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Hundeaugen Husky
© Shutterstock

Können Hunde nur Schwarz und Weiß oder auch Farben sehen?

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Faszinierend: Die Sinnesorgane der Vierbeiner unterscheiden sich teilweise stark von denen der Menschen. Sie riechen, schmecken, hören und sehen anders. Besonders spannend für Hundehalter ist die Frage: Können Hunde nur Schwarz und Weiß oder auch Farben sehen? Die Antwort und viele interessante Fakten rund um das Sehorgan eines Hundes gibt es hier!

Sehen Hunde schwarz-weiß oder Farben?

Sattes Grün auf der Wiese, eine bunte Blütenpracht oder das tiefe Blau eines Meeres – ist diese Farbwelt für den besten Freund des Menschen verschlossen? Die Antwort lautet:

Hunde sehen die Welt in Farben – allerdings anders als Menschen. Sie betrachten ihre Umgebung vorwiegend in Gelb- und Blautönen.

Rot, Orange und Grün hingegen kann der beste Freund des Menschen nicht wahrnehmen. Diese Farbtöne erscheinen ihnen in Gelb oder farblos.

Dafür ist sind gesunde Vierbeiner ohne Augenkrankheiten wie Grauer Star oder Horner-Syndrom in der Lage, Grautöne differenzierter wahrzunehmen als der Mensch. Das Farbsehen eines Hundes wird als dichromatisches Farbsehen (zweifarbig) bezeichnet. Zum Vergleich: Der Mensch ist mit trichromatischem Farbsehen (dreifarbig) ausgestattet.

Hunde sind nicht farbenblind

Lange Zeit ist der Mensch davon ausgegangen, dass ein Hund farbblind ist. Die spannende Frage „Können Hunde nur Schwarz und Weiß oder auch Farben sehen?“ ließ jedoch einige Wissenschaftler nicht locker. Mehrere Studien konnten die These über den farbblinden Hund widerlegen.

Wamiz-Ratgeber: Was sehen Hunde?

Eine der bekanntesten davon ist vom Team Jay Neitz, Timothy Geist und Gerald H. Jacobs, von der University of California, Santa Barbara. Im Jahr 1989 veröffentlichten die Wissenschaftler eine aufschlussreiche Studie, die das zweifarbige Sehen des Hundes belegt. Aber wie kommt es, dass Vierbeiner keine Rot-Grün-Töne sehen können? Für die Antwort geht es kurz in die Anatomie des Hundes.

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Wie erklärt sich Rot-Grün-Sehschwäche bei Hunden?

In der Netzhaut (Retina) eines Hundes befinden sich wie beim Menschen Zapfen und Stäbchen. Diese beiden Fotorezeptoren ermöglichen Individuen das Sehen. Ausschlaggebend für das Farbsehen sind die sogenannten Zapfen in der Netzhaut. Unter den Wirbeltieren gibt es Spezies, die mit einem, zwei, drei, vier oder gar fünf Zapfentypen ausgestattet sind.

Die Rechnung ist ganz simpel: Je mehr Zapfentypen, desto höher ist das Farbspektrum. Mit einer Anzahl von zwei Zapfentypen ist der Hund mit eher weniger Farbsehen beglückt. Der eine ist für das Farbspektrum Violett-Blau zuständig und der andere für Gelbtöne. Der Mensch hingegen besitzt drei. Interessant: Die Retina von vielen Vögeln weist vier oder fünf verschiedene Zapfentypen auf.

Das Auge eines Hundes erfasst weniger Farben als das eines Menschen. Die einfache Erklärung: Farben spielen für einen Jäger eine untergeordnete Rolle.

Die Natur stattet jede Spezies mit Merkmalen aus, die ihr Überleben sichern. Für einen Jäger ist eine gute Sehkraft im Dunkeln und das Erfassen von raschen Bewegungen lebensnotwendig. Denkt man an einen Bichon Frisé oder Chihuahua, verbindet man beide zwar nicht mit einem „Jäger“. Tatsächlich sind heute nur noch die wenigsten Vierbeiner in der Lage, eigenständig Beute zu jagen. Und dennoch besitzt der heutige Hund noch viele Merkmale von seinem Vorfahren, dem Wolf. Für den Menschen ist im Übrigen die Farbe Rot am Wichtigsten. Das lässt sich daraus ableiten, dass sich die Zapfen für die Rottöne im Zentrum der Netzhaut befinden.

5 geniale Extras, welche die Rot-Grün-Sehschwäche ausgleichen:

Hunde kommen in einer Welt ohne Rot- und Grüntöne sehr gut zurecht. Schließlich hat die Natur die Vierbeiner im Gegenzug mit anderen erstaunlichen Extras ausgestattet, die ihnen bei der Orientierung helfen.

  • Großriecher: Je nach Hunderasse besitzen Vierbeiner ungefähr 220 Millionen Riechzellen und gehören somit den Makrosmatikern an. Sie nehmen ihr Umfeld hauptsächlich durch ihren ausgezeichneten Geruchssinn wahr.
  • Schnelle Bewegungen: Der Wolf als Vorfahr und der Haushund sehen ein bewegtes Objekt in der Ferne deutlich besser als ein Mensch. Hierfür sind die Stäbchen in der Retina zuständig.
  • Alles im Überblick: Der Hund hat im Vergleich zum Menschen ein breiteres Sichtfeld. Je nach Hunderasse erreicht ein Vierbeiner ein Winkel von bis zu 240 Grad. Dies erlaubt ihm eine bessere Übersicht des Territoriums. Allerdings ist die Schärfe weniger ausgeprägt.
  • Super-Ohren: Seine guten Lauscher hat der heutige Vierbeiner von seinem Vorfahren, dem Wolf. Dieser braucht einen überdurchschnittlich guten Hörsinn für die Beutejagd und für die Verständigung untereinander – auch wenn ein Artgenosse Kilometer weit entfernt ist.
  • Nachtsichtkamera: In der Dunkelheit sehen Hunde besser als Menschen. Dank des Tapetum Lucidums, welches das Licht verstärkt, können sie sich auch bei Dämmerung auf eine gute Sicht verlassen. Es gibt jedoch auch Hunde, die diese reflektierende Schicht nicht aufweisen.
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