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Alte Katze liegt im Bett

Ahnen Katzen, wann ihre Zeit gekommen ist?

© Nils Jacobi / Shutterstock

Verabschiedet sich meine Katze, bevor sie stirbt?

von Nina Brandtner

am aktualisiert

Spüren Katzen ihren nahen Tod und verabschieden sich davor? Oder verkriechen sie sich, wenn das Ende naht? Wie verhalten sich Katzen vor dem Tod verhalten?

 

Der Verlust eines geliebten Tieres ist für viele ebenso schwer wie der Abschied von einem geliebten Menschen. Daher wünschen sich Herrchen und Frauchen natürlich einen schönen Lebensabend für ihr Haustier und dass es vielleicht sogar einfach friedlich einschläft. 

Leider ist Letzteres nur selten der Fall, doch woran erkennen Katzenhalter, dass das Leben ihrer Katze zuende geht, dass es der Samtpfote schlecht geht oder sie womöglich Hilfe braucht? Wie lange sollte man warten und wann ist es Zeit, das Tier zu erlösen? 

Was sind die Ursachen für den Tod von Katzen?

Genau wie alle anderen Lebewesen können auch bei Katzen die Todesursachen ganz unterschiedlicher Natur sein. Scheidet das Tier nicht aufgrund von Alterserscheinungen aus dem Leben, können bei jungen Katzen beispielsweise Infektionen, Unfälle, Erbkrankheiten oder Vergiftungen zum Tod führen. 

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Der Tod einer Katze kann für Herrchen und Frauchen also zum Teil recht unerwartet und plötzlich auftreten. Doch was ist eigentlich mit den Tieren selbst, können sie spüren, dass sich ihr Leben dem Ende zuneigt?

Wissen Katzen, dass sie sterben?

Ob Katzen ihren Tod vorausahnen, können wir nicht mit Gewissheit sagen. Vermutlich führt oft allein das Gefühl „sterbenskrank“ zu sein, zu einem anderen Verhalten. Immer wieder gibt es Fälle, bei denen eine Katze erst stirbt, nachdem ein Familienmitglied nach Hause gekommen ist.

So starb zum Beispiel eine schwerkranke Siamkatze zwei Tage, nachdem der Sohn der Familie von einem Austauschjahr im Ausland zurückgekommen war. 

Wir wissen, dass Katzen viele Geheimnisse haben. So können einige Katzen den Tod von Menschen vorhersehen – hierzu gehört Therapiekater Oscar. Er lebt in einem Pflegeheim für Senioren in den USA. Legt er sich zu einem Menschen ins Bett, stirbt dieser wenige Stunden später.

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Wie verhalten sich Katzen, bevor sie sterben?

Manche Katzen suchen vor ihrem Tod die Nähe, andere wiederum das Weite: Sie verkriechen sich. In der Natur lebende Katzen ziehen sich zurück, wenn ihr Ende naht. Aber auch, wenn sie krank sind. Denn in der freien Wildbahn können Katzen sich keine Schwäche erlauben: Wer krank umherliegt, wird womöglich vom nächsten Beutegreifer angegriffen oder von Artgenossen gemobbt.

Katzen verkriechen sich also nicht unbedingt nur, wenn sie sterben, sondern auch dann, wenn sie krank sind oder Schmerzen haben. Das gilt es bei kranken Freigängern im Hinterkopf zu behalten. Ob eine sterbende Katze allein sein möchte oder Streicheleinheiten genießt – Sie sollten ihren Wunsch akzeptieren. Bleiben Sie in der Nähe und signalisieren Sie ihr, dass Sie für sie da sind.

Hilfe, meine liebe Katze liegt im Sterben!©Germanova Antonina/Shutterstock

Anzeichen dafür, dass die Katze stirbt

Weitere Anzeichen dafür, dass Ihre Katze im Sterben liegt, sind unter anderem ein erhöhtes Bedürfnis nach Schlaf, Appetitsverlust oder Gewichtsabnahme. Ob es einer Katze schlecht geht, zeigt sich häufig auch in ihrem äußeren Erscheinungsbild und einer mangelnden Hygiene

Wenn sich Katzenhalter große Sorgen machen, können sie im Akutfall auch den Puls der Katze befühlen: Bei sterbenden oder sehr kranken Katzen schlägt das Herz viel langsamer. 

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Außerdem kann man den Atem der Katze überprüfen: Gesunde Katzen atmen 20 bis 30 Mal pro Minute, hechelt das Tier, atmet es ganz langsam und beschwerlich oder rasselt der Atem, sind dies Anzeichen dafür, dass es der Katze schlecht geht. 

Besorgte Katzenhalter können außerdem die Temperatur ihrer Samtpfote messen: Liegt diese unter 37,8°C kann dies ein Zeichen dafür sein, dass es der Katze sehr schlecht geht oder sie im Sterben liegt. 

Verabschieden sich Katzen, bevor sie sterben?

Viele Katzenhalter von todkranken Katzen berichten darüber, dass ihr Haustier sich vor dem Tod von ihnen verabschiedet hat. Zum Beispiel, indem sie gezielt Kontakt gesucht und wohlig geschnurrt hat, obwohl sie wochenlang apathisch war.

