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Anti-Giftköder-Training schützt
© Zanna Pesnina / Shutterstock

Anti-Giftköder-Training: Schutz für Hunde vor tödlicher Gefahr

von Philipp Hornung

am aktualisiert

Immer wieder ist zu lesen, dass Hunde ausgelegte, präparierte Köder fressen und qualvoll verenden. Wir erklären, wie Sie Ihren Hund davor schützen. 

Immer wieder tauchen diese bedrohlichen Nachrichten auf: Giftköder-Alarm in Deutschland und Österreich. Jedes Jahr wieder fallen etliche Hunde solchen Attacken zum Opfer. Deshalb fragen sich besorgte Herrchen und Frauchen, wie sie Ihren Hund effektiv davor bewahren können, einen mit Rattengift oder Nägeln präparierten Giftköder aufzunehmen.

Dieser Beitrag liefert Ihnen Antworten auf die Frage, wie Sie Ihren und andere Hunde vor Giftködern bewahren können - durch Training oder durch spezielle Schutzvorkehrungen.

Warum Anti-Giftköder-Training notwendig ist

Vergiftungen oder Verletzungen durch Giftköder können schwerwiegende gesundheitliche Folgen für Hunde haben. Das Training hilft dabei, solche Risiken zu minimieren.

Ursachen der Vergiftungen / Verletzungen

Der Grund für die zunehmenden Fälle von Vergiftungen und Verletzungen liegt oft in absichtlich ausgelegten Ködern mit Giftstoffen wie Rattengift oder anderen gefährlichen Substanzen. Vielfach sind auch solche Köder zu finden, in denen scharfkantige Gegenstände wie Nägel, Rasierklingen, Reißzwecken oder Scherben verborgen sind. 

Die Köder werden leider oft an Stellen platziert, wo sie leicht von Hunden gefunden werden können, beispielsweise auf Gehwegen oder in Parks. Aus Sicht des Täters kann er dort die meisten Tiere schädigen, da solche Wege meist gerne von Hundehaltern genutzt werden. Ein Tipp zum Schutz des Hundes lautet deshalb, stark frequentierte Orte zu meiden und lieber eine ruhige Route zu wählen.

Folgen für den Hund

Eine Vergiftung kann verschiedene Symptome hervorrufen, darunter:

In schweren Fällen kann die Aufnahme von Giftködern sogar tödlich enden.

Grundlagen des Anti-Giftköder-Trainings

Das Ziel des Trainings besteht darin, Ihrem Hund beizubringen, dass er keine Nahrung vom Boden aufnehmen darf, ohne Ihre ausdrückliche Erlaubnis.

Wichtige Signale

Eines der ersten Dinge, die Ihr Hund lernen muss, ist ein klares Signal, das ihm verbietet, etwas vom Boden aufzunehmen. Typische Signale könnten "Nein", "Aus" oder "Lass es" sein. Diese müssen konsequent verwendet werden.

Giftköder-Training Hund
Hundehasser schrecken vor nichts zurück (GiftköderRadar / Facebook)

Schulung mittels positiver Verstärkung

Die Anwendung positiver Verstärkung ist entscheidend:

  1. Belohnen Sie Ihren Hund immer, wenn er das Signal richtig befolgt.
  2. Geben Sie ihm eine Belohnung nur dann, wenn er nicht versucht hat, das Objekt vom Boden aufzunehmen.
  3. Wiederholen Sie das Training regelmäßig, um den Lernerfolg zu festigen.
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Anti-Giftköder-Training: So geht's

Ein strukturiertes Training erleichtert das Lernen und steigert den Erfolg.

Stufe 1: Einführung des Signals

Beginnen Sie in einer ablenkungsfreien Umgebung:

  1. Platzieren Sie eine Attrappe (z.B. ein Spielzeug) auf dem Boden.
  2. Sagen Sie Ihr gewähltes Signal ("Nein", "Aus").
  3. Belohnen Sie Ihren Hund sofort mit einem besonders schmackhaften Leckerli, wenn er auf das Signal hört.

