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Lymphknoten beim Hund geschwollen: Was  ist dann zu tun?
© Yavdat / Shutterstock

Lymphknoten beim Hund geschwollen: Was ist dann zu tun?

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Die Lymphknoten des Hundes sind ein wichtiger Indikator für seine Gesundheit. Geschwollene  Lymphknoten können auf eine Vielzahl von Problemen hinweisen. 

Die Lymphknoten sind ein wichtiger Teil des Immunsystems Ihres Hundes und spielen eine zentrale Rolle bei der Abwehr von Infektionen und Krankheiten. Sie filtern schädliche Substanzen aus dem Lymphsystem, bei dem es sich um eine Art körpereigenes „Kanalsystem“ handelt, das Flüssigkeit und Immunzellen durch den Körper transportiert. 

Geschwollene bzw. richtiger vergrößerte oder entzündete Lymphknoten können ein Hinweis auf eine Infektion, Entzündung oder in schweren Fällen auch auf Krebs sein. Daher ist es wichtig, als Hundehalter auf Veränderungen der Lymphknoten zu achten.

Lymphknoten beim Hund: Wo befinden sie sich?

Lymphknoten sind über den gesamten Körper des Hundes verteilt, aber einige sind leichter zu finden und zu ertasten als andere. Die wichtigsten Lymphknoten, die man als Hundehalter untersuchen kann, sind:

  • Mandibuläre Lymphknoten: Diese befinden sich unterhalb des Kiefers, nahe der Kehle. Sie sind relativ leicht zu ertasten und können bei Infektionen im Kopfbereich, wie Zahnproblemen oder Ohrentzündungen, anschwellen.

  • Präskapuläre Lymphknoten: Diese liegen vor den Schultern und sind bei gesunden Hunden meist schwerer zu finden. Wenn sie vergrößert sind, könnte dies auf Entzündungen im oberen Körperbereich hinweisen.

  • Axilläre Lymphknoten: Diese befinden sich in der Achselhöhle. Bei gesunden Hunden sind sie meist nicht tastbar, aber bei Infektionen oder Hautproblemen können sie anschwellen.

  • Popliteale Lymphknoten: Diese Lymphknoten liegen hinter den Knien der Hinterbeine und sind oft leichter zu ertasten, besonders bei dünnen oder kurzhaarigen Hunden.

  • Inguinale Lymphknoten: Diese befinden sich in der Leistengegend und sind bei gesunden Hunden ebenfalls oft schwer zu finden. Eine Vergrößerung kann auf Infektionen oder Probleme im unteren Körperbereich hinweisen.

Geschwollene Lymphknoten erkennen

Lymphknoten sind bei einem gesunden Hund normalerweise klein und weich, sodass sie oft schwer zu ertasten sind. Wenn Sie jedoch eine Schwellung bemerken, können die Knoten vergrößert, verhärtet oder empfindlich sein. Folgende Anzeichen weisen auf vergrößerte Lymphknoten hin:

Sie spüren vergrößerte Lymphknoten als feste, kleine Knötchen unter der Haut, besonders in den Bereichen, wo sie normalerweise schwer zu finden sind. Ihr Hund zeigt möglicherweise Anzeichen von Schmerzen, wenn Sie die geschwollenen Lymphknoten berühren.

Vergrößerte Lymphknoten können von Fieber, Appetitlosigkeit, allgemeiner Schwäche oder vermehrtem Schlaf begleitet sein. Wenn die Lymphknoten im Brustbereich betroffen sind, treten oftmals Husten, Atemnot oder eine veränderte Atmung auf.

Wenn Sie bei Ihrem Hund vergrößerte oder schmerzempfindliche Lymphknoten feststellen, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam.