Einige Katzen suchen in den letzten Stunden vor ihrem Tod bewusst die Nähe ihres Halters. So berichtet etwa eine Katzenhalterin, dass ihr todkranker Kater, der nie gerne im Bett schlief, in der Nacht vor seinem Tod sogar das Kopfkissen mit seiner Halterin teilte. So konnte er sich von ihr verabschieden.

Wann sollte ich meine Katze einschläfern lassen?

Leider stehen viele Katzenhalter irgendwann vor der Frage: Wann ist es Zeit für eine Einschläferung? Ob eine Katze sich verabschiedet oder nicht, sollte nicht entscheidend für den Zeitpunkt des Einschläferns sein. Die Entscheidung, ob Sie Ihre Katze einschläfern lassen oder nicht, ist sehr schwer. Halten Sie daher Rücksprache mit Ihrem Tierarzt, er kann besser abschätzen, ob die Zeit für eine sogenannte Euthanasie gekommen ist. 

Schwere Entscheidung: Wann lasse ich meine Katze einschläfern? ©4 PM production/Shutterstock

Wenn die Samtpfote nicht mehr frisst und apathisch ist, der Tierarzt keine Hoffnung auf Besserung macht, kann der richtige Zeitpunkt gekommen sein. Warten Sie nicht auf ein „Zeichen“ Ihrer Katze, vor allem nicht, wenn diese Schmerzen hat.

Manche Tierärzte bieten für eine Euthanasie Hausbesuche an. So können Sie Ihre Katze in Ihrem gewohnten Umfeld einschläfern lassen. In jedem Fall sollten Sie oder eine andere Bezugsperson bei der Katze sein, wenn Sie sie einschläfern. Viele Vierbeiner geraten vor der tödlichen Spritze in Panik, weil ihr Mensch sie allein lässt.

Den letzten Weg gemeinsam zu gehen, gehört zu einem würdevollen Abschied dazu.

Gleich weiterlesen: Katze einschläfern lassen

Kann man warten, bis die Katze von alleine stirbt?

Die Antwort lautet Nein und man sollte auch keine „Sterbehilfe“ leisten, indem man beispielsweise lebensnotwendige Medikamente in Eigenregie absetzt. Dadurch kann es nämlich passieren, dass das Tier noch mehr leidet und sich der Sterbeprozess unnötig verlängert.

Sollten Sie das Gefühl haben, dass Ihre Katze stirbt, sollten Sie in jedem Fall Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin aufsuchen und besprechen, was für Ihre Katze jetzt am besten ist. Ist es sinnvoll, das Tier einzuschläfern, können Sie Ihre Katze zuhause sterben lassen und wie können Sie Ihrem Haustier jetzt am meisten helfen? Im Austausch mit den Experten, bekommen Sie Antworten auf all diese Fragen. 

Was braucht eine sterbende Katze? Die Tierärztin liefert Antworten! ©JF4/Shutterstock

Die Katze zuhause sterben lassen?

Manche Katzenhalter entscheiden sich dafür, ihre geliebte Katze natürlich sterben und nicht einschläfern zu lassen. Es ist wichtig, dass Sie dies in enger Rücksprache mit dem Tierarzt tun – insbesondere, um Schmerzen auszuschließen. Der Sterbeprozess kann viele Tage dauern, in denen die Katze nicht allein sein sollte.

Beraten Sie sich gut mit dem Tierarzt, um zum Wohl der Katze entscheiden zu können. Drängen Sie sich nicht auf, aber seien Sie in der Nähe und zeigen der sterbenden Katze: „Ich bin für dich da!“ Viele Katzenhalter haben das Gefühl, die Katze verabschiedet sich in den letzten Minuten vor ihrem Tod. Auch wenn dies bei Ihnen nicht der Fall sein sollte – Ihre Katze weiß zu schätzen, dass Sie sie liebevoll bis zum Schluss begleiten.

Wie kann man Katzen während des Sterbeprozesses helfen?

Unabhängig von der Todesursache, sollten Herrchen und Frauchen ihre Katze auf dem Sterbeweg unterstützen. Am wichtigsten ist für die Tiere meist ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. 

  1. Richten Sie Ihrer Katze einen ruhigen und gemütlichen Platz ein, wo sie ungestört sein kann
  2. Katzenklo und Futternäpfe sollten gut erreichbar sein.
  3. Schimpfen Sie nicht mit Ihrer Katze, falls Sie in ihren letzten Lebensstunden unsauber wird. 
  4. Bei starken Schmerzen, sollten Sie diese in Absprache mit dem Tierarzt lindern. 
  5. Lassen Sie Ihre Katze nicht unnötig leiden, aber treffen Sie auch keine vorschnellen Entscheidungen zum Einschläfern.
  6. Lassen Sie Ihre Katze auf ihrem letzten Weg nicht alleine.

Abschied nehmen: die Katze loslassen

Tiere spüren die Ängste und Sorgen ihrer Besitzer. Dies kann den Sterbeprozess und auch das Abschiednehmen für die Katze erschweren. So schwer es auch fallen mag: Versuchen Sie, vor allem Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen, wenn Ihre Katze todkrank ist.

Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit kann Ihnen helfen loszulassen, was wiederum auch der Katze hilft. Der Austausch mit anderen Tierfreunden kann Sie unterstützen. Denn viele verstehen ganz genau, in welcher Situation Sie sich gerade befinden. Gestehen Sie sich die Zeit der Trauer zu! Doch solange Ihre Samtpfote noch lebt, genießen Sie die gemeinsame Zeit.

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