Spätestens wenn die Zwetschenkuchen-Zeit im Sommer beginnt, sind sie zur Stelle: Wespen. Die schwarz-gelben Insekten, die mit den größeren Hornissen verwandt sind, tauchen dann quasi überall auf, wo es etwas zu essen geben könnte. Solange sie sich nicht bedroht fühlen, geht von Wespen normalerweise keine Gefahr aus. Doch das wissen unsere Hunde natürlich nicht.
Schnell kann es passieren, dass ein Hund neugierig oder auch genervt nach einer Wespe schnappt - und schon ist es passiert, die wehrhafte Wespe sticht zu. Im Zweifelsfall tut sie das sogar mehrfach, denn anders als bei Bienen bleibt ihr Stachel in der Regel nicht stecken und reißt heraus. Was ist dann zu tun, um dem Hund zu helfen? Wir haben die wichtigsten Infos für den Fall gesammelt, dass Ihr Hund von einer Wespe gestochen wird.
Wespenstich beim Hund erkennen: Anzeichen
Bevor Maßnahmen ergriffen werden, sollten Halter sicherstellen, ob der Hund tatsächlich von einer Wespe gestochen wurde. Hier sind einige Anzeichen, die darauf hindeuten:
- Schwellung: Die Stichstelle kann schnell anschwellen.
- Rötung: Die Haut um den Wespenstich herum kann gerötet erscheinen.
- Schmerzen: Der betroffene Bereich ist für den Hund sehr schmerzhaft, weshalb er ihn möglicherweise beleckt oder sich dagegen reibt.
- Humpeln: Wurde der Hund in den Bereich der Hundepfoten gestochen, kann dies zu starken Schmerzen führen und das Tier wird humpeln.
- Atemnot oder Kreislaufprobleme: Im seltenen Fall einer allergischen Reaktion zeigt der Hund Symptome wie Atemnot, Schwäche, zittern oder gar Kreislaufkollaps.
Hund von Wespe gestochen: Erste Hilfe
Handelt es sich tatsächlich um einen Wespenstich bei Ihrem Hund, sollte sofort mit der Versorgung begonnen werden. Je schneller dem Hund geholfen wird, desto größer sind die Chancen, dass Schmerzen und Schwellungen rasch abklingen. Hier sind einige Erste-Hilfe-Tipps:
1. Entfernen des Insektengifts
Falls der Stachel noch in der Haut Ihres Hundes steckt, sollte er vorsichtig mit einer Pinzette oder den Fingern entfernt werden. Wichtig ist es dabei, den Stachel nicht zu zerquetschen, um eine weitere Giftfreisetzung zu vermeiden.
2. Reinigen der Wunde
Im nächsten Schritt sollten die Stichstellen vorsichtig mit Apfelessig oder einer Essig-Wasser-Mischung gereinigt werden. Durch die Säure werden das Gift neutralisiert und die Schmerzen gelindert.
3. Kühlen der betroffenen Stelle
Jetzt sollte ein Kühlpad auf die gereinigte Stichstelle gelegt werden, um Schwellung und Schmerzen zu mindern. Auf keinen Fall Eis direkt auf die Haut legen und lassen das Kühlpad auch nicht länger als 15-20 Minuten auf der betroffenen Stelle liegen lassen! Ansonsten kann es zu Erfrierungen kommen.
4. Antihistaminika verabreichen
Nun sollte dem Hund ein rezeptfreies Antihistaminikum (z.B. Cetirizin) in Absprache mit dem Tierarzt verabreicht werden. So können Hautreaktionen und Schwellungen weiterhin reduziert werden.
Wespenstiche beim Hund: Mögliche Komplikationen
In den meisten Fällen ist es lediglich unangenehm für Hunde, von einer Wespe gestochen zu werden, aber nicht gefährlich. Dennoch gibt es einige mögliche Komplikationen, die auftreten können:
Allergische Reaktionen
Selten können auch Hunde allergisch auf das Gift der Wespe reagieren. In einem solchen Fall droht Lebensgefahr, und der Hund muss sofort von einem Tierarzt behandelt werden. Als Anzeichen einer schweren Allergie lassen sich Atemnot, Kreislaufprobleme oder gar ein Schock erkennen.
Stiche im Mund- oder Rachenbereich
Fängt ein Hund eine Wespe und wird dabei gestochen, kann die Stichstelle enorm anschwellen und damit die Atmung beeinträchtigen. Auch hier sollten Halter umgehend einen Tierarzt kontaktieren.
Wespenstich beim Hund: Vorsorge und Prävention
Um den Hund bestmöglich vor Wespenstichen zu schützen, sind präventive Maßnahmen hilfreich und sollten angewandt werden. Dazu zählen zum Beispiel:
- Das Hundefutter im Sommer nicht im Freien stehen lassen, um dadurch nicht womöglich Wespen anzulocken.
- Hund sollten lernen, Insekten wie Wespen oder Bienen nicht anzugreifen oder zu fangen, um Risiken zu vermeiden.
- Beim Spazieren sollten Halter auf mögliche Wespennester achten und den Hund davon fern.
Eine schnelle Erkennung und gleichzeitige Versorgung von Wespenstichen bei Hunden ist wichtig. Sind Herrchen und Frauchen gut informiert und vorbereitet, können kleinere Stiche ohne großen Aufwand behandelt werden. In jedem Fall sollte jedoch einen Tierarzt kontaktiert werden, wenn sich der Zustand des Hundes verschlechtert oder Anzeichen einer allergischen Reaktion auftreten.