verhaltensänderungen auf:

Die Fellnase verhält sich entgegen ihrer Natur ungewöhnlich aggressiv.

Sie trinkt nicht nur viel, sondern uriniert auch viel.

Struppiges Fell, das ungesund und stumpf aussieht.

Ein Freigänger geht nicht mehr nach draußen.

Die Samtpfote zieht sich immer öfter zurück.

Schlimmstenfalls trinkt die Katze viel und isst überhaupt nicht.

Grundsätzlich gilt: Bei allen noch so kleinen Wesensänderungen der Fellnase ist der Gang zum Tierarzt erforderlich!

Durst bei Katzen deutet auf eine gestörte Flüssigkeitsregulation hin

Trinkt die Katze ohne nachvollziehbaren Grund viel und uriniert viel, ist ihre Flüssigkeitsregulation gestört. Dahinter können zwei verschiedene Probleme stecken. Oftmals steckt die sogenannte „primäre Polyurie“ dahinter. In diesem Fall ist das Durstzentrum im Gehirn des Tieres gestört. Diese wirkt sich individuell verschieden auf den Körper der Katze aus. Drei Ursachen treten allerdings gehäuft auf.

Durst bei Katzen als Symptom für Diabetes mellitus

Die Zuckerkrankheit gehört zu den bei Katzen verbreitetsten hormonellen Erkrankungen. Das Tier zeigt bei beginnender Krankheit keine oder wenige Symptome auf. Schreitet die Zuckerkrankheit fort, steigt der Blutzuckerspiegel der Katze kontinuierlich an. Sie benötigt fortlaufend mehr Insulin. Dies zeigt sich, sobald die Katze viel trinkt und trotzdem abnimmt. Gleichzeitig leidet das Tier unter einem starken, nicht stillbaren Hunger. Mit beginnendem Diabetes treten zudem äußerlich sichtbare körperliche Veränderungen auf: Das Fell der Mieze sieht stumpf und struppig aus. Gleichzeitig wirkt die Katze müde und teilnahmslos. Sie springt nicht mehr umher und hat mit geschwächten Hinterbeinen zu kämpfen.

Achtung: Ältere Katzen und kastrierte Kater erkranken häufiger an Diabetes als junge Tiere. Sobald Ihre alte Katze also viel trinkt und viel pinkelt, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen.

Durst bei Katzen als Symptom für Nierenerkrankungen

Eine Erkrankung der Nieren kann für den großen Durst der Katze verantwortlich sein. Ist die Nierenfunktion dauerhaft beeinträchtigt, sprechen die Mediziner von einer chronischen Niereninsuffizienz. Diese dauert – je nach Schweregrad – Wochen, Monate oder Jahre an. Erste Symptome treten erst auf, wenn zwei Drittel der Niere nicht mehr funktionstüchtig sind. Dann trinkt die Katze viel und zieht sich zurück. Eine erkrankte Katze mit Nierenproblemen neigt auch dazu, viel zu trinken und sich zu übergeben. Ihr allgemeiner gesundheitlicher Zustand ist schlecht. Wichtig zu wissen ist, dass viele ältere Katzen Nierenprobleme aufweisen. Anfangs trinkt Ihre alte Katze viel, um dem vermehrten Wasserbedarf zu decken. Zudem setzt eine viel trinkende Katze mit Nierenproblemen verstärkt und vermehrt Urin ab. Leider ist die Krankheit nicht heilbar.

Durst bei Katzen infolge einer Vergiftung

Höchste Vorsicht ist geboten, falls Ihre junge oder alte Katze ununterbrochen viel trinkt.  Schlimmstenfalls hat sich das Tier vergiftet. Dies kann draußen durch gezielte Giftköder oder giftige Pflanzen geschehen. Doch auch Stubentiger sind nicht gänzlich vor Vergiftungen geschützt. Viele Zimmerpflanzen sind für Ihre Samtpfote giftig. Sie sollten diese Anzeichen keinesfalls ignorieren. Sobald die Katze viel trinkt und erbricht, handelt es sich um einen medizinischen Notfall! Sie sollten unverzüglich reagieren und das Kätzchen zum Tierarzt bringen. Das Fachpersonal ergreift anschließend alle lebensrettenden Maßnahmen und spült das Gift aus dem Körper. Falls Sie vermuten, um welches Gift es sich handelt, sollten Sie dies umgehend mitteilen.

Wamiz-Ratgeber: Vergiftungen bei Katzen

Diese weiteren Ursachen können einen vermehrten Durst bei Katzen bewirken

Entwässernde Medikamente (Kortison, Diuretika o.ä.) bewirken, dass die Katze viel trinkt und einen dicken Bauch hat.

Das Cushing-Syndrom kann zu einem vermehrten Durstgefühl bei Kätzchen führen.

Hat die Samtpfote zu wenig Kalium im Blut, trinkt sie mehr als sonst.

Auch verschiedene Lebererkrankungen können ein großes Durstgefühl bei den Stubentigern verursachen.

Selten stecken hinter den Durstgefühlen psychische Erkrankungen.

Unsere Empfehlung: Das sollten Sie tun, wenn Ihr Katze (zu) viel trinkt

Katzen und Kater, die viel trinken, sind nicht automatisch krank. Sofern es Ihrem Tier ansonsten blendend geht, dosieren Sie die Trinkmenge für Ihren Liebling in den nächsten Tagen. Die Wassermenge lässt sich in einem Messbecher abmessen. Wie viel Flüssigkeit Ihre Mieze trinkt, sehen sie nach 24 Stunden anhand der verbleibenden Menge im Wassernapf. Überschreitet die Trinkmenge das gesunde tägliche Maß, können Sie von einer Erkrankung ausgehen. Sie sollten auf jeden Fall zum Tierarzt gehen, falls sich Ihr Liebling apathisch verhält, viel trinkt und anschließend erbricht. Vor dem Termin können Sie eigenständig Urin sammeln. Es gibt im Handel spezielles Katzenstreu, das den Urin nicht aufsaugt. Mit einer kleinen Spritze lässt sich der Urin in einem Gefäß sammeln. Dieser abgefüllte Urin erleichtert dem Tierarzt die anschließende Arbeit. Zudem hat er eine stärkere Aussagekraft als der direkt beim Tierarzt entnommene Urin. Idealerweise beschriften Sie die Probe und vermerken Datum und Uhrzeit darauf. Sofern Sie nicht direkt zum Tierarzt fahren können, lässt sich die Probe vorübergehend gut im Kühlschrank aufbewahren.




 

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