Welche Strafen drohen, wenn Hundekot nicht eingesammt wird?
Verantwortungsbewusste Hundehalter haben mindestens einen Hundekotbeutel dabei, wenn sie mit ihrem Vierbeiner unterwegs sind. Denn wir sind uns einig: Liegenlassen sollte man die Haufen auf keinen Fall. Zumal in vielen Kommunen eine Buße von 20 bis zu deftigen 500 Euro fällig wird, wenn ein Hundehalter der Aufnahmepflicht für Hundekot nicht nachkommt.
Dürfen Hundekotbeutel in öffentliche Mülleimer?
Die meisten Hundekotbeutel landen in öffentlichen Mülleimern. Gut so! Doch leider tüten viele Gassigänger die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners ein, um sie anschließend achtlos in der Natur zu entsorgen. Wer sich in Wald und Parks umschaut, findet vielerorts gefüllte Kotbeutel im Gebüsch, an Baumästen oder sogar mitten auf dem Weg. Aber auch, wer den Kotbeutel mit nach Hause nimmt, um ihn pflichtbewusst auf dem heimischen Kompost oder in der Bio-Tonne zu entsorgen, verursacht Probleme.
In welche Tonne kommt der Hundebeutel?
Hundekot in Kotbeuteln gehört nicht in die Bio-Tonne, sondern ausschließlich in die Restmüll-Tonne. Das hat mehrere, wichtige Gründe, auf die wir später eingehen. Hundekotbeutel sollten Sie immer via Restmüll entsorgen. Sie können dies in der heimischen Mülltonne erledigen oder in einer der vielen öffentlichen Mülleimer. Achten Sie darauf, den Beutel gut zuzubinden. Ansonsten sorgt er schnell für Gestank in der näheren Umgebung und lockt Fliegen an.
Parasiten im Darm im Hundekot
Im Kot unserer Hunde befinden sich oft Parasiten-Eier. Hundekot kann folgende Parasiten und Bakterien enthalten:
Diese Erreger gelangen über den Kompost wieder in die Natur und können andere Säugetiere von der Maus bis zum Menschen infizieren. Giardien beispielsweise sind hochansteckend und über herkömmliche Wurmmittel nicht behandelbar.
Hundekot enthält viel Stickstoff
Sie sind sicher: Ihr Schnuffi hat keine Parasiten im Stuhl? Dennoch tut Hundekot dem Kompost nicht gut. Er enthält viel Stickstoff und kann dadurch auf Dauer die Düngewirkung beeinträchtigen. Natürlich gilt diesbezüglich: Ein biologisch abbaubarer Hundekotbeutel auf einem großen Kompost macht keinerlei Unterschied. Vom täglichen Ablagern auf dem Kompost sollten Sie allerdings absehen.
Dürfen Hundekotbeutel in den Kompost?
Auf vielen Hundekotbeuteln prangt der Hinweis „biologisch abbaubar“. Dies verleitet so manchen Hundehalter dazu, die gefüllten Tütchen in den heimischen Kompost zu befördern. Es gibt zwei Gründe, die dagegen sprechen:
Muss der Hundekotbeutel in den Biomüll?
Hundekot gehört auch nicht in die Biomülltonne. Biomüll der Kommunen wird vielerorts zum Kompost für lokale Landwirte. Auch hier können die Stickstoffkonzentrationen zu hoch werden, wenn viele Hundehalter ihren Hundekot beisteuern. Ebenfalls können Krankheitserreger in Umlauf gebracht werden, da Biomüll – anders als Restmüll – nicht verbrannt wird. Die meisten Kommunen verbieten darum das Entsorgen von Hundekotbeuteln im Biomüll.
Dürfen biologisch abbaubare Hundekotbeutel in der Natur entsorgt werden?
Gar nicht dufte: Häufig landen die kunterbunten Tütchen mit Inhalt leider in Wald und Flur. Offenbar verleitet Bequemlichkeit in Kombination mit dem Aufdruck „biologisch abbaubar“ so manchen Hundehalter dazu, die Hinterlassenschaft ihres Vierbeiners einfach der Natur zu überlassen. Wir wissen jetzt: Hundekot kann zahlreiche Krankheitserreger enthalten und gehört darum eingetütet und entsorgt.
Was sind Neospora-Parasiten im Hundekot?
Eine besondere Gefahr kommt auf Weiden hinzu: Im Hundekot enthaltene Neospora-Parasiten auf Weiden können zu Totgeburten bei Kühen führen. Studien zeigen, dass es rund eineinhalb Monate dauert, bis die Hälfte des Hundekots in der Natur zersetzt wird. Viel länger dauert es, wenn die Kotbeutel aus Plastik bestehen. Denn konventionelle Beutel enthalten Polyethylen auf Erdöl-Basis und verschmutzen den Boden langfristig. Die Beutel zerfallen nach rund 100 Jahren zu Mikroplastik, das in den Naturkreislauf gelangt.
Was bringen ökologisch abbaubare Hundekotbeutel?
Fragen Sie sich jetzt: Warum gibt es überhaupt biologisch abbaubare Kotbeutel, wenn sie nicht kompostierbar sind? Sie helfen uns dabei, den ökologischen Pfotenabdruck unserer Vierbeiner zu verkleinern. In der Restmüll-Verbrennungsanlage erzeugen sie 60 bis 70 Prozent weniger CO2 als konventionelle Beutel. Bestehen sie aus biobasierten Materialien wie Maisstärke oder Zuckerrohr, sind sie sogar klimaneutral.
Eine weitere Alternative zu Plastiktüten sind Beutel aus recycelten Polyethylen-Abfällen, also Beutel aus Müll. Sie sind immer schwarz, weil die verwendeten Abfälle keine kontrollierte Farbgebung ermöglichen. Papierbeutel sind zwar teuer, aber aus ökologischer Sicht unschlagbar. Tipp für umweltbewusste Hundehalter: Achten Sie neben CO2-neutralen Beuteln darauf, dass diese aus europäischer Produktion stammen. Diese belasten die Umwelt zu 90 Prozent weniger als Kotbeutel, die von Asien um die halbe Welt geschifft werden. Ganz nebenbei sichern sie Arbeitsplätze in Europa.