Jeder Hund ist einzigartig und es gibt zahlreiche Dinge, die ihr Verhalten beeinflussen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Hund überdreht oder ängstlich ist, sollten Sie sich am besten mit Ihrem Tierarzt oder einem Tierverhaltenstherapeuten beraten.
So können eventuelle zugrunde liegende Erkrankungen erkannt sowie die besten Hilfen und Trainingsmöglichkeiten ermittelt werden, die ihr Haustier unterstützen können, ruhiger zu werden.
Wie beruhigt man einen ängstlichen Hund?
Um langfristige Ziele zu bewirken, brauchen ängstliche Hunde und ihre Halter Unterstützung von qualifizierten Tierverhaltenstherapeuten, denn nur so kann die Ursache des Problems ermittelt werden. Ihr Hund wird versuchen, Ihnen über sein Verhalten mitzuteilen, dass er Angst hat. Dies kann unter Umständen zu durch Angst verursachter Aggression führen, vor allem, wenn nicht ausreichend auf die Bedürfnisse des Hundes eingegangen wird.
Woran erkennt man, ob ein Hund Angst hat?
Anzeichen dafür, dass ein Hund Angst hat, können von Tier zu Tier variieren. Häufig zeigt zeigen sich Angstzustände jedoch in Form von übermäßigem Bellen in der Abwesenheit der Halter, Hecheln, obwohl es nicht heiß ist, Unruhe, zerstörerisches Verhalten (z. B. Spielzeuge oder Möbel kaputt machen), übermäßiges Putzen, nervöses Schmatzen mit den Lippen, Zittern aber auch „aggressives“ Verhalten.
Was bereitet Hunden Angst?
Es gibt viele Gründe, warum Ihr Haustier ängstlich sein kann. Manche Hunde haben Angst, wenn sie von ihren Haltern getrennt sind. Häufig können auch laute Geräusche wie ein Feuerwerk an Silvester, Veränderungen im Lebensumfeld (zum Beispiel durch Familienzuwachs oder einen Umzug) oder Beschützerinstinkt und Verlustängste von Gegenständen oder Leckerlies Angst bei Tieren auslösen. Allerdings gibt es noch zahlreiche andere Arten von Angst und häufig ist die Ursache des Problems nicht offensichtlich.
Welche Hunderassen sind besonders ängstlich?
Studien haben ergeben, dass es manche Hunderassen gibt, die eher zu bestimmten Ängsten neigen als andere. Kleine Hunderassen haben zum Beispiel häufiger Angst vor Fremden. Doch auch andere Faktoren wie das Altern können dies beeinflussen.
Jüngere Hunde leiden eher darunter, von ihren Haltern getrennt zu sein, während ältere Hunde häufiger Angst vor Gewittern haben. Doch egal, welche Hunderasse, sie alle können Ängste entwickeln, welche sich dann in ihrem Verhalten widerspiegeln.
Wie kann man Hunde am besten beruhigen?
Das hängt von der Ursache beziehungsweise dem Auslöser für die Angst ab. Es gibt viele Möglichkeiten, die Hunden helfen können, ihre Ängste zu überwinden, doch nicht immer sind sie in der jeweiligen Situation geeignet. Zum Beispiel gibt es Produkte, die natürliche Pheromone produzieren, Beruhigungswesten, tierärztliche Behandlungen und Nahrungsergänzungsmittel. Speziell entwickelt, um bei übermäßigen Ängsten zu unterstützen, wurde etwa PRO PLAN Dog Relax+ von PURINA.
Häufig ist jedoch der Rat eines Verhaltenstherapeuten von Nöten, um die richtige Hilfestellung für Ihr Tier zu ermitteln. Für gewöhnlich bedarf es zusätzlich zu Produkten und Behandlungen immer auch eines Verhaltenstrainings.
Wie können Probiotika Hunde beruhigen?
Probiotika können erwiesenermaßen positive Auswirkungen auf ängstliche Hunde haben. Aktuelle Studien zeigen, dass insbesondere Probiotika mit sogenannten Bifidobakterien gegen Angstzustände bei Hunden helfen können. Die meisten Probiotika enthalten jedoch andere Bakterien, die speziell auf die Magen-Darm-Flora unterstützend wirken.
Es gibt eine Theorie, der zufolge Probiotika mit Bifidobacterium longum auf die sogenannte Darm-Gehirn-Achse wirken und so Ängste lindern. Über diese Verbindung stehen Magen-Darm-Trakt und Gehirn in Kontakt. Diese bidirektionale Kommunikation beinhaltet:
- Nerven innerhalb des Magen-Darm-Traktes (das enterische Nervensystem), die über den Vagusnerv Signale an das Gehirn senden.
- Hormone, die durch Signale des Gehirns freigesetzt werden und im ganzen Körper sowie dem Magen wirken.
- Die Magen-Darm-Flora kann die Immunzellen in der Darmschleimhaut beeinflussen, indem sie die Chemikalien verändert, die diese Zellen produzieren. Dies kann zu Veränderungen in den Signalen führen, die das enterische Nervensystem an das Gehirn sendet.
- Die Magen-Darm-Flora ist mitverantwortlich für die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren und man geht davon aus, dass diese eine Rolle für die Funktion des Gehirns spielen.
Da es viele Gründe geben kann, warum ein Haustier Angst empfindet, ist es immer ratsam mit einem Tierarzt oder Tierverhaltenstherapeuten zu sprechen, bevor Sie irgendeine Therapie ausprobieren.
Wann sollte ich mich an einen Tierarzt wenden?
Sie sollten sich an einen Tierarzt wenden, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Haustier Angst hat oder an anderen Verhaltensstörungen leidet. Der Tierarzt wird Ihr Haustier entsprechend auf mögliche zugrundeliegende gesundheitliche Probleme untersuchen und kann Ihnen sagen, ob eine medizinische Behandlung von Nöten ist.
Außerdem sollten Sie sich an einen qualifizierten Tierverhaltenstherapeuten wenden, um eine Trainingsprogramm zu entwickeln, dass Ihrem Haustier helfen kann.