Lymphknoten bei Hunden geschwollen
Das Lymphsystem des Hundes (Sebastian Kaulitzki / Shutterstock)

Vergrößerte Lymphknoten: Mögliche Ursachen

Vergrößerte Lymphknoten beim Hund können auf verschiedene Gesundheitsprobleme hinweisen. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Infektionen: Bakterien, Viren oder Pilze können eine Vergrößerung der Lymphknoten verursachen. Eine einfache Zahninfektion, eine Wunde oder eine systemische Infektion wie eine Grippe lassen die Lymphknoten oftmals.

  • Entzündungen: Bei Entzündungen, wie bei Hautirritationen oder allergischen Reaktionen, können die Lymphknoten als Reaktion auf die erhöhte Immunaktivität anschwellen.

  • Krebs: Eine der schwerwiegendsten Ursachen für geschwollene Lymphknoten ist Krebs, insbesondere Lymphdrüsenkrebs (Lymphom). Dies erfordert eine sofortige tierärztliche Untersuchung und Behandlung.

  • Autoimmunerkrankungen: Bei diesen Erkrankungen greift das Immunsystem des Hundes seine eigenen Zellen an, was ebenfalls zu geschwollenen Lymphknoten führen kann.

  • Parasiten: Auch Parasiten wie Zecken oder Würmer können eine Reaktion im Immunsystem auslösen und die Lymphknoten zum Anschwellen bringen.

Wann sollte der Tierarzt aufgesucht werden?

Vergrößerte Lymphknoten bedeuten erst einmal in den meisten Fällen nicht immer Schlimmes, aber sie sind ein Hinweis darauf, dass der Körper Ihres Hundes auf etwas reagiert. Hier sind einige Fälle, in denen Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen sollten:

  • Die Lymphknoten sind deutlich vergrößert, hart oder schmerzhaft.

  • Die Schwellung hält länger als ein paar Tage an oder wird größer.

  • Ihr Hund zeigt weitere Krankheitssymptome wie Fieber, Appetitlosigkeit oder Lethargie.

  • Ihr Hund hat Atembeschwerden, Husten oder andere auffällige Symptome.

Der Tierarzt wird eine gründliche Untersuchung durchführen und möglicherweise eine Feinnadelaspiration (eine kleine Probeentnahme aus dem Lymphknoten) oder Bluttests anordnen, um die Ursache der Schwellung zu bestimmen.

Geschwollene Lymphknoten: Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung vergrößerter Lymphknoten hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache ab. Bei bakteriellen Infektionen wird der Tierarzt Antibiotika verschreiben, um die Infektion zu bekämpfen. Oft kommen auch Entzündungshemmer zum Einsatz: Diese Medikamente helfen, Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren.

Bei Lymphknotenkrebs (Lymphom) sind Chemotherapie oder Strahlentherapie mögliche Behandlungsoptionen. Ein frühzeitiges Erkennen des Krebses verbessert die Prognose erheblich. In einigen Fällen, insbesondere bei lokalisierten Tumoren oder Infektionen, kann eine Operation notwendig sein, um betroffene Lymphknoten oder Gewebe zu entfernen.

Sollte die Schwellung durch Parasiten verursacht werden, wird eine entsprechende Entwurmung oder eine andere spezifische Behandlung notwendig sein.

Lymphknoten beim Hund: Prävention

Als Hundehalter können Sie einige Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit der Lymphknoten Ihres Hundes zu unterstützen und Problemen vorzubeugen

Gewöhnen Sie sich daran, die Lymphknoten Ihres Hundes regelmäßig abzutasten, besonders wenn Sie wissen, wo sich diese befinden. Dies hilft Ihnen, Veränderungen frühzeitig zu bemerken. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung stärkt zudem das Immunsystem Ihres Hundes und kann dadurch helfen, Infektionen vorzubeugen.

Regelmäßige Bewegung hält ebenfalls das Immunsystem und den gesamten Körper Ihres Hundes fit, was dazu beitragen kann, Lymphknotenschwellungen zu vermeiden. Schützen Sie Ihren Hund darüber hinaus durch Impfungen und regelmäßige Parasitenkontrollen vor Krankheiten und Infektionen.

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