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Horner-Syndrom beim Hund
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Horner-Syndrom beim Hund: Symptome und Ursachen der Augenerkrankung

von Carina Petermann

am aktualisiert

Hören, Riechen, Schmecken, Tasten und Sehen – sie sind die fünf Sinne von Mensch und Tier. Das sogenannte Horner-Syndrom beeinträchtigt einen dieser Sinne beim Vierbeiner. Es handelt sich um das Sehvermögen, da ein bestimmter Sehnerv erkrankt. Wie sich das Horner-Syndrom beim Hund äußert und wie es sich behandeln lässt, erfahren Sie hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Horner-Syndrom verursacht Veränderungen am und im Auge, die die Sehfähigkeit beeinträchtigen
  • Der Sympathikus-Nerv erkrankt entweder nur auf einer oder auf beiden Seiten
  • Das Horner-Syndrom zeigt sich durch drei verschiedene und charakteristische Symptome
  • Die Ursachen für das Syndrom sind vielseitig und reichen von Unfällen über Tumore bis hin zu Bandscheibenproblemen

Horner-Syndrom beim Hund: Was ist das?

Das Horner-Syndrom beim Hund ist eine Erkrankung des sogenannten Sympathikus-Nerv. Er kümmert sich beispielsweise nicht nur um die Augenmuskeln, sondern auch um die Muskulatur der Pupillen. Dadurch ist das Auge im Stande, sowohl Spannung als auch Bewegung im oberen und unteren Augenlid zu erzeugen. Wenn dieser Nerv nun erkrankt, fallen diese Funktionen aus. Das bedeutet, dass das Auge ohne Muskeltätigkeit ist. Das Horner-Syndrom beim Hund kann beidseitig oder auch nur einseitig auftreten. Leidet der Hund nur einseitig darunter, geht es ihm in der Regel trotz der üblichen Symptome soweit gut dabei. Sind beide Augen betroffen, ist er stark eingeschränkt.

Das Horner-Syndrom wird generell durch eine andere Erkrankung, einen Unfall oder Ähnliches hervorgerufen.

Das heißt, dass es stets in Kombination und nicht ohne Grund auftritt. Leider ist es nicht immer einfach, eine Ursache festzustellen.

Mögliche Ursachen für das Horner-Syndrom

Die Gründe, warum es zu einer Erkrankung des sympathischen Nervensystems kommt, sind facettenreich. Häufig tragen Schäden an Hals- oder Brustwirbelsäule dazu bei. Aber auch Traumata, Tumore oder Infektionen können mögliche Auslöser sein. Bei manchen Vierbeinern tritt das Horner-Syndrom durch eine erkrankte Schilddrüse oder eine Mittelohrentzündung auf. Manchmal genügt auch bereits ein zu starker Zug am Halsband des Tieres. Zudem ist es denkbar, dass das Horner-Syndrom durch problematische Zähne oder Schädelfakturen begünstigt wird. Bei den meisten Tieren wird keine Ursache gefunden. Dann heißt es in der Fachsprache, dass die Fellnase an einem idiopathischen Horner-Syndrom leidet.

Deutliche Symptome für das Horner Syndrom

Das Horner-Syndrom kann beim Hund mit Schmerzen, einer gestörten Schweißsekretion und erweiterten Gefäßen einhergehen. Am deutlichsten erkennen Hundebesitzer die Erkrankung aber an den folgenden Symptomen:

  • Herabhängendes Augenlid: Der Fachbegriff lautet „Ptosis“ und bedeutet, dass das Oberlid nicht mehr in der Lage ist, selbstständig oberhalb des Augapfels zu bleiben
  • Eingesunkener Augapfel: Wenn der Augapfel einsinkt, sich „wegdreht“ und das 3. Augenlid vorfällt, lautet der Fachausdruck Enophthalmus beim Hund. Das Auge erscheint dadurch kleiner
  • Verengte Pupille: Besonders gut ist die „Miosis“ erkennbar, wenn das Syndrom einseitig auftritt. So dient die andere Pupille zum Vergleich und die Verengung ist schnell ersichtlich

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass die drei Symptome nicht zwangsläufig zusammen auftreten müssen. Sie können auch einzeln und unabhängig voneinander vorkommen.

Vorkommen und Häufigkeit

Grundsätzlich kann das Horner-Syndrom bei jedem Hund auftreten. Ältere Tiere sind öfter betroffen. Eine ausgeprägte Anfälligkeit für diese Erkrankung besteht bei Labrador- und (Golden) Retriever-Rassen. Zudem zählen Cocker Spaniel, Collies und Mischlinge von fünf bis neun Jahren zu den Rassen, die häufig daran erkranken.

Behandlung und Heilungschancen

Wer sich fragt, ob das Horner-Syndrom beim Hund heilbar ist, dem kann keine eindeutige Antwort gegeben werden. Es kommt dabei immer auf die Grunderkrankung an. Während beispielsweise eine Mittelohrentzündung gut zu beheben ist, kann der Fall bei einem Tumor anders liegen. Aus diesem Grund ist es zwingend notwendig, herauszufinden, auf welche Ursache die Erkrankung zurückgeht. Grundsätzlich sind folgenden Behandlungsansätze beim Vierbeiner in Erwägung zu ziehen:

  • Augentropfen können beim Horner-Syndrom dem Hund helfen, um beispielsweise die hängende Nickelhaut zu „liften“. Die Symptome des Horner-Syndrom beim Hund lassen sich allgemein durch Medikamente lindern. Eine Absprache mit dem Tierarzt ist hier zwingend nötig
  • Wer es mit Homöopathie beim Horner-Syndrom beim Hund versuchen will, kann beispielsweise Vitaminpräparate ausprobieren. Wichtig ist aber auch hier die Rücksprache mit dem Veterinär, um die Situation nicht durch eigenmächtiges Handeln zu verschlimmern
  • Je nach Grunderkrankung kann der Veterinär auch den Einsatz von Cortison beim Horner-Syndrom für nötig erachten. Dies ist von Ursache und Schwere der Erkrankung abhängig
  • Um restliche Impulse des geschädigten Nervs zu verstärken, ist das der gefäßverengende Wirkstoff Phenylephrin beim Horner-Syndrom dem Hund eine mögliche Hilfe

Wenn die Diagnose auf eine tumoröse Erkrankung abzielt, kann es sein, dass das Horner-Syndrom beim Hund nicht heilbar ist. Allerdings gibt es ebenso bei anderen Ursachen keine hundertprozentige Sicherheit, dass der Vierbeiner vollständig geheilt wird.

In der Regel dauert es mehrere Wochen, bis sich eine Besserung einstellt.

Es kann innerhalb mehrerer Monate zu einer spontanen Heilung kommen. Außerdem macht es Sinn, von einem Halsband auf ein Brustgeschirr zu wechseln, um die Verletzungsgefahr zu verringern.

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