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Drei Golden Retriever auf der Wiese

Bei Golden Retrievern wird zwischen einer Arbeitslinie und Showlinie unterschieden

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Unterschiede: Golden Retriever aus Show- und Arbeitslinien

von Carina Petermann

am aktualisiert

Golden Retriever zählen zu den beliebtesten Hunderassen. Doch wussten Sie, dass es innerhalb der Rasse große Unterschiede geben kann? Lesen Sie hier die wichtigsten Infos rund um Golden Retriever aus Show- und Arbeitslinien.

Unterschiede Show- und Arbeitslinie in Kürze

Golden Retriever der Arbeitslinie heißen auch Field-Trial-Retriever. Tiere aus Arbeitslinien sind leichter, sportlicher und schneller. Goldies aus Showlinien haben dagegen meist helleres Fell in Creme oder Beige. Sowohl Hunde der Arbeits- als auch der Showlinie entsprechen dem Standard der FCI. Und grundsätzlich gilt: Egal ob Arbeits- oder Showlinie, ein Golden Retriever braucht viel Beschäftigung!

Rassesteckbrief: Golden Retriever

Golden Retriever: Arbeitslinie oder Field Trial

Field-Trial-Züchter, die mit Arbeitslinien züchten, konzentrieren sich auf die Leistung des Golden Retrievers. Das Ziel sind sportliche Hunde mit vielen Talenten: einer hohen Lernbereitschaft, großem Spürsinn für die Jagd und Bewegungsfreude.

Dies wirkt sich auch auf die Optik aus. Arbeitslinien (Field Trial)-Goldies bringen weniger Gewicht auf die Waage, sind wendiger und athletischer. Sie wollen geistig und körperlich gefordert werden und ihre Fellfarbe ist meist gold bis dunkelgold.

Diese sogenannten Field-Trial-Retriever eignen sich hervorragend für die Jagd und professionellen Hundesport. Sie können auch für die Arbeit als Spürhund oder beim Zoll zum Einsatz kommen.

Ohne Beschäftigung können unterforderte Hunde aus Arbeitslinien Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Sie werden aggressiv oder zerstören die Wohnungseinrichtung.

Arbeitslinien-Golden Retriever sind wendiger und wollen stark gefördert werden
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Golden Retriever: Showlinie

Wer einen gemütlichen Brummbären erwartet, ist auch beim Golden Retriever aus Showlinien an der falschen Adresse.

Der Goldie ist und bleibt ein Sportsfreund und damit kein Hund für bequeme Menschen.

Allerdings ist ein Showlinien-Hund um einiges gemütlicher als seine Field-Trial-Kollegen. Showlinien-Züchter haben nicht nur Ausstellungserfolge im Blick, sondern auch die Eignung als treuen Familienhund. Der retrievertypische Bring- und Beutetrieb ist wenig bis kaum ausgeprägt.

Showlinien-Goldies haben tendenziell helleres Fell von Creme bis Light Golden. Ihr Kopf ist massiver, die Beine kürzer und der gesamte Körper kompakter und schwerer.

Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder übergewichtige Retriever der Showlinie zuzuordnen wäre! Verantwortungsvolle Züchter achten auf schlanke Hunde, die nicht zu viele Pfunde auf den Rippen haben.

Etwas gemütlicher und kompakter: Der Showlinien-Golden Retriever
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Was ist der Standard beim Golden Retriever?

Bei Rassehunden gehört das Aussehen zu den Zuchtzielen. Den „idealen“ Golden Retriever beschreibt der FCI-Rassestandard, der gleichzeitig eine ausgewogene Mischung von Field-Trial- und Show-Golden-Retrievern repräsentiert.

Hunde, die diesem Ideal entsprechen, bezeichnen Experten als der „Dual-Purpose-Linie“ zugehörig. Dual Purpose bedeutet: Der Hund bringt jagdliche Grundeigenschaften mit sich, glänzt aber gleichzeitig mit seinem harmonischen Körperbau auf Ausstellungen.

Diese Vierbeiner eignen sich ebenfalls für Menschen, die mit ihrem Hund Hundesport machen möchten. Sie bringen genug Lernwillen mit, um sich beispielsweise als Blindenführhund oder Assistenzhund ausbilden zu lassen. Dabei verlangen sie meist weniger Bewegung als ein reiner Arbeitslinien-Retriever.

