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Kreuzbandriss beim Hund: Einschläfern oder nicht?
© mireiasantiagophoto /Shutterstock

Kreuzbandriss bei Hunden: Einschläfern oder nicht?

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Ein Kreuzbandriss bei Hunden ist eine häufige Verletzung, die ernsthafte Folgen hat. Aber muss man bei einem Kreuzbandriss den Hund einschläfern oder nicht?

Der Kreuzbandriss bei Hunden, insbesondere der Riss des vorderen Kreuzbands (vorderes Kreuzband, ACL), ist eine Verletzung, die erhebliche Schmerzen und Mobilitätsprobleme verursachen kann. Diese Verletzung tritt vor allem bei aktiven Hunden auf und wird oft durch plötzliche Bewegungen, Sprünge oder Stürze ausgelöst.

In den meisten Fällen kann der Kreuzbandriss behandelt werden, ohne dass das Einschläfern notwendig ist. Wir klären in diesem Ratgeber, in welchen Fällen das Einschläfern des Hundes mit Kreuzbandriss dennoch eine unumgängliche Option ist.

Kreuzbandriss beim Hund: Symptome

Der Kreuzbandriss beim Hund ist ein Trauma, häufig durch eine Überbelastung beim Hundesport, bei anderen Aktivitäten oder durch Unfälle. Übergewicht beim Hund begünstigt eine solche Verletzung zudem. Die Symptome sind folgende:

  • Lahmheit: Der Hund belastet das betroffene Bein nur ungern oder gar nicht. Dies kann plötzlich auftreten oder sich langsam entwickeln.
  • Schwellung: Das betroffene Kniegelenk kann geschwollen sein.
  • Schmerzen: Der Hund zeigt Anzeichen von Schmerzen, z. B. durch Winseln, wenn das betroffene Bein berührt wird.
  • Instabilität: Das Knie kann instabil wirken, was dazu führt, dass der Hund „wackelig“ läuft.

Der Hund sollte bei diesen Symptomen umgehend einem Tierarzt zur Diagnose und Behandlung vorgestellt werden.

Kreuzbandriss beim Hund: Diagnose

Ein Tierarzt wird die Diagnose durch eine eingehende körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall stellen. In manchen Fällen kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig sein, um das Ausmaß der Verletzung genauer zu bestimmen.

Ein wichtiger Bestandteil der orthopädischen Untersuchung ist der sogenannten "Schubladentest". Dabei wird versucht, ob sich Oberschenkelknochen und Schienbein gegeneinander verschieben lassen. Bei einem unverletzten Kreuzband lässt sich keine sogenannte "Schublade" auslösen. Je nachdem in welche Richtung und wie viel Spiel die beiden Knochen zueinander haben, lässt sich der Schaden des Kreuzbands näher bestimmen.

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Kreuzbandriss bei Hunden: Behandlungsmöglichkeiten 

Die häufigste und zudem erfolgreichste Behandlungsform eines Kreuzbandrisses beim Hund ist die Operation. Es gibt verschiedene Techniken:

  • TPLO (Tibial Plateau Leveling Osteotomy): Diese Methode verändert die Biomechanik des Knies, um den Druck vom Kreuzband zu nehmen.
  • TTA (Tibial Tuberosity Advancement): Ähnlich wie TPLO, zielt diese Technik darauf ab, die Spannung im Kreuzband zu reduzieren.
  • Extracapsuläre Stabilisierung: Bei dieser Methode wird das Gelenk durch externe Bänder stabilisiert, die die Funktion des gerissenen Kreuzbands ersetzen.

Bei kleineren Hunden oder solchen mit geringer Aktivität kann eine konservative Behandlung mit Ruhe, Schmerzmitteln und Physiotherapie ausreichend sein.

Auch unabhängig von der gewählten Behandlungsoption erweist sich Physiotherapie beim Kreuzbandriss immer als sehr hilfreich, um die entsprechenden Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit des Kniegelenks zu verbessern.

Mit einer geeigneten Behandlung ist die Prognose für die Mehrzahl der Hunde positiv. Die meisten Hunde erholen sich gut nach einer Operation und können wieder ein aktives Leben führen. Bei konservativer Behandlung dauert die Genesung länger und die Ergebnisse variieren.

Kreuzbandriss bei Hunden: Einschläfern oder Operation?

Faktoren, die gegen eine Operation beim Kreuzbandriss des Hundes sprechen könnten:

  • Alter des Hundes: Sehr alte Hunde oder Hunde mit mehreren Gesundheitsproblemen haben ein höheres Risiko bei der Operation, schon durch die hierbei erforderliche Narkose.
  • Kosten: Eine Kreuzbandoperation ist in der Regel kostspielig, was für einige Tierhalter eine Herausforderung darstellen kann. Allerdings sollten immer auch die dadurch erzielbare Lebensqualität des Hundes und mögliche alternative Behandlungen in Betracht gezogen werden.
  • Weitere gesundheitliche Probleme: Wenn der Hund zusätzlich zum Kreuzbandriss unter anderen schwerwiegenden Erkrankungen leidet, könnte dies ein Indikator dafür sein, dass Einschläfern eventuell die bessere Option ist.

Kreuzbandriss beim Hund: Einschläfern „ja“ oder „nein“?

Das Einschläfern sollte wirklich nur dann in Betracht gezogen werden, wenn der Hund durch die Verletzung und mögliche schwerwiegende Begleiterkrankungen stark leidet und keine Aussicht auf Besserung besteht.

Sollte der Hund aufgrund seiner Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und möglicher anderer gesundheitlicher Probleme keine Lebensqualität mehr haben und alle Behandlungsoptionen ausgeschöpft sein, ist dieser finale Schritt gegebenenfalls die humanste Entscheidung.

Kreuzbandriss beim Hund - Wann Einschläfern?

Ein Kreuzbandriss allein ist in der Regel kein Grund, einen Hund einzuschläfern. Es gibt viele erfolgreiche Behandlungsoptionen, die das Problem beheben und das Leben des Hundes erheblich verbessern können.

Die Entscheidung, ob das Tier eingeschläfert werden sollte, ist immer individuell und in enger Absprache mit einem Tierarzt zu treffen. Dieser kann als Experte den allgemeinen Gesundheitszustand und die verbleibende Lebensqualität des Hundes fundiert einschätzen.

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