Wie für uns Menschen gilt auch für unsere geliebten Samtpfoten: Trinken ist lebensnotwendig. Ohne eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme können Katzen und Kater nicht überleben.
Doch warum trinken manche Vierbeiner auf einmal nicht mehr? Wie können Katzenhalter dabei helfen, wieder ausreichend zu trinken? Diesen Fragen wollen wir nachgehen.
Ursachen für mangelnden Durst
Vor allem ältere Katzen neigen häufig dazu, weniger zu trinken. Es gibt jedoch verschiedene Gründe, die das fehlende Trinkverhalten erklären können:
- Ernährung: Wenn eine Katze hauptsächlich Nassfutter frisst, nimmt sie bereits einen Großteil des benötigten Wassers über das Futter auf. Dadurch kann der Wasserkonsum reduziert sein.
- Trinkgefäß: Manche Katzen sind wählerisch, wenn es um ihr Trinkgefäß geht. Ein zu kleines, schmutziges oder für die Katze unangenehm riechendes Gefäß kann dazu führen, dass sie weniger trinkt.
- Wasserqualität: Wenn das Wasser alt oder mit Keimen belastet ist, kann dies ebenfalls vom Trinken abhalten.
- Gesundheitliche Probleme: Mangelndes Trinkverhalten kann auch auf einige gesundheitliche Probleme hindeuten. Erkrankungen der Nieren, Blase oder des Herz-Kreislauf-Systems können beispielsweise den Durst beeinträchtigen.
Dehydrierung bei Katzen erkennen
Um herauszufinden, ob eine Dehydrierung vorliegt, gibt es einige Anzeichen, auf die man achten sollte:
- Die Haut einer dehydrierten Katze ist weniger elastisch. Um dies festzustellen, kann man vorsichtig etwas Fell und Haut am Nacken ergreifen und hochziehen. Löst sich die Haut nur langsam wieder zurück, könnte dies auf einen Flüssigkeitsmangel hindeuten.
- Ein weiterer Test ist, kurz leicht auf das Zahnfleisch zu drücken. Bei einem gesunden Tier ist das Zahnfleisch rosa; nach dem Druck wird es zunächst weiß und verfärbt sich dann schnell wieder rosa. Bleibt das Zahnfleisch lange weiß, deutet dies auf Dehydrierung hin.
- Auch stumpfes, struppiges Fell sowie ein allgemein schwacher Eindruck des Tieres können Anzeichen für Wassermangel sein.
Ab wann wird mangelndes Trinkverhalten bei Katzen gefährlich?
Grundsätzlich sollten erwachsene Katzen täglich etwa 50 bis 60 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Das bedeutet beispielsweise, dass eine fünf Kilogramm schwere Katze circa 250 bis 300 ml Wasser am Tag benötigt. Wird diese Menge deutlich unterschritten, sollte man besonders aufmerksam werden.
Wie kann ich meiner Katze zum Trinken animieren?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das Trinkverhalten der eigenen Katze positiv zu beeinflussen:
Nassfutter als Wasserspender
Da, wie bereits erwähnt, nassfutter einen hohen Wasseranteil aufweist, sollten Katzen, die wenig trinken, bevorzugt damit gefüttert werden. Im Sommer kann es sinnvoll sein, einige Eiswürfel ins Futter zu geben und somit den Flüssigkeitshaushalt der Tiere zusätzlich zu unterstützen.
Trinkgefäße optimieren
Ein sauberes, geruchsneutrales Trinkgefäß aus Glas oder Porzellan kann dabei helfen, die Katze wieder zum Trinken zu animieren. Optimal ist ein größeres Gefäß, bei dem auch die Ohren beim Trinken nicht in Berührung mit dem Rand kommen. Außerdem sollte das Gefäß mindestens einmal täglich gereinigt und mit frischem Wasser befüllt werden – denn auch Katzen schätzen frisches, sauberes Wasser.
Die richtige Platzierung
Katzen mögen es in der Regel nicht, direkt neben ihrem Futter zu trinken. Daher sollte man das Wassergefäß in einem gewissen Abstand zum Futterplatz aufstellen. So wird vermieden, dass herumliegendes Futter das Trinkwasser verunreinigt und andererseits bleibt das Wasser für die Katze attraktiv.
Trinkbrunnen als Anreiz
Ein Trinkbrunnen kann ebenfalls dazu beitragen, dass Katzen mehr trinken. Das fließende Wasser regt den Spieltrieb an und verleitet das Tier dazu, öfter zum Trinkgefäß zu gehen. Zudem bleibt das Wasser durch den Brunnen meist länger frisch und verliert nicht so schnell seinen Reiz.
Mögliche gesundheitliche Folgen bei Dehydrierung
Fehlender Wasserkonsum kann bei Katzen zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen:
- Nierenprobleme: Die Nieren sind eines der wichtigsten Organe zur Entgiftung des Körpers. Mangelnde Flüssigkeitszufuhr kann die Nieren stark belasten und im schlimmsten Fall irreversible Schäden hervorrufen.
- Harnsteine: Ein Mangel an Wasser kann zu Harnsteinen und Kristallbildung in der Blase führen. Diese verursachen Schmerzen beim Urinieren sowie Entzündungen und können sogar lebensbedrohlich sein, wenn sie den Harnfluss blockieren.
- Kreislaufprobleme: Auch das Herz-Kreislauf-System leidet unter einem Flüssigkeitsmangel. Bei andauernder Austrocknung kann dies schwerwiegende Kreislaufprobleme oder – im Extremfall – einen Kreislaufkollaps auslösen.
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze an einer schwerwiegenden Dehydrierung leidet oder sich ihr Zustand nicht verbessert, empfiehlt es sich dringend, einen Tierarzt aufzusuchen.
Vorbeugende Maßnahmen
Zur Vermeidung von Trinkproblemen und -verweigerung sollten regelmäßige Kontrollen der Wasser- und Futteraufnahme sowie das Beobachten des allgemeinen Zustandes durchgeführt werden. Wenn man den eigenen Vierbeiner gut kennt und weiß, welche Vorlieben er hat, kann man dementsprechend für optimale Bedingungen sorgen und dazu beitragen, dass das Tier immer ausreichend mit Flüssigkeit versorgt ist.