Da der Dual-Purpose-Goldie dem Rassestandard der FCI entspricht, richten sich die meisten Züchter nach diesem Ideal.

Kanadischer, britischer und amerikanischer Golden Retriever

Neben der Einteilung in Arbeits- und Showlinie gibt es Varianten verschiedener Länder. Sie entstehen durch die Einflüsse nationaler Rasseverbände. In Deutschland finden sich vor allem Golden Retriever des britischen Typs, der ist sich am britischen Kennel-Standard orientiert.

Der Amerikanische Golden Retriever ist weniger muskulös, vor allem die Weibchen sind rund 5 cm größer. Das Fell ist etwas dunkler. Das Gewicht schreibt der American Kennel Club vor: zwischen 30 und 34 Kilogramm für Rüden, 24 bis 30 Kilogramm für weibliche Tiere.

Auch Golden Retriever aus Kanada, Großbritannien und den USA unterscheiden sich
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Der Kanadische Golden Retriever weist durchschnittlich die höchste Schulterhöhe auf: Rüden bis zu 61 cm, Hündinnen bis zu 57 cm. Er hat etwas dünneres und dunkleres Fell als der Britische und Amerikanische Golden Retriever.

Gut zu wissen: Die genannten Varianten orientieren sich alle an dem Standard der FCI. Zusätzlich gibt es in den jeweiligen Ländern Goldies aus Arbeits- und Showlinien. Für den normalen Hundefreund fallen diese Unterschiede kaum ins Gewicht.

Welche Golden-Retriever-Linie passt zu mir?

Sie sind Jäger oder möchten Hundesport auf hohem Niveau betreiben? Dann eignet sich ein Field-Trial-Retriever für Sie! Ausgelastet und konsequent erzogen ist er ein ruhiger und gelassener Familienhund, der gut mit Kindern und anderen Haustieren zurechtkommt.

Wer zwar gerne viel Zeit mit seinem Hund verbringt, aber weniger ehrgeizig ist, sieht sich bei Dual-Purpose-Züchtern um, die den Großteil der Züchter ausmachen. Denn diese ausgewogene Mischung kommt dem Standard des Retrievers am nächsten.

Auch Showlinien-Retriever brauchen viel Beschäftigung, allerdings im Vergleich am wenigsten. Denken Sie daran: Zu viele Kilos führen zu Gelenkproblemen und können weitere gesundheitliche Einschränkungen mit sich bringen. Seriöse Showlinien-Züchter definieren ihr Zuchtziel nicht nur durch Größe und Gewicht.

Wer einen bequemen Golden Retriever sucht, schaut sich am besten nach älteren Vierbeinern mit kleinen Handicaps oder nach einer anderen Hunderasse um.

Zu einem Jäger passen am besten Retriever der Arbeitslinie
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Golden Retriever: Arbeitslinie Züchter und Showlinie Züchter

Leider ist der Golden Retriever mittlerweile zum Modehund geworden, was der Rasse nicht gutgetan hat. Denn viele Züchter ohne Verein bieten Hunde an, die nicht dem Rassestandard entsprechen. Deren Elterntiere haben keine Gesundheitsprüfungen absolviert.

Gesundheitsprüfungen sorgen dafür, dass Krankheiten, die die Lebensqualität der Hunde massiv beeinträchtigen, nicht vererbt werden. Zu diesen zählen beim Golden Retriever unter anderem Hüftgelenkdysplasie und Ellbogendysplasie.

Ein Golden Retriever sollte immer von einem bei einem seriösen Verein angemeldeten Züchter stammen. Züchter investieren nicht nur Geld in Untersuchungen und geeignete Zuchttiere. Sondern zusätzlich viel Zeit in Fortbildungen, Seminare und eine qualifizierte Aufzucht inklusive Sozialisierung und Prägung.

Die meisten Züchter bieten Dual-Purpose-Goldies an. Sie suchen einen bestimmten Golden Retriever, beispielsweise für die Jagd? Wenden Sie sich an einen Verein wie beispielsweise den Deutschen Retriever Club.

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