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Hund auf OP-Tisch beim Tierarzt

Die Aujeszkysche Krankheit beim Hund ist eine ernsthafte Viruserkrankung

© Jaromir Chalabala / Shutterstock

Aujeszkysche Krankheit beim Hund: Alles zum Aujeszky-Virus

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Die Aujeszkysche Krankheit beim Hund hat viele Namen: Pseudowut, Juckpest, Tollkrätze, Schlundlähmung.

Menschen und Primaten sind die einzigen Säugetiere, die für dieses Virus überhaupt nicht empfänglich sind. Bei allen anderen Säugern verläuft die Infektion in der Regel tödlich.

Wir haben hier alles Wissenswerte über Symptome, Verlauf, Inkubationszeit und Bekämpfung zusammengestellt, damit Hunde vor diesem Erreger geschützt werden können.

Was ist die Aujeszkysche Krankheit beim Hund?

Namensgeber und Entdecker (1902) des Erregers dieser weltweit verbreiteten und anzeigepflichtigen Viruserkrankung ist der ungarische Tierarzt Aladar Aujeszky.

Auslöser der Aujeszkyschen Krankheit, dieser bei Säugetieren meist tödlich verlaufenden Viruserkrankung, ist ein Herpesvirus, SHV-1. Hauptwirt und Überträger sind in der Regel Schweine.

Das Tückische an diesem Virus: Ist die Infektion einmal da, bleibt sie ein Leben lang.

Das infizierte Tier hat Phasen, in denen sein Körper das Virus ausscheidet (klinisch manifest) und Phasen ohne Virusausscheidung (klinisch unauffällig). Ein infiziertes Tier ist also nicht permanent ansteckend.

Genau wie beim humanen HSV (für Lippen- und Genitalherpes zuständig) oder beim Katzen-Herpes können die Viren über einen langen Zeitraum im Wirt „ruhen“. Dann tritt plötzlich eine Schwächung des Immunsystems durch Stress oder eine Erkrankung auf und schon sind die Viren wieder aktiv und werden erneut ausgeschieden. 

Symptome: Aujeszkysche Krankheit beim Hund

Infiziert sich ein Hund mit der Aujeszkyschen Krankheit, ist er ein sogenannter Endwirt. Der Hund erkrankt an dem Virus, scheidet ihn aber nicht aus. Hunde können sich demzufolge nicht untereinander anstecken.

Eine Rotte Wildscheine im herbstlichen Wald
Wildschweine sind die größte Gefahr für eine Ansteckung mit der Aujeszkyschen Krankheit bei Hunden (kyslynskahal / Shutterstock)

Ist der Hund mit dem Herpesvirus infiziert, sind die ersten Symptome der Aujeszkyschen Krankheit ähnlich der Symptome einer Tollwut. Daher trägt die Infektion auch den Namen „Pseudowut“. Die ersten Symptome sind:

  • Bellen
  • Erregung
  • Winseln
  • Appetitlosigkeit
  • Mattigkeit.

Schluckbeschwerden, Erbrechen und verstärkter Speichelfluss folgen.

Das Auffälligste und für den infizierten Vierbeiner am meisten quälend ist ein starker Juckreiz. Das Jucken - besonders an den Pfoten und Behängen - ist so stark, dass es betroffene Fellnasen „verrückt“ macht. Oft verstümmeln sie sich selbst, weil sie das schreckliche Jucken loswerden wollen.

Zum Ende der Krankheit kommt es dann zu Bewusstseinseintrübungen, Krämpfen und Lähmungen. Die Hunde verlieren das Bewusstsein und sterben.

Inkubationszeit des Aujeszky-Virus

Die ersten Symptome bei einer Ansteckung mit der Aujeszkyschen Krankheit treten nach  2 - 5 Tagen auf.

Das Virus zerstört innerhalb kürzester Zeit die Nervenbahnen und das Gehirn des infizierten Tieres. Die Folge sind eine Rückenmarks- und Gehirnentzündung. Die betroffenen Tiere sterben innerhalb weniger Tage qualvoll.

Impfung und Behandlung: Aujeszkysche Krankheit

So bitter wie es auch klingen mag: Es gibt nicht nur keine Impfung und keine Behandlungsmöglichkeiten. Die Behandlung ist zudem auch verboten!

Impfungen gegen die Aujeszkysche Krankheit sowie Heilversuche sind verboten.

Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (13.07.2017)

Die Krankheit gilt als Seuche, ist daher anzeigepflichtig und die betroffenen Tiere müssen schon bei einem Verdacht getötet werden. Zum Glück gilt Deutschland als frei von der Aujeszkyschen Krankheit. Trotzdem gilt Vorsicht bei Jagdhunden, die in Kontakt mit Wildschweinen kommen könnten. Diese gelten auch in Deutschland noch als Hauptüberträger der Aujeszkyschen Krankheit.

Wie kann man seinen Hund vor dem Aujeszky-Virus schützen?

Auch, wenn die Hausschweine in Deutschland als aujeszky-frei gelten, wird das Fleisch nicht auf das Virus getestet. Für Menschen gilt es ja als ungefährlich.

Daher der beste Schutz: Kein rohes Schweinefleisch an Hunde verfüttern! Kein Kontakt zu Wildschweinen!

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