So lernt der Hund, dass er die besten Leckerchen nur aus Ihrer Hand bekommt. Die Übung wird intensiviert, indem Sie Abstand zwischen sich und dem Hund aufbauen und die Kommandos aus der Ferne rufen.

Stufe 2: Steigerung der Ablenkung

Erhöhen Sie schrittweise die Ablenkung:

  1. Nutzen Sie echte Lebensmittel (ungiftig) als Köder.
  2. Üben Sie an verschiedenen Orten, z.B. im Garten oder beim Spaziergang.
  3. Kontrollieren Sie genau, ob Ihr Hund auch in neuen Umgebungen das Signal befolgt.

Stufe 3: Generalisierung

Ihr Hund soll das Gelernte überall anwenden können:

  1. Überprüfen Sie das Verhalten in Alltagssituationen.
  2. Lassen Sie Bekannte und andere Personen das Signal geben und prüfen Sie die Reaktionen des Hundes.

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

Auch erfahrene Hundebesitzer machen manchmal Fehler beim Training.

Inkonsequenz im Training

Konsequenz ist der Schlüssel:

  1. Verwenden Sie immer dieselben Signale.
  2. Belohnen Sie grundsätzlich nur erwünschtes Verhalten.

Dies sorgt dafür, dass Ihr Hund klare Regeln versteht und befolgt.

Anti-Giftköder-Training Hunde
Ein Maulkorb verhindert, dass Hunde Giftköder aufnehmen (Reshetnikov_art / Shutterstock)

Mangelnde Kontrolle

Behalten Sie Ihren Hund stets im Auge:

  1. Seien Sie besonders wachsam in bekannten Gefahrenzonen.
  2. Vermeiden Sie unübersichtliche Gebiete, bis das Anti-Giftköder-Training vollständig abgeschlossen ist.

Giftköder-Schutznetz für Hunde

Es gibt noch eine andere Methode, um einen Hund vor der Aufnahme eines Giftköders zu bewahren. Es handelt sich um einen speziellen Maulschutz, der während des Spaziergangs angelegt wird. Das Netz ist so gestaltet, dass der Gefährte gut atmen kann. Fressen und trinken ist jedoch unmöglich. 

Das Schutznetz wird ähnlich wie ein Maulkorb angelegt und hinter dem Kopf verschlossen. Viele Netze besitzen seitlich Schlitze, die zur Gabe von Leckerlis geeignet sind. Die Schutznetze sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. So findet jeder Halter für seinen Liebling das passende Produkt.

Tipp: Wer kein extra Schutznetz kaufen möchte, kann auch einen handelsüblichen Maulkorb einsetzen.

Aktuelle Giftköder-Meldungen: Ein Muss für Hundehalter

Es gibt besondere Portale, die regelmäßig über neue Giftköder informieren. Neben Giftköder-Radar hat die Plattform Giftwarnung viele aktive Mitglieder, die neue Köder eintragen. Auch bei Instagram, YouTube und Facebook tauschen sich User über Giftköder aus und gründen Gruppen, um sich gegenseitig zu warnen. 

Prüfen Sie, ob in Ihrer Region eine solche Gruppe existiert und schließen sich dieser an. Dort können Sie sich selbst auf dem Laufenden halten und andere Hundebesitzer warnen – das ist aktiver Tierschutz, der Sie nichts kostet und richtig sinnvoll ist.

Hund hat Giftköder gefressen: Was tun?

Ist es trotz der Sicherheitsvorkehrungen dazu gekommen, dass Ihr Liebling Gift gefressen hat, tun Sie folgendes:

  • Sofort den Tierarzt anrufen
  • Beobachten Sie ständig, wie sich das Tier verhält
  • Die Reste des Köders aufsammeln
  • Nehmen Sie Erbrochenes mit zum Tierarzt
  • Schnellstens zum Veterinär fahren
  • Notieren Sie sich wie viel und wann Ihr Hund das Gift gefressen hat
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