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Husky Welpe isst rohes Fleisch
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Welpenfutter: Wie wäre es mit Barf?

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Einen Welpen als neues Familienmitglied willkommen zu heißen, ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Die Anfangszeit bedeutet zugleich Entscheidungen zu treffen. Wie etwa: Halsband oder Geschirr? Hundekörbchen oder mit ins eigene Bett? Bezogen auf die körperliche Entwicklung der Fellnase stellt sich zudem die wichtige Frage: Für welche Art der Fütterung entscheide ich mich? Immer mehr Hundehalter lehnen Trocken- und Dosenfutter ab und wollen den Vierbeiner roh füttern. Dieser Artikel geht auf Frage „Darf man Welpen barfen?“ ein und gibt wertvolle Tipps für den Einstieg.

Darf man Welpen barfen? Der gesunde Start ins Leben

Einige Hundehalter entscheiden sich von Anfang an bewusst für das Barfen. Diese Ernährungsform bedeutet: Biologisch artgerechte Rohfütterung. Auf Trocken- und Nassfutter verzichtet Frauchen oder Herrchen somit komplett. Dafür runden Rohfleisch und andere naturbelassene Komponenten, wie Obst und Gemüse, das Hunde-Menü ab. Wenn das Thema: “Barfen: Darf man Welpen barfen?“ beleuchtet wird, ist wichtig zu wissen, wie sich die Ernährung vom Tag der Geburt bis zum Einzug in die neue Familie verändert. Generell gilt: Hat der Welpe vom Hundezüchter kein Barf-Futter bekommen, gewöhnt ihn seine neue Bezugsperson in kleinen Schritten an das neue Futter.

Die ersten Lebenswochen (1. bis 3. Woche)

In den ersten Wochen ist die Mutter für die Nahrung ihres Nachwuchses zuständig. Ein Welpe kommt zahnlos auf die Welt und nimmt nach der Geburt die gehaltvolle und lebenswichtige Erstmilch – auch Kolostrum genannt – auf. Der reiche Nährwert gewährleistet eine rasche Gewichtszunahme des Nachwuchses. Des Weiteren stärkt die Muttermilch das Immunsystem und schützt somit vor gefährlichen Krankheitserregern.

Milchzähne und der Wechsel (4. bis 8. Woche)

Ab der vierten Lebenswoche saugt der Nachwuchs nicht mehr allzu häufig an den Zitzen seiner Mutter. Erstmals zeigt der kleine Racker Interesse an anderen Futterquellen. Zwischen der vierten und sechsten Woche dringen die Beißerchen durch und es bilden sich die Milchzähne. Der Hundezüchter entscheidet nun über die Ernährungsform, die anfangs – insbesondere Knochen und Knorpel – zu einem Brei püriert werden sollte.

Einen Welpen barfen im neuen Zuhause

Frühestens ab der achten Lebenswoche und durchschnittlich zwischen der zehnten und zwölften Woche tritt ein Welpe den Weg zu seiner neuen Familie an. Ist der Hundezüchter überzeugter Barfer, wünscht sich dieser in der Regel Hundehalter, welche die Art der Fütterung beibehalten. In diesen Fällen entfällt eine Futterumstellung in den nächsten Wochen. Das bedeutet: Die Fellnase kann wie gewohnt rohes Fleisch in Kombination mit püriertem Obst und Gemüse schlemmen. Mit der Zeit werden die Happen fester, so dass der Welpe seine Zähne einsetzen kann.

Hat der kleine Zwerg vorher Trocken- oder Nassfutter bekommen, ist es ratsam ein bis zwei Wochen das Futter (gleicher Hersteller, gleiche Sorte) beizubehalten. Auch wenn es nicht jedermanns Prinzipien entspricht. Einen Gefallen tut seine neue Bezugsperson dem kleinen Welpen mit einer abrupten Futterumstellung keineswegs.

Nach circa zwei Wochen ist es soweit: Die neue Familie beginnt langsam den Napf mit Barf-Futter zu füllen – vermischt mit dem vorherigen Futter. Am Anfang ist der Hauptbestandteil noch das gewohnte Futter. Im Laufe der nächsten Tage und Wochen erhöht sich der Barf-Anteil und das ursprüngliche Welpenfutter verschwindet allmählich vom Napf. Bekommt der Fellnase das Barfen gut, steht der Ernährungsform nichts im Wege.

Einen Welpen barfen: Wer kreiert das Barf-Menü?

Wie bei erwachsenen Vierbeinern stellen sich Hundehalter die Frage: Greife ich auf Barf-Fertig-Menüs zurück, die es beispielsweise im Online-Handel gibt? Oder stelle ich selbst das Futter zusammen? Vorab: Beide Optionen sind beim Welpen möglich.

