Hyalomma-Zecke in Kürze
- Die Hyalomma-Zecke ist eine sehr große und hochgiftige Zecke aus den Tropen
- Sie ist bis zu fünfmal so groß wie heimische Zeckenarten
- Der Parasit überträgt das tropische Krim-Kongo-Fieber
- Hunde sind weniger gefährdet als Menschen
Hyalomma-Zecken in Deutschland auf dem Vormarsch
Im Jahr 2018 sind in Deutschland Zecken der Gattung Hyalomma aufgetaucht und zwar erstmals in unseren Breitengraden überhaupt – denn normalerweise kommt der Parasit nur in Tropenländern vor. Zur genauen Verbreitung können Forscher noch nichts sagen. Fest steht jedoch: Wer eine Hyalomma-Zecke sichtet, der sollte diese melden. Entweder beim örtlichen Gesundheitsamt oder bei der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo).
Hyalomma-Zecke: Größe und Aussehen der Tropen-Zecke
Eine Zecke der Gattung Hyalomma ist zunächst an ihrer Größe zu erkennen. Sie ist drei bis fünf Mal so groß wie ihre heimischen Artgenossen. Ein weiteres eindeutiges Erkennungsmerkmal sind ihre gestreiften Beine. Wenn Sie eine Zecke mit diesem Aussehen entdecken, ist Vorsicht geboten. Die Parasiten gelten als sehr gefährlich – für Hund, Pferd und Mensch.
Seltene Jagdzecke
Ungewöhnlich ist außerdem der Aktivitätsgrad des Parasiten. Normalerweise sitzen Zecken im Gras und haben ein geringes Fortbewegungstempo. Sie warten im Gras auf ihren Wirt. Die Hyalomma-Zecke hingegen verfügt über ein ausgeprägtes Jagdverhalten. Sie wittert ihren Wirt auf bis zu zehn Meter Entfernung. Und es kommt noch schlimmer: Sie kann ihm sogar über hunderte Meter hinweg folgen.
Hyalomma-Zecke: Welche Krankheiten überträgt der tropische Parasit?
Der tropische Parasit ist gefährlich für Hund, Pferd und Mensch. Allerdings sind Hunde weniger gefährdet: Die große Zecke favorisiert auch große Wirtstiere – also Pferde, Kühe und eben Menschen. In Deutschland wurde die Zecke bislang meistens an Pferden entdeckt. Hyalomma-Zecken übertragen das kritisch verlaufende Krim-Kongo-Fieber. Es führt zu starken Fieberschüben, inneren Blutungen und verläuft mitunter tödlich. In Deutschland ist aber bislang noch kein Fall des Krim-Kongo-Fiebers aufgetreten.
Wie können Herr und Hund sich vor Parasiten schützen?
Grundsätzlich ist ein guter Zeckenschutz für Hund und Mensch zu empfehlen – nicht nur wegen der Tropen-Zecke. Auch der heimische Holzbock ist nicht ungefährlich. Immerhin überträgt er Borreliose. Er macht über 95 Prozent aller Zecken in Deutschland aus. Schutz für den Hund bieten chemische Spot-on-Präparate, Zeckenhalsbänder oder Tabletten. Lassen Sie sich bestenfalls von Ihrem Tierarzt beraten. Außerdem gilt Kokosöl als bewährtes Hausmittel. Nach jedem Spaziergang sollten Sie Ihren Hund dennoch gründlich auf Zecken abzusuchen.
Die richtige Kleidung
Der Hundehalter greift hingegen auf andere Maßnahmen zurück: die richtige Kleidung. Helle Farben sind gefragt, weil Zecken diese meiden. Außerdem ist es unbedingt ratsam, die Hosenbeine in die Socken zu stecken. Zecken sitzen im Gras und wandern die Beine hinauf. Zusätzlich sind in Drogeriemärkten und Apotheken Sprays zur Zeckenabwehr erhältlich. Einen hundertprozentigen Schutz gewährleisten sie aber selbstverständlich nicht.
Unsere Empfehlung: Unschädlich machen und die Toilette hinunterspülen
Sie haben gerade kein Reagenzglas zur Hand, um die Ihren Zeckenfund an die TiHo zu schicken? Dann machen Sie den Parasiten so schnell wie möglich unschädlich. Zecken sind für ihre enorme Widerstandsfähigkeit bekannt. Ob drauftreten, zerquetschen oder erschlagen – die Tierchen überleben allerhand Mordversuche! Um Sie tatsächlich unschädlich zu machen, hilft Folgendes:
- Wickeln Sie den Parasiten in ein Stück Papier ein – beispielsweise Küchenrolle oder Toilettenpapier
- Ertasten Sie den rundlichen Körper der Zecke
- Zerdrücken oder zerschlagen Sie ihn, bis der Panzer platzt
- Spülen Sie den Parasiten dann die Toilette hinunter – dann kann er ganz sicher niemandem mehr schaden