Wer einen Hund adoptiert, muss sich zuvor gut informieren, um eine artgerechte Erziehung und Haltung zu garantieren. Aufgrund der Informationsflut ist es für unerfahrene Halter häufig jedoch nicht leicht, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden.
So kommt es nicht selten zu Missverständnissen oder Fehleinschätzungen, die durchaus gefährlich für die Tiere werden können. Dazu zählt auch das sogenannte „Auspowern“ von Hunden, das sich in letzter Zeit immer größerer Beliebtheit erfreut, allerdings durchaus gefährlich sein kann, wie Tierarzt Ralph Rückert und seine Kollegin Johanne Bernick warnen.
Tierarzt warnt Hundehalter vor „Auspowern“
So berichten die Experten von einem Trend, bei dem die Tiere übermäßig geistig aber vor allem körperlich ausgelastet werden, damit sie am Ende des Tages im wahrsten Sinne des Wortes „ausgepowert“ sind:
Dieses übermotivierte Verhalten einiger Hundehalter sorge auch bei anderen für Verunsicherung und so habe es der Tierarzt immer häufiger mit Herrchen und Frauchen zu tun, die sich sorgen, sie würden ihr Tier mit drei langen Spaziergängen am Tag nicht genug auslasten.
Übermäßige Auslastung macht keinen ausgeglichenen Hund
Ein gefährlicher Trugschluss, so der Experte, denn Hunde seien „hauptberufliche Beutegreifer und nebenberufliche Abstauber“. Für den Lebensunterhalt seien sie zwar zu „explosiver und anstrengender Aktivität in der Lage“, doch wenn nicht anders nötig würden sie bis zu 18 Stunden am Tag ruhen.
Dies haben Studien an Straßenhunden ergeben und gelte selbst für Junghunde, so Ralph Rückert.
Wie oft muss ein Hund raus?
Da der Experte parallel zu diesem Trend auch vermehrt Hunde in seiner Praxis habe, die „wenig stressresistent, nervös, überängstlich und irgendwas zwischen gereizt und aggressiv“ seien, warnt er ausdrücklich vor dieser übermäßigen Auslastung und rät, auf hibbelige oder nervöse Hunde mit Ruhe zu reagieren.
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