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Hund mit Blutohr
© P. Fabian / Shutterstock

Blutohr beim Hund: Ursachen, Behandlung und Prävention

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Ein Blutohr ist leider eine häufige und sehr unangenehme Erkrankung bei Hunden. Je schneller Hundehalter ein Blutohr erkennen und reagieren, umso besser!

Ein Blutohr, auch bekannt als Othämatom, ist eine häufige Erkrankung bei Hunden, die zu Schwellungen und Blutergüssen in der Ohrmuschel führt. Dieser Zustand kann sowohl schmerzhaft für den Hund als auch besorgniserregend für den Besitzer sein. 

In diesem Artikel werden wir die Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsstrategien eines Blutohrs bei Hunden detailliert beleuchten.

Blutohr beim Hund: Was ist das?

Ein Blutohr oder Othämatom tritt auf, wenn sich Blut zwischen der Haut und dem Knorpel der Ohrmuschel ansammelt. Dies führt zu einer deutlichen Schwellung und Verformung des Ohres. 

Blutohr bei Hunden: Ursachen

Die Hauptursache für ein Blutohr bei Hunden ist ein Trauma oder eine Verletzung des Ohres. Dies kann durch übermäßiges Kratzen, Schütteln des Kopfes oder sogar durch einen Biss während eines Streits mit einem anderen Tier geschehen. Diese Aktivitäten führen dazu, dass kleine Blutgefäße im Ohr zerreißen und Blut austritt.

  • Kratzen: Häufiges Kratzen wegen Juckreiz aufgrund von Allergien oder Parasiten wie Flöhen.
  • Schütteln des Kopfes: Hunde schütteln oft ihren Kopf als Reaktion auf Symptome von Ohrinfektionen oder Fremdkörpern im Gehörgang.
  • Trauma: Direkte Verletzungen durch Kämpfe oder Unfälle können ebenfalls Blutgefäße im Ohr beschädigen.
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Blutohr beim Hund: Symptome

Die Erkennung eines Blutohrs ist meist leicht, da die Symptome gut sichtbar sind. Zu den gängigsten Anzeichen gehören:

  1. Eine sichtbare Schwellung am Ohr, die sich weich anfühlt.
  2. Schmerzhafte Reaktionen des Hundes bei Berührung des betroffenen Ohrs.
  3. Zunehmendes Kopfschütteln und Kratzen am Ohr.
  4. Verformung der Ohrmuschel aufgrund der Ansammlung von Blut.

Diagnose eines Blutohrs

Die richtige Diagnose eines Blutohrs erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung. Ein erfahrener Tierarzt kann das Othämatom durch visuelle Begutachtung und Abtasten diagnostizieren. Um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln, könnten zusätzliche Tests erforderlich sein.

Der Tierarzt überprüft das Innenohr und den Gehörgang auf Anzeichen von Entzündungen, Infektionen oder Fremdkörpern. Zudem könnte eine Zytologie durchgeführt werden, um festzustellen, ob Bakterien oder Pilze die Ursache der Beschwerden sind.

Zusätzliche Maßnahmen können folgendes umfassen:

  • Otoskopie: Eine gründliche Untersuchung des Gehörgangs mittels Otoskop.
  • Kulturen und Sensibilitätstests: Zum Nachweis spezifischer Bakterien oder Pilze.
  • Allergietests: Bei Verdacht auf allergische Reaktionen als Auslöser des Kratzens und Schüttelns.
Hunde Blutohr
Hat der Hund ein Blutohr, kann ein kleiner chirurgischer Eingriff erforderlich sein (P. Fabian / Shutterstock)

Blutohr beim Hund behandeln

Die Behandlung eines Blutohrs variiert je nach Schweregrad und zugrunde liegender Ursache. Grundsätzlich gibt es operative und nicht-operative Methoden zur Entlastung der Schwellung und zur Vorbeugung weiterer Komplikationen.

Chirurgische Eingriffe

In schweren Fällen kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Hierbei wird das angesammelte Blut entfernt und das Ohr so stabilisiert, dass zukünftige Blutansammlungen vermieden werden.

  • Entwässerung: Das Ohr wird aufgeschnitten und das gesammelte Blut abgesaugt. Danach wird das Ohr genäht.
  • Nähmethoden: Verschiedene Nähtechniken helfen dabei, die Ohrmuschel wieder korrekt zu fixieren.
  • Druckverband: Ein spezieller Verband kann angelegt werden, um Druck auszuüben und eine erneute Ansammlung von Flüssigkeit zu verhindern.

Konservative Behandlungen

Für weniger schwere Fälle können konservative Behandlungsmethoden in Betracht gezogen werden:

  • Aspiration: Mithilfe einer Nadel wird das Blut abgezogen, wobei dies oft mehrmals wiederholt werden muss.
  • Medikamentöse Therapie: Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten zur Linderung der Schwellung und Schmerzen.
  • Punktieren: Kleine Schnitte oder Einschnitte können gemacht werden, um das Blut abzulassen und eine geregelte Heilung zu erleichtern.
  • Teilweise werden auch Blutegel genutzt, um das Hämatom aus dem Hundeohr rauszusaugen. Die birgt jedoch einige Risiken. Ist der ursächliche Riss im Gewebe noch nicht verschlossen, kann es hier nämlich sein, dass weiter Blut nachläuft. 

Blutohr beim Hund: Hausmittel

Hat der Hund ein Blutohr, so kommt man leider um den Gang zum Tierarzt nicht drumherum. Eine Behandlung mit Hausmitteln oder homöopathischen Mitteln ist hier nicht effektiv und sollte besser auch nicht versucht werden, um dem Tier Schmerzen zu ersparen.

Ebenfalls sollten Herrchen und Frauchen davon Abstand nehmen, zu versuchen, das Othämatom selbst aufzustechen! Die dadurch entstehende Gefahr von weiteren Schäden, Nachblutungen oder gar Infektionen ist einfach zu groß.

Blutohr bei Hunden vorbeugen

Die Vorbeugung eines Blutohrs konzentriert sich größtenteils auf die Minimierung von Ursachen, die zu Traumen oder Verletzungen der Ohrmuschel führen können. Bestimmte vorbeugende Maßnahmen helfen, das Risiko zu verringern.

Regelmäßige Ohrkontrollen und gute hygienische Pflege können das Risiko von Ohrinfektionen und damit verbundener Kopfbewegungen und Kratzeraktivitäten minimieren. Insbesondere sollten Ohren trocken und sauber gehalten werden, um das Wachstum von Bakterien und Hefepilzen zu verhindern.

Ein regelmäßiger Schutz vor parasitären Infektionen wie Flöhen und Milben reduziert erheblich die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund seine Ohren kratzt und schüttelt, wodurch mögliche Traumata verhindert werden können.

Das Trainieren des Hundes, unnötiges Kratzen zu vermeiden, sowie das Management seines Verhaltens in stressigen Situationen kann das Risiko eines Blutohrs verringern. Positive Verstärkung macht es einfacher, den Hund ruhig und entspannt zu halten, insbesondere bei ungewohnten Ereignissen oder Begegnungen mit anderen Tieren.

Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die allgemeine Gesundheit des Hundes, einschließlich der Integrität seiner Haut und Blutgefäße. Lebensmittelzusätze wie Omega-3-Fettsäuren können eine entzündungshemmende Wirkung haben und so indirekt ein Blutohr verhindern.

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