Hundehalter wissen, zu ihren größten Pflichten zählt es, dem Vierbeiner genügend Auslauf zu bieten. Doch was heißt das eigentlich genau? Für Hunde ist der Spaziergang viel mehr als nur ein Mittel zum Zweck, um ihre Notdurft zu verrichten. Beim Gassigehen bekommen sie die Bewegung, die sie für ein gesundes Leben brauchen und sie treffen Artgenossen. Das stärkt nicht nur ihr Sozialverhalten, sondern auch die Beziehung zwischen Hund und Halter.
Daher kann man als Herrchen oder Frauchen einen großen Fehler begehen, wenn man die Fellnase nur um den Block führt und sofort wieder umdreht, wenn das Tier sein Häufchen gemacht hat. Aber wie oft müssen Hunde eigentlich raus und wie lange dann jeweils?
Wie oft müssen Hunde raus (ausgewachsener Hund)?
Wie oft Hunde raus müssen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:
- Das Alter
- Die Rasse
- Der Gesundheitszustand
- Ob ein Garten vorhanden ist
Die Frage, wie häufig Hunde spazieren gehen müssen, lässt sich also pauschal nicht beantworten. Auch wenn man sagt, ein ausgewachsener Hund muss täglich 3-4 Mal raus, muss jeder Halter individuell nach den Bedürfnissen seines Hundes entscheiden.
Hunde, die neben dem Gassigehen noch viel Bewegung bekommen, zum Beispiel im eigenen Garten, beim Hundesport oder durch Hobbys der Halter benötigen in der Regel entsprechend weniger Auslauf.
Dann gibt es Hunderassen, die sich durch ihren hohen Bewegungsdrang auszeichnen und auch entsprechend mehr ausgelastet werden müssen und wollen. Wiederum andere Vierbeiner begnügen sich mit weniger Auslauf - zum Beispiel kurzköpfige Rassen oder kranke Tiere.
Wie oft müssen Welpen raus?
Welpen müssen in der Regel häufiger raus als ausgewachsene Hunde. Bei regelmäßigen Spaziergängen lernt der Kleine, sein Geschäft draußen zu verrichten und nicht in der Wohnung.
Daher empfiehlt es sich, etwa alle zwei Stunden, dafür jedoch kürzer mit einem Welpen rauszugehen, bis die kleine Fellnase stubenrein ist. Dann können die Intervalle allmählich verlängert werden.
Mit dem Hund raus gehen: Abstände?
Wie bereits erwähnt, ist jeder Hund anders und genau wie bei uns Menschen drückt die Blase beim einen früher als beim anderen. In der Regel kann man davon ausgehen, dass ausgewachsene Hunde 5-6 Stunden aushalten können, bis sie wieder raus müssen.
In der neuen Tierschutz-Hundeverordung 2022 ist sogar festgelegt, dass Hunde täglich mindestens zweimal für je zwei Stunden Auslauf bekommen müssen.
Gassi gehen: Wann sollte man raus gehen?
Die wichtigste Gassi-Runde ist morgens, dann möchten sich die Vierbeiner erleichtern, das sollten Herrchen und Frauchen in ihrem Tagesplan bedenken. Daran anschließend bietet sich ein Morgens-Mittags-Abends-Rhythmus an.
Im Sommer, wenn es sehr heiß ist, sollten Sie jedoch die Mittagshitze vermeiden, da diese Ihrem Hund sehr zusetzen kann. Gehen Sie daher lieber in den Morgen- und Abendstunden spazieren und vermeiden Sie Untergründe, die sich stark aufheizen, wie zum Beispiel Asphalt oder Sand.
Veterinärmediziner Michael W. Fox empfiehlt den folgenden Zeitplan für Spaziergänge und richtet sich damit nach den allgemeinen Fress-, Bewegungs- und Gassi-Bedürfnissen eines gesunden Hundes:
- Ein kurzer Spaziergang am Morgen vor dem Frühstück
- Ein kurzer Spaziergang am Mittag
- Ein langer Spaziergang vor dem Abendessen
- Ein Spaziergang vor dem Schlafengehen
Spazieren gehen mit dem Hund: Wo am besten?
Hunde erkunden gerne und mit ihrer feinen Nase folgen sie gerne spannenden und neuen Gerüchen - das fordert und erfüllt.
Auch wenn es für die Halter bequemer ist, immer die gleichen Runden zu gehen, sollte man mindestens zur Freude des Hundes regelmäßig Abwechslung reinbringen:
Gehen Sie in den Wald, an einen See oder Fluss, spielen Sie auf einer großen Wiese Ball und trauen Sie sich auch mal bei Regen raus - Ihr Vierbeiner wird es Ihnen danken!
Welche Hunde müssen öfter raus?
Manche Rassen haben besonders viel Energie und einen hohen Bewegungsdrang. Diese eignen sich vor allem für sportliche Halter, die sowieso viel Zeit an der frischen Luft und in Bewegung verbringen:
- Border Collie
- Dalmatiner
- Australian Shepherd
- Jack-Russell-Terrier
- Weimaraner
- Vizsla
- Greyhound
- Deutsch Kurzhaar
- Rhodesian Ridgeback
Welche Hunderassen brauchen weniger Bewegung?
Kurznasige Rassen oder typische „Schoßhunde“ benötigen meist deutlich weniger Auslauf. Und eigenen sich auch für Halter, die einen eher ruhigen Alltag schätzen:
Mein Hund muss raus: Woran erkennen?
Ist ein Hund stubenrein, dann macht er sich für gewöhnlich bemerkbar - er jankt oder kratzt an der Tür. Auf solche Signale sollten Sie unbedingt achten.
Am besten lassen Herrchen und Frauchen es aber gar nicht erst dazu kommen lassen und halten die regelmäßigen Gassi-geh-Zeiten ein.
Hund will nicht raus: Was tun?
In manchen Fällen möchten Hunde nicht rausgehen. Das kann unterschiedliche Gründe haben:
- Der Hund ist krank: Er hat Schmerzen in den Gelenken oder Atembeschwerden
- Stress oder Angst: Der Hund hat eine schlechte Erfahrung gemacht
- Hitze: Dem Hund ist zu heiß
- Kälte/Regen: Dem Hund ist zu kalt
- Dunkelheit: Der Hund hat Angst im Dunkeln
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