In den letzten Jahren hat sich die Einstellung gegenüber Cannabis sowohl in der Medizin als auch generell in der Gesellschaft stark verändert. Nicht nur, dass Cannabis zum 1. April 2024 in Deutschland legalisiert wurde. Auch zuvor haben sich schon Immer mehr Menschen für die Nutzung von CBD-Produkten interessiert - zur Behandlung von gesundheitlichen Problemen bei Menschen sowie auch zur Unterstützung ihrer tierischen Freunde.
Wahrscheinlich haben viele Hundebesitzer schon gehört oder gelesen, dass CBD-Öl für Hunde einige positive Wirkungen haben kann. Aber was ist, wenn ein Hund Cannabis gefressen hat? Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über das Thema Cannabis für Hunde.
Hanf und Hunde
Cannabis bzw. Hanf ist eine sehr alte, faserige Kulturpflanze, von der es genau zwei Arten gibt: Cannabis sativa und Cannabis indica. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere gezüchtete Sorten, etwa Faserhanf oder medizinischen Hanf.
Auch wenn man bei den Wörtern Hanf bzw. Cannabis oftmals zuerst an Rauschmittelkonsum denkt, ist Hanf eigentlich eine Pflanze, die sehr vielseitig nutzbar ist. Die Fasern lassen sich beispielsweise zur Papierherstellung nutzen oder um daraus Kleidung herzustellen. So für Seile sind Hanffasern geeignet.
Die Samen der Hanfpflanze sind essbar. Hieraus lässt sich etwa Öl gewinnen. Darüber hinaus wird den Samen eine positive Wirkung auf die Gesundheit bei Mensch und Tier zugeschrieben. Das sogenannte CBD-Öl wird inzwischen auch von vielen Hundehaltern gern genutzt, um ihren Vierbeiner gesundheitlich zu unterstützen.
Cannabis und seine Bestandteile: THC und CBD
Die zwei bekanntesten Komponenten von Cannabis sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). THC ist die psychoaktive Substanz in Marihuana, die das high-Gefühl verursacht. Es hat jedoch auch negative Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem und kann halluzinogene Wirkungen hervorrufen. Auf der anderen Seite ist CBD eine nicht-psychoaktive Substanz, die zunehmend wegen ihres therapeutischen Potenzials geschätzt wird.
Für medizinische Zwecke werden meist Produkte mit hohen CBD-Konzentrationen und niedrigen THC-Gehalten verwendet. So können Patienten ihren Beschwerden entgegenwirken und gleichzeitig die negativen Nebeneffekte vermeiden. Doch auch für Hunde kann die Einnahme von Cannabis gefährlich sein – insbesondere, wenn sie große Mengen an THC aufnehmen.
Hund hat Cannabis gefressen: Was tun?
Hunde neigen dazu, alles zu fressen, was ihnen in die Schnauze kommt, und Marihuana ist da keine Ausnahme. Doch wie bereits erwähnt, kann eine hohe Menge an THC für Hunde schädlich sein und schwere gesundheitliche Probleme verursachen. Daher ist es wichtig, schnell zu handeln, wenn ein Haustier versehentlich Cannabis gefressen hat.
Cannabis: Vergiftungserscheinungen beim Hund
Wenn ein Hund THC-haltiges Cannabis konsumiert hat, treten üblicherweise innerhalb von 30 Minuten bis zwei Stunden Symptome auf. Diese können je nach Menge des konsumierten Produkts variieren und dauern oft bis zu 48 Stunden an. Zu den häufigsten Anzeichen einer Vergiftung durch Cannabis bei Hunden gehören:
- Desorientierung
- Atemprobleme
- Torkelnder Gang
- Erhöhter Speichelfluss
- Zittern, Muskelzittern
- Koordinationsstörungen
- Inkontinenz
Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Koma oder Tod kommen. Falls Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund eine große Menge an Cannabis gefressen hat oder die Symptome bereits ausgeprägt sind, sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Hund hat Cannabis gegessen: Nachsorge
Nachdem das Haustier ärztlich versorgt wurde, ist es wichtig, ihm die notwendige Ruhe und Erholung zu gönnen. Legen Sie Ihren Hund bequem, in einem warmen Raum ohne unnötige Reize ab, damit er leicht ausruhen kann.
Generell gilt: Cannabisprodukte, egal welcher Art, immer sicher und außer Reichweite von Tieren aufzubewahren! Achten Sie darauf, dass Ihr Haustier keine Möglichkeit hat, an solche Stoffe heranzukommen. Wenn medizinischer Hanf bei Ihnen verwendet wird, gelten besondere Vorkehrungen! Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über den sicheren Umgang mit solchen Produkten für Ihren Hund.
CBD: Kann Cannabis Hunden helfen?
Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren große Fortschritte bei der Erforschung von Cannabinoiden gemacht. Studien haben gezeigt, dass CBD positive Effekte auf verschiedene gesundheitliche Probleme bei Menschen hat, wie zum Beispiel:
- Schmerzlinderung
- Entzündungshemmende Wirkung
- Reduzierung von Angst
- Anfallsreduktion bei Epilepsie-Patienten
- Linderung von Übelkeit und Erbrechen bei Krebspatienten
Auch bei Tieren wurden bereits ähnliche Effekte beobachtet. Einige Tierärzte empfehlen daher den Versuch mit CBD-Öl für Hunde, um insbesondere chronische Schmerzen, Entzündungen, Ängste und Anfälle zu lindern. So könnte Cannabis für Hunde durchaus eine Therapieoption darstellen.
CBD-Produkte für Hunde: Dosierung
Bei der Dosierung von CBD-Produkten für Hunde sollte man vorsichtig vorgehen. Die optimale Dosierung hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel vom Körpergewicht des Hundes und seiner individuellen Reaktion auf das CBD. Generell wird empfohlen, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese schrittweise zu erhöhen. Eine genaue Anweisung zur Dosierung sollte man jedoch immer mit seinem Tierarzt oder einem Spezialisten besprechen.