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Katze kratzt an orangem Sofa
© Shutterstock

Katzen das Kratzen abgewöhnen: So geht es!

von Tim Brinkhaus

am aktualisiert

Eine auf dem Sofa schlummernde Katze – was für ein entspannender Anblick! Doch Kratzspuren auf selbigem Sofa treiben den Puls von Katzenbesitzern schnell in die Höhe. Was ist zu tun, wenn Samtpfoten an Möbeln kratzen?

Warum kratzen Katzen an Möbeln?

In der Nature motivieren zwei Gründe unsere felinen Gefährten dazu, an Gegenständen zu kratzen. Zum einen schärfen und pflegen sie ihre Krallen: Samtpfoten, die nur auf weichem Untergrund laufen, würden sonst stumpfe oder zu lange Krallen bekommen. Das Krallenwetzen schärft sie. Außerdem lösen sich beim Kratzen ab und an Krallenhülsen. Regelmäßiges Wetzen hält die Krallen als wichtige Werkzeuge in Top-Form! Zum anderen markieren Katzen durch Kratzen ihr Revier. Die Spuren zeigen anderen Vierbeinern: „Achtung, das ist mein Revier!“ Sowohl unsichere als auch dominante Katzen kratzen besonders gerne. Schließlich ist das Wetzen der Krallen auch eine Möglichkeit, Spannungen abzubauen. Beobachten Sie Ihre Katze einmal dabei: Viele Katzen zelebrieren das Kratzen genüsslich.

So wetzen Katzen ihre Krallen:

Am liebsten mögen wir es zweifellos, wenn unsere Stubentiger ihre Krallen an Kratzbäumen, Kratztonnen, Kratzspielzeugen oder einfach an Bäumen im Garten wetzen. Leider klappt das nicht bei allen problemlos. Manche Katzen schärfen ihre Krallen am Sofa oder an sonstigen Möbeln. Auch Teppiche können zum zweifelhaften Kratzspaß beitragen – insbesondere Sisalteppiche. Matratzen, Rattanmöbel jeglicher Art oder Vorhänge – alles kann die Katze zum Kratzen animieren.

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So gewöhnen Sie der Katze das Kratzen ab

Da hierzulande das Entkrallen gesetzlich verboten ist, muss Ursachenforschung betrieben werden. Nur wer die Gründe für unerwünschtes Verhalten kennt, kann es gezielt abtrainieren. Wir geben Tipps:

Paradies für Krallen: der richtige Kratzbaum

Für Wohnungskatzen ein Muss, für Freigänger sinnvolles Plus: der Kratzbaum! Er sollte nicht in einer dunklen Ecke, sondern dort stehen, wo die Katze sich gerne aufhält. Ein Platz am Wohnzimmerfenster eignet sich beispielsweise wunderbar, um viel zu überblicken. Manche Kratzbäume sind voller Kleinteile und zig Bettchen oder Höhlen. Wichtiger ist: Achten Sie darauf, dass es der Samtpfote möglich ist, aufrechtstehend an einer Säule zu kratzen. Setzen Sie beim Kratzbaum auf Qualität – beispielsweise auf Vollholzsäulen und Teppichbezug statt Pappe und Plüsch. Jede Fellnase sollte mindestens eine Liegemöglichkeit haben. Der Kratzbaum darf nicht wackeln: Dies verunsichert die Katze und hält sie vom Klettern und Kratzen ab.

Lassen Sie keine Langweile aufkommen

Könnte es sein, dass Ihre Samtpfote aus Langweile an Möbeln kratzt? Dann sorgen Sie für Abwechslung! Ein Katzenkumpel für alleinlebende Katzen oder Beschäftigungsspielzeuge können für mehr Auslastung sorgen.

Seien Sie konsequent

Kratzt die Mini-Katze am Teppich, mag das noch niedlich sein. Doch wer von klein auf konsequent ist, hat seltener Probleme mit Kratzekatzen. Wenn Ihre Jungkatze also Möbeln zu Leibe rückt, bringen Sie sie kommentarlos zum Kratzbaum. Loben Sie sie jedes Mal, wenn Sie diesen nutzt. Problematisch ist, wenn das Kratzen an alten Möbeln erlaubt ist – „wir kaufen ohnehin bald ein neues Sofa“ – an neuen aber tabu sein soll. Eine Katze versteht diesen Unterschied nicht. Schließlich gilt: Wenn Sie mit anderen Personen zusammenleben, sollten alle an einem Strang ziehen. Nur so lernt die Katze, was erlaubt ist und was nicht.

Machen Sie Sofa und Co. unattraktiv

Je nach Möbelstück können Sie versuchen, der Katze den Spaß am Kratzen zu verderben. Glatte Folien sind keine guten Kratzflächen. Ihre Katze wird diese in der Regel meiden, wenn Sie sie über Couch und Co. befestigen. Allerdings darf die Katze sich nicht darin verheddern können, sonst besteht Erstickungsgefahr. Kleine Ecken können Sie vorübergehend mit Paketklebeband abkleben. Auch geschickt platzierte Krachmacher sind abschreckend: Beispielsweise eine leere Blechdose, die scheppernd herunterfällt, wenn die Samtpfote zum Kratzen ansetzt. Eine in der Nähe liegende, aufgeschnittene Zitrone kann die empfindliche Katzennase stören, so dass sie lieber fernbleibt. Lassen Sie Ihre Fantasie spielen, doch seien Sie immer sicher, dass die Katze sich nicht verletzen kann. Oft sind solche abschreckenden Maßnahmen hilfreich für Zeiten, in denen Sie nicht zuhause sind. Denn auf diese Weise verhindern Sie Erfolgserlebnisse.

Locken Sie mit Sprays zum Kratzbaum

Nicht jeder Stubentiger erkennt auf den ersten Blick das Potenzial eines Kratzbaums – manche ignorieren das neue Möbelstück konsequent. Verschiedene Lockmittel können helfen, ihn attraktiver zu machen. Vorweg sei gesagt: Nicht alle Samtpfoten sind empfänglich für den Duft von Katzen-Locksprays, doch einen Versuch ist es wert. Auf den Baum geriebene Katzenminze ist eine weitere Option. Bei einigen Samtpfoten kann das Spiel mit dem Federwedel rund um den Kratzbaum der entscheidende Wendepunkt sein. Übrigens: Wenn Ihre Katze neben Ihnen vor dem Kratzbaum sitzt, kratzen Sie ruhig mit den Fingerspitzen über die Sisalfläche – manche Samtpfoten machen es nach! Wichtiger als jedes Lockmittel ist und bleibt jedoch ein attraktiver Kratzbaum.

Auf frischer Tat ertappt: So reagieren Sie am besten

Strafen wie Wasserspritzen oder Anschreien sind keine geeigneten Methoden, um die Samtpfote zu erziehen. Sie zerstören das Vertrauensverhältnis und können Verhaltensprobleme zusätzlich verstärken. Viel besser ist Loben statt Tadeln! Wenn Sie Ihre vierbeinige Kratzbürste dabei erwischen, dass sie die Polstermöbel aufarbeitet, gilt: Bewahren Sie Ruhe! Sagen Sie deutlich „nein!“ und tragen Sie die Katze anschließend zum Kratzbaum oder einem anderen Kratzspielzeug. Wann immer die Samtpfote dort kratzt, sollten Sie sie ausgiebig loben.

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