Für Beginner

Für Einsteiger, die sich noch nicht ausführlich mit dem Barfen auseinander gesetzt haben, bieten sich Fertig-Barf-Menüs extra für Welpen an. Hier sind neben Fleisch und Innereien, noch Knochen, Öle, Vitamine, Mineralstoffe, Obst und Gemüse enthalten – alles auf die gesunde Entwicklung eines Welpen abgestimmt. Der Vorteil ist: Dank Styroporboxen können Hundehalter das Frostfutter bequem online bestellen. Erneut Zeit sparen Frauchen und Herrchen, da der Hersteller die Zubereitung übernimmt. Das kann jedoch für manche Skeptiker einen Nachteil bedeuten. Schließlich wollen Barfer meist selbst wissen und entscheiden, was in den Napf reinkommt und sich nicht die Angaben des Herstellers verlassen.

Für Profis

Für fortgeschrittene Hundehalter, die gerne selbst das Ruder in die Hand nehmen, gibt es eine Alternative. Mit ausreichend Kenntnis über das Barfen bei Welpen oder mit Hilfe eines Experten stellen sie im Voraus einen Barf-Plan zusammen. Anhand eines festen Plans können sie problemlos das Hunde-Menü entweder jeden Tag frisch oder für die nächsten Wochen zubereiten. Insbesondere sollten Barfer auf das richtige Calcium-Phosphor-Verhältnis achten. Mittels Küchenwaage kann der Hundehalter die Menge perfekt dosieren. Auch ein großer Tiefkühlschrank ist von Vorteil, um portionierbare Tagesrationen, verpackt in Gefrierbeutel auf Vorrat zu legen.

Drei tolle Barf-Rezepte finden Sie hier.

Einen Welpen barfen: Auf die Menge kommt es an

Nur mit einer optimalen, auf dem Welpen zugeschnittenen Futtermenge, können die Hunde gesund wachsen. Zu viel Barf-Futter begünstigt Übergewicht und zu schnelles Wachsen. Dies wiederum belastet die Knochen, die sich im ersten Jahr erst noch festigen. Zu wenig Futter hingegen kann einen Mangel hervorrufen.

Die Futtermenge errechnen Hundehalter prozentual vom Körpergewicht des Welpen. Im Vergleich zu adulten Vierbeinern benötigen Welpen eine höhere Ration – gemessen daran, was sie auf die Waage bringen. Dies ist mit einem erhöhten Energiebedarf während der Wachstumszeit zu erklären. Welpen und Junghunde brauchen täglich circa 4-7 % von ihrem Körpergewicht Futter. Es ist von Hund zu Hund unterschieden, denn viele weitere individuelle Faktoren fließen in die Berechnung mit hinein:

  • Lebensmonat
  • Hunderasse
  • Aktivität
  • geschätztes Endgewicht

Darf man einen Welpen barfen? Wie oft am Tag?

Hier verhält es sich wie bei den anderen Ernährungsformen: Während ein ausgewachsener Hund je nach Größe zwei bis drei Mal am Tag sein Futter bekommt, benötigt ein Welpe mehrere Mahlzeiten am Tag. Eine verteilte Nährstoffaufnahme ist für das Verdauungssystem eines Welpen schonender. Zudem besteht bei einmaliger Futtergabe die Gefahr einer Magendrehung.

In der Anfangszeit gibt es die Mahlzeit vier bis fünf mal täglich. Nach und nach reduziert der Hundehalter die Häufigkeit. Wichtig an dieser Stelle ist es, einen geordneten Rhythmus einzuhalten: Am besten zu regelmäßigen Zeiten das Futter bereitstellen. Nach dem Schlemmen gönnt seine neue Familie dem Welpen Ruhezeit.

Barfen bei Welpen – Wo hole ich Tipps von Experten?

Sind Hundehalter noch nicht bewandert, was das Thema „Barfen bei Welpen“ betrifft, sind sie keineswegs auf sich alleine gestellt. Barf-Einsteiger lassen sich am besten von Experten beraten. Tipps von Barf-Fachleuten gibt es hier:

  • Einige Tierärzte bieten eine individuelle Barf-Ernährungsberatung für Hunde an.
  • Darüber hinaus gibt es viele Barf-Händler, die kompetent Auskunft über die richtige Menge und Zusammensetzung geben können.
  • Ebenso hilfreich sind Barf-Bücher: Da die Nachfrage unter Hundehaltern kontinuierlich steigt, gibt es mittlerweile viel Fachlektüre über das Barfen.
  • Wer in die Profi-Liga einsteigen möchte, der kann Barf-Seminare besuchen oder eine Ausbildung zum Tierernährungsberater (Schwerpunkt Barf) absolvieren.

Barfen: Darf man Welpen barfen? Fazit

Adulte Vierbeiner vertragen in aller Regel das Barfen – genauso wie Welpen. Hundehalter können ihren Neuzugang biologisch artgerecht ernähren – nur sollten sie darauf achten, es von Anfang an richtig zu machen. Wie bei jeder Ernährungsart, ist auf die richtige Menge, bzw. Zusammensetzung zu achten und die schrittweise Gewöhnung bei einer Futterumstellung. Selbst zubereitet nimmt barfen zwar mehr Zeit in Anspruch, dennoch lohnt es sich, die Zeit zu investieren. Es ist eine naturbelassene Fütterung, die sich an den Fressangewohnheiten der Wölfe orientiert und frei von Lockstoffen oder Ähnlichem ist. Somit kann barfen einen Grundstein für einen gesunden Start in das Hundeleben legen.

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