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Deutschlands erster Archeo-Dog
© Facebook / Archaeo Dogs

Archäologiehunde – Meister der Spurensuche

von Christina Werner

am aktualisiert

Von wegen Schnee von gestern. Archäologiehunde können mit ihrer feinen Nase auch noch Knochen aufspüren, die seit Jahrhunderten unter der Erde liegen. Mit diesem Können sind sie nicht nur eine große Hilfe für Archäologen, sondern auch für die Polizei. Obwohl sie so manchen „Cold Case“ aufdecken können, gibt es deutschlandweit bisher nur einen einzigen Archaeo-Dog.

Die Nase von Hunden ist mit rund 200 Millionen mehr Riechrezeptoren ausgestattet, als die eines Menschen. Es ist also nicht verwunderlich, dass sich der Hund dieser bedient, wenn es um besonders heikle Fälle geht. Zu den speziell trainierten Hunden, die mit ihren Nasen arbeiten, zählt neben DrogenspürhundenLawinen- und Krebsspürhunden auch der Archäologiehund. Die besondere Aufgabe des Archaeo-Dogs liegt darin, Knochen aufzuspüren, die seit mehreren Jahren tief in der Erde begraben liegen. Deutschlands erster und bisher einziger Archaeo-Dog ist Flintstone. Zusammen mit seinem Herrchen ist der siebenjährige Altdeutsche Hütehund Profi bei der Suche nach menschlichen Skeletten.

Archäologiehunde – Die Aufgaben

Archäologiehunde sind wahre Detektive, wenn es um das Aufspüren alter Knochen geht. Im Gegensatz zu Leichenspürhunden, die auf das Finden versetzter Körper spezialisiert sind, konzentrieren sich die Archaeo-Dogs auf menschliche Knochen, die viele Meter unter der Erde vergraben liegen.

Weil Knochen oftmals über Jahrhunderte erhalten bleiben, werden Archäologiehunde zu wahren Schatzsuchern.

Bei Grabungen der Bodendenkmalpflege übernehmen sie eine zentrale Aufgabe und auch jahrtausendealte Römergräber bleiben ihnen nicht verborgen. Mit dieser Fähigkeit sind sie auch eine große Hilfe für die Polizei. Bei der Ermittlung in so genannten „Cold Cases“, bei denen zwar Verbrechen vermutet werden, aber von der Leiche jede Spur fehlt, kann ein Archaeo-Dog Licht ins Dunkle bringen.   

War die Suche erfolgreich, darf ein Archäologiehund aber nicht direkt mit Graben anfangen, denn wertvolle Artefakte könnten so beschädigt werden.

Archeo-Dog Flintstone bei der Arbeit© Facebook / Archaeo Dogs

Archäologiehunde – Die Fälle

Flintstone, ein zertifizierter Archäologiehund, hat mit seinem Herrchen Dietmar Kroepel aus Otterfing (Lkr. Miesbach) schon in so einigen „Cold Cases“ ermittelt. So ist er zum Beispiel auch mit von der Partie, als die Polizei 2017 in Oberfranken in einem mehr als 30 Jahre zurückliegenden Fall ermittelt. Aufgeklärt werden soll das Verwinden einer damals 18-Jährigen im Landkreis Hof. Ein mehrere Meter langes Straßenstück wird abgesucht, möglicherweise ist die Leiche des Mädchens dort begraben. Und tatsächlich, Flintstone schlägt an! Zwar wurden bisher noch keine Knochen gefunden, aber die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen und die Polizei ist sich sicher, dass die Arbeit mit dem Archäologiehund eine sinnvolle Methode ist.

Eine Kollegin bei der Arbeit hat Flintstone mit der schwarzen Labradorhündin Migaloo. Sie gilt als die weltweit erste Archäologiehündin und ist darauf spezialisiert, jahrhundertealte Aboriginiegräber aufzuspüren.    

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Archäologiehunde - Das Training

In Deutschland gibt es mit Flintstone bisher nur einen zertifiziert ausgebildeten Archaeo-Dog. Weil diese Hunde jedoch wertvolle Arbeit leisten, sollen noch mehr Tiere zu Archäologiehunden ausgebildet werden. Mit diesem Ziel wurde der Verein Archaeo-Dogs Bayern sowie der Bundesverband der Archäologie-Hunde Deutschlands gegründet.

Um als Archeo-Dog gute Arbeit machen zu können, muss eine Fellnase eine große Portion Neugier mitbringen und auch der Spieltrieb darf nicht fehlen.

Viele der angehenden Archäologiehunde haben bereits eine Karriere als Rettungshund hinter sich und sind geübt im Aufspüren von verschütteten Menschen. Dies muss den Spürnasen während der Ausbildung erstmal abgewöhnt werden. Da es für eine Rettung bereits zu spät ist, muss der Hund lernen, den Fund anzuzeigen, aber nicht auszubuddeln, sonst könnte er archäologische Raritäten beschädigen.

Eine gute Übung für die Spürnasen ist es an, bereits bekannten archäologischen Fundstellen, auf Spurensuche zu gehen. Sie trainieren damit ihre Fähigkeiten, alte Gräber und Kultstellen aufzuspüren. Aktuell sind acht Hunde in der Ausbildung. Im kommenden Jahr sollen auch Vereine in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gegründet werden.

Zukünftig ist es wohl auch denkbar, dass diese ganz besonderen Detektive nicht nur menschliche Überreste aufspüren, sondern auch Fossilien und Tongefässe aus einer längst vergangenen Zeit. Und wer weiß, vielleicht findet ein Archäologiehund auch irgendwann einen Dinosaurierskelett?

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