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Borreliose-Impfung beim Hund

Ist die Borreliose-Impfung beim Hund sinnvoll?

© Kamil Macniak / Shutterstock

Die Borreliose-Impfung beim Hund-Impfung beim Hund: Impfstoff und Nebenwirkungen

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Eine Borreliose-Impfung beim Hund ist umstritten. Einigkeit besteht jedoch darüber, dass die Zeckenkrankheit nicht unterschätzt werden sollte.

Das Robert-Koch-Institut geht aktuell davon aus, dass 5 bis 35 % der Zecken mit Borrelien befallen sind. Wenn sich der Parasit auf einen Hund niederlässt und zusticht, können die Erreger von der Zecke übergehen.

Die Borreliose-Impfung beim Hund – umgangssprachlich auch „Zeckenimpfung“ genannt – stellt eine präventive Maßnahme gegen Lyme-Borreliose dar. Doch welcher Impfstoff wird dabei dem geliebten Haustier verabreicht und gibt es Risiken, die nach der Impfung auftreten können?

Borreliose-Impfung beim Hund: Inhaltsstoff und Wirkung

Der Impfstoff kann je nach Hersteller und geografischer Lage variieren. In Deutschland werden Hunde in der Regel mit inaktiven Einheiten von Borrelia burgdorferi sensu stricto geimpft. Diese unschädlich gemachten Erreger verursachen keine Erkrankung beim Hund, sondern regen die Produktion spezifischer Antikörper an. 

Sticht eine mit Borrelien infizierte Zecke einen geimpften Hund, ist sein Abwehrsystem darauf gut vorbereitet. Die spiralförmigen Borrelien, die sich im Darm der Zecke befinden, gelangen nicht in den Blutkreislauf des Hundes. Noch während des Saugvorgangs schüttet der Organismus spezifische Antikörper aus. 

Wissenschaftliche Untersuchungen konnten nachweisen, dass dadurch eine Vermehrung der Erreger in Haut, Gelenken und Muskeln verhindert wird.

Es gibt aber auch kritische Stimmen, die den Impfschutz als unzuverlässig betrachten. Dies liegt daran, dass in Europa – im Gegensatz zu den USA – verschiedene Spezies für die Zeckenkrankheit Borreliose verantwortlich sind. Kritiker bemängeln, dass dadurch kein hundertprozentiger Schutz gegen Lyme-Borreliose gewährleistet werden kann. Allerdings deckt der aktuelle Impfstoff eine hohe Anzahl der verschiedenen Borrelien-Spezies ab.

Wie oft sollte ein Hund gegen Borreliose geimpft werden?

  • Erstimpfung: Mit einem Alter von 12 Wochen kann einem Hund die erste Borreliose-Impfung verabreicht bekommen. Die Impfung wird selbstverständlich auch ausgewachsenen Hunden empfohlen. Der ideale Zeitpunkt für die Erstimpfung ist im Frühling.  
  • Zweitimpfung: Die zweite Impfung erfolgt 3 bis 5 Wochen nach der Erstimpfung – mit dieser erhält der Hund eine Grundimmunisierung. 
  • Erste Auffrischimpfung (empfehlenswert bei erhöhter Infektionsgefahr): Nach der Grundimmunisierung erfolgt 4 bis 6 Monate später (im Herbst) die erste Auffrischimpfung.
  • Zweite Auffrischimpfung (empfehlenswert bei erhöhter Infektionsgefahr): Ein zweites Mal aufgefrischt wird die Impfung mit einem ebenfalls vier- bis sechsmonatigen Abstand. 
  • Wiederholungsimpfung: Danach wird empfohlen, den Hund ein Mal jährlich gegen Borreliose zu impfen – vorzugsweise im Frühjahr vor der Zeckensaison.

In der Tierarztpraxis erstellen die Mitarbeiter einen Impfplan und vergeben auf Anfrage die Termine im Voraus. Dadurch wird sichergestellt, dass die zeitlichen Abstände eingehalten werden und der Hund somit optimal vor Borreliose geschützt ist. 

