Kann falsche Ernährung zu Schilddrüsenproblemen führen?
Ja – allerdings kommt dies bei der Ernährung mit kommerziellem fertigem Hundefutter nicht vor. Denn in Deutschland dürfen Alleinfuttermittel für Hunde nur in den Handel gelangen, wenn sie alle ernährungsphysiologischen Bedürfnisse erfüllen.
Erhält der Vierbeiner aber selbstgemachtes Futter oder handelt es sich um einen Streuner, der sich von Abfall und Resten ernährt, können Ernährungsfehler die Schilddrüse beeinflussen. Damit die Schilddrüse gut arbeiten kann, muss immer die optimale Menge an Jod vorhanden sein.
So führt eine mangelhafte Ernährung in Form von zu wenig Kalorien zu einem Glukosemangel. Dieser Mangel erschwert die Aufnahme von Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3).
Zu viel Kalzium ist ungesund
Zu viel Kalzium in der Ernährung kann dazu führen, dass der Hund nicht ausreichend Jod aufnimmt. Kalzium ist vor allem in Knochen, aber auch in Eierschalen, Algenmehl, Quark und verschiedenen Barf-Zusätzen enthalten. Über einen längeren Zeitraum kann eine Ernährung mit zu viel Kalzium eine jodmangelbedingte Unterfunktion der Schilddrüse auslösen. Auch hierbei gilt: Fertigfutter birgt dieses Risiko nicht.
Welche Ernährung unterstützt die Schilddrüse?
Lassen Sie sich individuell und passend zur Gesamtkonstitution Ihres Vierbeiners vom Tierarzt beraten, wenn dieser eine Hypothyreose diagnostiziert. Häufig können die Hunde ihr bekanntes Futter beibehalten. Denn die Therapie einer Schilddrüsenunterfunktion erfolgt über Tabletten.
Hunde mit dieser Erkrankung profitieren meist von einer proteinarmen Ernährung. Dabei sollte das enthaltene Eiweiß hochwertig sein. Achten Sie also auf eine Tiernahrung mit Protein aus Muskelfleisch.
Ist eine Jodergänzung aus Sicht des Tierarztes notwendig, sollte diese regelmäßig und immer in gleicher Menge erfolgen. Kurzzeitige Schwankungen können sich negativ auf den Stoffwechsel auswirken.
Ob sich das Fressen von rohem Schlund positiv oder negativ auf Hunde mit Hypothyreose auswirkt, ist nicht vorherzusagen. Streichen Sie zur Sicherheit rohen Schlund vom Speiseplan Ihres Vierbeiners. Viele Tierärzte empfehlen bei Schilddrüsenproblemen eine Nahrungsmittelergänzung mit hochwertigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Selen, Zink und Eisen bei Schilddrüsenunterfunktion
Fehlen dem Vierbeiner ausreichende Mengen an Selen, Zink und Eisen, kann dies zu erniedrigten Schilddrüsenwerten führen. Selen ist beispielsweise für einen normalen Schilddrüsenstoffwechsel erforderlich. Bei zu wenig Selen ist die Umwandlung von T4 in T3 gestört.
Erhält der Vierbeiner zu wenig Zink, kann es ebenfalls zu einem Mangel an T3 kommen. Doch Achtung: Kommt es zu einer Überdosierung, löst Zink in einigen Fällen eine Überfunktion der Schilddrüse beim Hund aus.
Bei Hunden mit Schilddrüsenunterfunktion sollte der Eisenspiegel in großen Abständen überprüft werden. Denn bei einigen Tieren nimmt der Darm nicht ausreichend Eisen auf. Wer seinem Vierbeiner etwas Gutes tun möchte, ergänzt dessen Mahlzeiten ab und zu mit eisenhaltiger Leber, Lunge oder Sämereien wie Kürbiskernen, Sesam oder Kleie. Auch grünes Gemüse enthält einen hohen Eisenanteil.
Welche Rolle spielt Jod bei einer Schilddrüsenunterfunktion?
Jod kann die Schilddrüse beeinflussen: Ein Zuviel an Jod in der Hundenahrung stört ihre Arbeit. Dann kann es gut sein, Nahrungsmittel zu füttern, die die Schilddrüse daran hindern, zu viel Jod aufzunehmen.
Bei Hunden, die ausschließlich Fertignahrung erhalten, kommt eine jodmangelbedingte Schilddrüsenunterfunktion nicht vor. Vorsicht ist beim Barfen geboten: Es sollte nicht zu viel – und nicht zu wenig – Kalzium in der Nahrung enthalten sein.
Halter eines Hundes mit Schilddrüsenunterfunktion, die barfen, sollten den Speiseplan ihres Vierbeiners mit dem Tierarzt abstimmen. Einfacher ist, sich an ein vom Tierarzt empfohlenes Futter zu halten.
Medikamente gegen Schilddrüsenunterfunktion richtig verabreichen
Ihr Vierbeiner bekommt Medikamente gegen eine Schilddrüsenunterfunktion?
Denn Hundefutter oder Snacks können die Verwertung der Medikamente stören. Einer der Gründe hierfür ist, dass Kalzium die Aufnahme der Schilddrüsen-Hormone blockiert. Darum gilt: Verabreichen Sie dem Hund seine Schilddrüsentablette mindestens 30 Minuten vor oder drei Stunden nach seinen Mahlzeiten. Füttern Sie zwischendurch keine Snacks.