Was ist eine Panostitis oder Knochenhautentzündung?
Das Wortende „-itis“ weist bereits darauf hin: Bei der Panostitis handelt es sich um eine Entzündung, die in diesem Fall die Knochen betrifft. Sie kann an allen Knochen auftreten, konzentriert sich allerdings häufig auf die langen Röhrenknochen an den Hundebeinen.
Selten kommt die Erkrankung später vor. Jedoch gibt es Einzelfälle von fünfjährigen Tieren, die erstmalig an Panostitis erkranken.
Panostitis beim Hund - Symptome
Die Entzündungen treten schubweise auf, wobei sie sowohl ein Bein als auch mehrere befallen können. Folgesymptome wie Apathie sind auf die starken Schmerzen zurückzuführen.
- Hinken und Lahmheit
- Bewegungsunlust
- Schmerzen beim Abtasten der Beine
- Schmerzen beim Auftreten
- Apathie
- Fressunlust und Gewichtsverlust
- Nervosität oder Aggression
- leichtes Fieber
Es können einzelne Beine oder alle vier betroffen sein. Hat der Hund Schmerzen in allen Beinen, kann es dazu führen, dass er sich auf den Rücken legt und nicht mehr gehen mag. Denn jede Belastung der Beine geht mit Schmerzen einher.
Mildere Formen der Panostitis sind möglich. Zum Beispiel bei aktiven und bewegungsfreudigen Hunden, die plötzlich weniger Drang nach Aktivitäten haben. Bei der Panostitis treten die Schmerzen ohne ersichtlichen Anlass auf und steigern sich innerhalb von einigen Tagen. Die akute Phase dauert rund drei Wochen. Anschließend kann es zu weiteren Schüben am gleichen oder an anderen Beinen kommen.
Canine Panosteitis: Wann zum Röntgen zum Tierarzt?
Wer die genannten Symptome bei seinem Vierbeiner bemerkt, sollte spätestens nach einem Tag einen Termin bei einem Tierarzt vereinbaren. Natürlich können andere Ursachen hinter den Symptomen stecken. Doch Apathie oder Störungen des Gangbildes erfordern immer den Rat eines Experten.
Wenn Alter, Rasse und Tastbefund auf eine Panostitis hinweisen, wird der Tierarzt ein Röntgenbild erstellen, um die Diagnose abzusichern. Hierauf sind die Entzündungen im Knochengewebe je nach Krankheitsphase in unterschiedlicher Form gut zu erkennen. Da eine Panostitis mit Hüft- oder Ellbogendysplasien gemeinsam auftreten kann, kann der Tierarzt eine weitere Abklärung empfehlen.
Ursachen der Panostitis
Die Ursachen der Panostitis sind nicht eindeutig geklärt. Vor allem Deutsche Schäferhunde sowie weitere große oder sehr große Rassen leiden unter den schubweisen Entzündungen. Darum gehen Experten von zwei Ursachen aus: genetischen Faktoren sowie falscher Ernährung. Denn wenn Junghunde großer Rassen durch zu viel Energie und Kalzium in der Ernährung zu schnell wachsen, kann sich dies negativ auf das Skelettwachstum auswirken.
Panostitis: Behandlung und Medikamente
Die gute Nachricht vorweg:
Da die Entzündungen sehr schmerzhaft sind, ist eine symptomatische Therapie dringend anzuraten. Hierfür verschreibt der Tierarzt schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente. Außerdem sollten Tierhalter in Absprache mit dem Tierarzt die Ernährung anpassen. Hierfür wird der Tierarzt das Wachstum des Hundes mit gängigen Wachstumskurven vergleichen. Bei Bedarf sind Kalorien und Kalzium zu reduzieren.
Hunde, die an akuten Panostitis-Schüben leiden, sollten sich schonend bewegen. Treppen, Hüpfen und lange Spaziergänge sowie Spiele mit schnellen Stopps sind zu vermeiden. Lasten Sie betroffene Hunde mit kurzen Bewegungseinheiten sowie Kopfarbeit in Form von Intelligenz- und Schnüffelspielen aus.
Die richtige Ernährung: Welches Futter bei Panostitis?
Obwohl die Ursachen der Panostitis ungeklärt sind, ist von einem Zusammenhang mit Ernährungsfehlern auszugehen. Nicht nur darum ist es bei Hunden großer Rassen oder Mischlingen mit schwergewichtigen Eltern wichtig, auf eine passende Ernährung zu achten. XXL-Hunde wie Deutsche Doggen brauchen mit bis zu zwei Jahren eine lange Zeit, bis sie körperlich ausgewachsen sind. Es ist wichtig, den Vierbeinern diese Zeit zu gewähren. Das bedeutet, die Hunde sollten keinen Babyspeck ansetzen, sondern in Form bleiben.
In Folge kann es zu irreparablen Schäden der Gelenke kommen. Halter von Welpen und Junghunden großer Rassen halten darum am besten das Gewicht ihres Vierbeiners genau im Auge. Besorgen Sie sich eine Gewichtstabelle für Hunde der entsprechenden Rasse oder lassen Sie die Zunahme regelmäßig vom Tierarzt kontrollieren.
Legt der Vierbeiner zu schnell Masse zu, reduzieren Sie die täglichen Rationen. Ersetzen Sie Snacks und Leckereien durch Trockenfutter, das der Vierbeiner sich im Training erarbeitet. Auf Nummer sicher gehen Sie mit einem Welpen- oder Junghundefutter für große Rassen. Dessen Energie- und Nährstoffgehalt ist auf das Wachstum großer Hunde abgestimmt.