Die Impfung gegen die von Zecken übertragene Krankheit kann sinnvoll sein - Shutterstock

Mögliche Nebenwirkungen nach einer Borreliose-Impfung 

Nebenwirkungen lassen sich grundsätzlich bei jeder Impfung nicht gänzlich ausschließen. Bei einer Borreliose-Impfung zeigt der Hund jedoch in der Regel nur leichte Symptome – falls überhaupt welche auftreten. Dazu gehören in erster Linie:

  • Schwellung an der Injektionsstelle
  • Juckreiz an der Injektionsstelle
  • allgemeine Mattigkeit
  • geringer Anstieg der Körpertemperatur
  • Appetitlosigkeit

Falls ein Hund nach einer Borreliose-Impfung anderweitige oder stärkere Symptome  zeigt, sollten seine Halter dies sofort tierärztlich abklären. 

Gibt es eine Impfpflicht gegen Borreliose bei Hunden?

Nein, es besteht keine Pflicht für Hundebesitzer, ihren Vierbeiner gegen Borreliose zu impfen. Die Ständige Impfkommission für Tiere (StiKo Vet.) spricht lediglich eine Impfempfehlung aus. 

Vor der Impfung sollte eine sorgfältige Bewertung des Risikos beim Hund durchgeführt werden.

Borreliose-Impfung beim Hund: Kosten

Eine einzelne Borreliose-Impfung kostet in der Regel etwa 30 Euro. Die genauen Beträge können je nach Tierarztpraxis geringfügig variieren.

Borreliose-Impfung beim Hund: Besondere Hinweise

  • Hunde können sich hierzulande eine Borreliose-Infektion durch den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) zuziehen. Dabei handelt es sich um eine Zeckenart, die in Mitteleuropa stark verbreitet ist.  
  • Bei einer bestehenden Wurminfektion kann kein optimaler Impfschutz gewährleistet werden. Daher wird dringend empfohlen, den Hund mindestens 10 Tage vor der Impfung zu entwurmen oder alternativ den Kot auf Wurmbefall testen zu lassen
  • Bereits an Borreliose erkrankte Hunde sind von einer Borreliose-Impfung ausgeschlossen. Allerdings ist die Impfung für Hunde, die zwar Borreliose-Antikörper in sich tragen, aber keine Symptome zeigen, geeignet.
  • Hunde, die sich in der Vergangenheit bereits mit Borreliose infiziert haben, sind nicht immun gegenüber erneuten Borreliose-Infektionen. Ein natürlicher Impfschutz ist somit nicht gegeben.
  • Eine Infektionsgefährdung für Borreliose liegt nicht nur in bestimmten Regionen oder verstärkt in Waldgebieten, sondern grundsätzlich in allen Teilen Deutschlands vor. Das Vorkommen schwankt nur in kleinräumig. 
  • Der beste Freund des Menschen kann sich potenziell mit jedem Zeckenstich mit Ehrlichiose, Anaplasmose und weiteren Zeckenkrankheiten infizieren. Daher bleiben Fellkontrollen nach den Spaziergängen, das rasche Entfernen des Blutsaugers und die Verwendung von zuverlässigen Anti-Zecken-Mitteln auch nach einer Borreliose-Impfung unverzichtbar.

Borreliose-Impfung beim Hund: Fazit

Für ein gesundes und langes Hundeleben ist es als Halter wichtig, sich über alle potenziellen Risiken eines Zeckenstiches zu informieren und den Vierbeiner bestmöglich vor einer Infektion zu schützen. 

Die Lyme-Borreliose ist die am häufigsten verbreitete Zeckenkrankheit unter Hunden in Deutschland. Eine Borreliose-Impfung bei Hunden gehört zu den Präventivmaßnahmen, die Besitzer ergreifen können. Bei Unsicherheiten oder weiteren Fragen zu diesem Thema, ist eine Einzelfall-Besprechung in der Tierarztpraxis sinnvoll.

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