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Tierärztliche Versorgung gefährdet
© Tatyana Vyc / Shutterstock

Tierärzte warnen: Ein wachsendes Problem könnte Millionen Tiere gefährden!

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Der Tierärztemangel in Deutschland nimmt alarmierende Ausmaße an – mit weitreichenden Folgen für Tiere, Tierhalter und die Gesellschaft.

Beim Neujahrsempfang des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte (bpt) am 15. Januar in Berlin forderte Präsident Dr. Siegfried Moder klare politische Maßnahmen. Nur so könne man die dringend erforderliche medizinische Betreuung von Tieren in Deutschland sicherstellen.

Er wandte er sich mit seinen prägnanten Forderungen an die kommende Bundesregierung. Moders Warnung: Werden diese Forderungen nicht umgesetzt, könnten die veterinärmedizinische Versorgung sowie der Tierschutz dramatisch leiden.

Tierärztemangel: Ein wachsendes Problem

Moder hob hervor, dass der Tierärztemangel nur durch ein breites Maßnahmenpaket zu bekämpfen ist. Neben einer Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes sei ein Abbau von Bürokratie erforderlich, damit Veterinäre wieder mehr Zeit für die Arbeit am Tier statt am Schreibtisch aufwenden können.

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Des Weiteren sei eine zeitgemäße Tierärztliche Approbationsordnung (TAppV) wichtig, die bisherige Ausbildung ist laut Moder modernisierungsbedürftig. In diesem Zusammenhang sollte ebenfalls die Anerkennung internationaler Abschlüsse erleichtert werden, um Fachkräfte aus dem Ausland schneller in den Beruf zu integrieren.

Auch für eine kontinuierliche Anpassung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) machte er sich stark. Regelmäßige Anpassungen an die Inflation seien unumgänglich.

Flächendeckende Versorgung sichern

Moder machte zudem deutlich: „Die Selbstständigkeit in der Tiermedizin muss wieder attraktiv werden. Besonders für Frauen.“ Hier könnte die Politik durch entsprechende Finanzierungen entscheidende Anreize schaffen.

Denn eine wichtige Säule in der Versorgung der tierischen Patienten seien eben die selbstständigen Praxen. Nur wenn deren Zahl steige, sei eine flächendeckende tierärztliche Versorgung überhaupt noch zu gewährleisten.

Tierschutz braucht Tiergesundheit

Ein weiterer Schwerpunkt der Rede war die Tiergesundheit als Kern des Tierschutzes. So sind in Deutschland regelmäßige Bestandsbesuche in Deutschland trotz EU-Vorgaben noch immer nicht gesetzlich verankert.

Der aktuelle Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg mache die Bedeutung tierärztlicher Betreuung überdeutlich, so Moder. Gleichzeitig könnten Bestandsbesuche helfen, den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung weiter zu reduzieren.

Eine zweite Chance für das Tierschutzgesetz

Der bpt sieht im Scheitern des Tierschutzgesetzes durch den Bruch der Ampelkoalition eine Möglichkeit, das Gesetz praxisnäher zu gestalten. „Wir brauchen eine fachliche Basis, nicht nur politische Symbolik,“ erklärte Moder.

Konkret forderte er, die Kennzeichnung von Hunden und Katzen vorzuziehen, um die Situation der Tierheime zu verbessern. Fundtiere könnten so schneller ihren Besitzern zugeführt werden, und das Aussetzen von Tieren würde deutlich erschwert.

Der Ball liegt nun bei den politischen Entscheidungsträgern, die Weichen für eine nachhaltige Tiermedizin zu stellen.

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