Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die die meisten Menschen mit Katzen in Verbindung bringen. Spätestens, wenn eine Katzenhalterin schwanger wird, beschäftigt sie sich mit der Erkrankung. Doch die Krankheit kann auch Hunde betreffen.
Obwohl Hunde seltener als Katzen an Toxoplasmose erkranken, können sie dennoch infiziert werden und Symptome entwickeln. Dieser Ratgeber soll Ihnen helfen, die wichtigsten Aspekte der Toxoplasmose bei Hunden zu verstehen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
Toxoplasmose bei Hunden: Ansteckung
Hinter Toxoplasmose steckt ein einzelliger Parasit mit der Bezeichnung „Toxoplasma gondii“. Sein Hauptwirt ist die Katze, die sich über Mäuse, die den Erreger in sich tragen, anstecken kann. Anschließend scheidet die Katze für ein oder zwei Wochen Oozysten aus. Dabei handelt es sich um ein frühes Entwicklungsstadium des Parasiten, vergleichbar mit „Eiern“. Hunde können sich darum bei Kontakt mit Katzenkot mit Toxoplasmose anstecken.
Aber auch rohes Fleisch, vor allem von den Zwischenwirten Schaf und Schwein, sowie verzehrte Mäuse im Garten können den Erreger in sich tragen. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis vier Wochen.
Toxoplasmose beim Hund: Symptome und Diagnose
Die Symptome der Toxoplasmose beim Hund variieren stark. Darum kommt selten der Verdacht auf die Erkrankung auf. Allerdings gilt wie beim Menschen:
Welpen oder geschwächte Tiere sind eher gefährdet, unter Krankheitsanzeichen zu leiden. Zu möglichen Symptomen der Toxoplasmose beim Hund gehören:
- Appetitlosigkeit
- Fieberschübe
- Bauchschmerzen
- schweres Atmen
- Augenentzündungen
- geschwollene Lymphknoten
- selten: neurologische Störungen wie Lähmungen oder Krämpfe
Bei geschwächten oder sehr jungen Tieren kann die Infektion zum Tode führen. Besteht ein Verdacht auf Toxoplasmose, kann der Tierarzt die Parasiten über Antikörper im Blut des Hundes nachweisen.
Hund hat Toxoplasmose: Therapie
Hat der Tierarzt die Diagnose Toxoplasmose bei einem Hund mit entsprechenden Symptomen gestellt, wird er Antibiotika verschreiben. Eine eindeutige Diagnose kann erst beim Vergleich von zwei Blutproben erfolgen. Diese dokumentieren einen Anstieg der Antikörper. Antibiotika töten die Parasiten zuverlässig ab. Medikamente wie Clindamycin oder Trimethoprim-Sulfonamide werden häufig zur Behandlung eingesetzt. Achten Sie im Fall des Falles darauf, die Anweisungen des Tierarztes genau einzuhalten.
Leidet der Hund unter Symptomen, wird der Tierarzt diese mitbehandeln. Dazu gehören Flüssigkeitstherapie und Ernährungsunterstützung, insbesondere wenn der Hund dehydriert oder stark geschwächt ist.
Zeigt der Hund keine Toxoplasmose-Anzeichen und handelt es sich um einen Zufallsbefund, ist nicht immer eine Therapie notwendig. Innerhalb von wenigen Wochen setzt der Körper eines gesunden Hundes sich erfolgreich gegen die Eindringlinge zur Wehr.
Toxoplasmose: Können Hunde Menschen anstecken?
Obwohl Hunde sich als Zwischenwirt infizieren können, können sie Menschen nicht mit Toxoplasmose anstecken. Eine Ansteckungsgefahr für Menschen – beispielsweise für Schwangere oder kleine Kinder – lauert vor allem in rohem Fleisch.
Katzen hingegen können Toxoplasmose über ihren Kot auf den Menschen übertragen. Darum sollten schwangere Frauen, die noch nicht mit Toxoplasmose infiziert waren, Katzentoiletten nur mit Handschuhen saubermachen oder dies anderen überlassen. Auch bei der Gartenarbeit bieten Handschuhe Schutz. Denn erleiden Schwangere eine Erstinfektion, kann diese das Ungeborene schädigen.
Für Hundehalterinnen besteht keine Gefahr, da Hunde keine Oozysten über den Kot ausscheiden. Viele Menschen machen in ihrem Leben eine Infektion durch, ohne etwas davon zu bemerken. Fast 80 Prozent der 80-Jährigen haben eine Toxoplasmose hinter sich, was Antikörper im Blut zeigen.
Toxoplasmose bei Hunden vorbeugen
Es ist nicht möglich, den Hund zu hundert Prozent vor den Parasiten zu schützen. Denn er kann sich bereits durch das Trinken aus Pfützen anstecken. Die Oozyten können unter für sie günstigen Bedingungen rund ein Jahr im Freien überleben. Auch eine gefangene und verspeiste Maus beinhaltet ein Toxoplasmose-Risiko.
Die Parasiten können außerdem in rohem Fleisch vorhanden sein. Wer barft, setzt seine Hunde damit einem höheren Toxoplasmose-Risiko aus. Besonders hoch ist das Risiko beim Füttern von rohem Schweine- und Schaffleisch. Allerdings tötet das Einfrieren auf -18 Grad die Parasiten ebenso ab wie Erhitzen über 70 Grad. Ohnehin gilt: Wer fitte, gesunde Hunde hat, setzt sie mit einer möglichen Toxoplasmose-Infektion keinem großen Risiko aus.
Weitere sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen:
Halten Sie Ihren Hund von Katzenkot und -streu fern.
Reinigen Sie regelmäßig die Futter- und Trinknäpfe Ihres Hundes.
Halten Sie Ihren Hund an der Leine, um unkontrolliertes Fressen von potenziell kontaminierten Gegenständen zu verhindern.