Kein Wunder, dass unter Hundebesitzern häufig Unsicherheit herrscht, wenn es um die Fütterung von Bärlauch geht. Denn obwohl in Ernährungsratgebern vor dem Kraut gewarnt wird, findet sich der sogenannte wilde Knoblauch dennoch in so manchem Hundefutter und in der Liste alternativer Heilmittel.
Insofern ist es wichtig, dass Hundehalter wissen, ob sie ihrem Liebling mit einem kleinen Happen davon etwas Gutes tun oder nicht, wenn Bärlauch zu Hause auf den Tisch kommen sollte. Wir klären, was es damit auf sich hat und welche Vor- und Nachteile Bärlauch für den Hund hat.
Dürfen Hunde Bärlauch essen?
Bärlauch ist ein Allium-Gewächs (wie Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch auch), das den giftigen Stoff Methylcystein-Sulfoxid enthält. Genau wie seine Artverwandten gilt auch der Bärlauch als giftig für Vierbeiner. Beim Verzehr größerer Mengen kann es zu Vergiftungen und Blutarmut kommen. Kleine Mengen hingegen gelten als gesund und können dem Hund zur Stärkung des Immunsystems und zur Abwehr von Parasiten verabreicht werden. Wer bei der Dosierung unsicher ist oder der Hund Anzeichen einer Bärlauchvergiftung zeigt, sollten Halter mit ihrem Tierarzt sprechen.
Ist Bärlauch für Hunde giftig?
Beim Bärlauch macht die Dosis das Gift: Erst beim Verzehr größerer Mengen kommt es zu Vergiftungen. Grund dafür ist der enthaltene Stoff Methylcystein-Sulfoxid. Dieser wird im Verdauungstrakt des Hundes zersetzt. Dabei entstehen Stoffe, die die roten Blutkörperchen im Körper des Hundes zersetzen. Frisst der Hund größere Mengen Bärlauch, kann es daher zu einer Anämie kommen. Eine Blutarmut kann im schlimmsten Fall tödlich enden.
Bärlauch-Vergiftung beim Hund
Ähnlich wie bei Knoblauch und Zwiebeln, die ebenfalls bei übermäßigem Verzehr giftig sind, gilt auch bei Bärlauch eine Menge von 5 bis 10 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht als toxisch. Dabei handelt es sich allerdings um einen groben Richtwert, der je nach Gesundheitszustand des Hundes anders ausfallen kann. Achten Sie daher darauf, dass Sie Ihrem Hund keine größeren Mengen Bärlauch geben und er nicht etwa im Garten oder beim Waldspaziergang große Mengen der Pflanze frisst.
Kommt es zu einer Vergiftung durch Bärlauch, zeigt der Hund zunächst typische Symptome wie Durchfall und Erbrechen.
Bärlauch als gesundes Heilmittel für den Hund
Da die Zerstörung der roten Blutkörperchen erst beim Verzehr größerer Mengen der Pflanze beginnt, gilt Bärlauch in geringen Mengen nicht nur als unbedenklich, sondern kann für den Hund sogar gesund sein. Denn die grünen Blätter enthalten auch zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, insbesondere Vitamin A, B und C sowie Eisen und Magnesium. Diese lebenswichtigen Stoffe stärken das Immunsystem und schützen vor freien Radikalen.
Bärlauch im Hundefutter oder als Kur
Wenn Sie von den gesundheitlichen Vorteilen des Bärlauchs Gebrauch machen möchten, können Sie kleine Mengen unter das Hundefutter mischen. Dabei sollten Sie pro Portion und pro Tag nur etwa 0,1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht verabreichen und die Blätter nicht täglich an Ihre Fellnase verfüttern.
Da Bärlauch eine saisonale Pflanze ist, bietet es sich an, im Frühling eine Frühjahrskur durchzuführen. Empfohlen wird dazu eine kleine Menge Bärlauch über sieben Tage. Die Kur soll neben der Stärkung der Immunabwehr auch der Abwehr von Parasiten dienen. Manche Hundefuttersorten enthalten bereits Bärlauch – beachten Sie daher die Zusammensetzung des Futters und verzichten Sie auf eine zusätzliche Gabe von Bärlauch, wenn das Hundefutter bereits welchen enthält.
Vergiftungsgefahr: Bärlauch oder Maiglöckchen?
Leider kommt es immer wieder vor, dass Menschen Bärlauch mit Maiglöckchen verwechseln. Doch Maiglöckchen sind sowohl für Menschen als auch Hunde hochgiftig, sogar das Wasser der harmlos wirkenden Blumen ist toxisch.