Hundehalter, die eine Beule am Bauch ihres Vierbeiners entdecken, machen sich Sorgen. Vor allem bei Welpen ist häufig ein Nabelbruch die Ursache für die Schwellung. Tatsächlich sollte man hier als Herrchen oder Frauchen hellhörig werden, denn so etwas kann je nach Größe gefährlich werden.
Ein Nabelbruch ist eine Erkrankung, bei der die Bauchwand eines Hundes an der Stelle, an der sich der Nabel befindet, geschwächt ist oder aufgespalten wird. Dies kann sowohl bei Welpen als auch bei ausgewachsenen Hunden auftreten. In diesem Artikel werden wir uns mit den Ursachen, Symptomen und möglichen Therapien für einen Nabelbruch bei Hunden beschäftigen.
Nabelbruch beim Hund: Was ist das?
Experten bezeichnen einen Nabelbruch auch als „Umbilikalhernie“ oder „Nabelhernie“. Es handelt sich dabei um eine Lücke oder einen Riss in der Bauchwand, durch die Gewebe nach außen treten kann. Hierdurch entsteht eine sicht- und tastbare Ausstülpung unter der Haut, der Bruchsack. Experten bezeichnen die Risse auch als „Bruchpforte“. Hernien sind Eingeweidebrüche, die auch an anderen Körperstellen vorkommen.
So kann es bei Hunden außerdem zu einem Leistenbruch (Inguinalhernie), einem Zwerchfellbruch (Thoraxhernie) oder vor allem bei Rüden zu einem Dammbruch kommen.
Nabelbruch beim Hund: Ursachen
Nach der Geburt beißt die Mutterhündin die Nabelschnur der Welpen durch. Ein kleiner Rest bleibt zurück, vertrocknet und fällt nach wenigen Tagen ab. Bei einigen Vierbeinern verschließt sich der Hohlraum der Nabelschnur nicht in dieser Zeit, was zu einem Nabelbruch führen kann. Darum sind Welpen besonders häufig von einem Nabelbruch betroffen. Schätzungen gehen davon aus, dass 5 bis 10 Prozent aller Welpen in den ersten Lebenswochen einen Nabelbruch haben, der in vielen Fällen spontan ausheilt. Risikofaktoren für eine Nabelhernie sind:
- genetisch bedingt größere Nabelöffnung
- genetisch bedingt schwaches Bindegewebe
- Verletzungen
- Trächtigkeit
Ein Nabelbruch kann bei jedem Hund auftreten. Einige Rassen haben eine etwas höhere Neigung dazu. Dazu zählen:
Nabelbruch beim Hund erkennen: Symptome
Meist fällt Hundehaltern die Hernie als Wölbung am Bauch ihres Hundes auf. Die Größe variiert, die Ausstülpung ist im besten Fall weich und beweglich. Achtung: Wenn die im Bruch enthaltenen Strukturen verletzt sind, kann er sich hart anfühlen und schmerzen. Bei Welpen ist die Ausstülpung oft gut zu erkennen, wenn die Hunde stehen. Liegen die Vierbeiner auf dem Rücken, rutscht sie wieder ins Innere der Bauchhöhle. Die Umgebung kann sich warm anfühlen. Eine sichere Diagnose kann nur der Tierarzt stellen.
Nabelbruch beim Welpen: Wächst sich das aus?
Bei vielen Welpen heilt ein Nabelbruch spontan wieder aus. Doch sicherheitshalber sollte der Vierbeiner beim Tierarzt vorstellig werden. Denn wie gefährlich ein Nabelbruch ist, hängt davon ab, was nach außen, in den Bruchsack, rutscht. Während die Bruchpforte beim Welpen noch klein ist, steigt mit dem Alter der Druck auf den Riss. Er kann sich vergrößern, so dass mehr Gewebe in den Bruchsack gelangt. Für Welpen gilt die Empfehlung: Ist die Bruchpforte größer als eine Fingerspitze, stellen Sie den Hund umgehend dem Tierarzt vor!
Wie gefährlich ist ein Nabelbruch für den Hund?
Handelt es sich beim Inhalt des Bruchsacks lediglich um Fett, ist dies nicht unbedingt gefährlich. Allerdings kann es dem Hund Schmerzen und Entzündungen verursachen.
Der Darmabschnitt kann von der Blutversorgung abgeklemmt werden und absterben – es herrscht akute Lebensgefahr für den Hund! Besteht bei einem erwachsenen Hund Verdacht auf einen Nabelbruch, sollten Sie zeitnah einen Termin beim Tierarzt vereinbaren. Harte und schmerzende Nabelbrüche sind ein tiermedizinischer Notfall – suchen Sie umgehend die nächste Tierarztpraxis oder Tierklinik auf.
Nabelbruch beim Hund behandeln
Bei vielen Welpen wächst der Nabelbruch sich aus – ein Tierarzt sollte einschätzen, ob Abwarten eine gute Option ist. Ist der Nabelbruch nach dem sechsten Lebensmonat immer noch sichtbar, hilft eine Operation. Diese ist auch bei erwachsenen Hunden, die einen Nabelbruch haben, erforderlich. Bei dieser Operation verlegt der Tierarzt das nach außen gerutschte Gewebe wieder in das Innere der Bauchhöhle. Anschließend näht er die Bruchpforte zu. Die Operation erfolgt unter Vollnarkose. Meist handelt es sich um einen Routineeingriff, von dem der Hund sich schnell erholt.
Nabelbruch-OP beim Hund: Kosten
Die Kosten für eine Nabelbruch-OP beim Hund variieren, allerdings können Sie mit 100 Euro aufwärts rechnen. Je nach Umfang der Operation können bis zu 700 Euro bei einem erwachsenen Hund fällig werden.
Nachsorge Nabelbruch-OP bei Hunden
Je nach Art und Größe des Nabelbruchs sowie eventuellen Komplikationen variiert auch die Nachsorge nach der Operation. Der Tierarzt informiert über die für das betroffene Tier empfehlenswerten Verhaltens- und Fürsorgemaßnahmen.
Einige Beispiele für mögliche Nachsorge sind:
- Schmerzmittelgabe, um dem Hund Erleichterung bei Schmerzen zu verschaffen
- Nähte oder Klammern nach einer gewissen Zeit vom Tierarzt entfernen lassen
- Kontrolluntersuchungen, um den Heilungsprozess zu überwachen
- Dem Hund sollte in den ersten Tagen nach der Operation Ruhe gegönnt werden und strenge Aktivitäten wie Springen, Laufen oder wildes Spielen vermieden werden
Abschließend kann gesagt werden, dass ein Nabelbruch bei Hunden und Welpen unterschiedlich gravierend sein kann. Während einige Fälle nur eine leichte Unannehmlichkeit bedeuten, können andere im schlimmsten Fall zu Komplikationen, Schmerzen oder sogar zum Tod führen, wenn sie nicht behandelt werden. Deshalb ist es wichtig, auf die oben beschriebenen Anzeichen für einen Nabelbruch zu achten und den Tierarzt zu konsultieren, wenn man einen Verdacht hat.