Kein Bellen mehr, kein fröhliches Toben im Innenhof, keine Spaziergänge. Es ist fast so, als wären die beiden Hunde des Nachbarn mit einem Mal vom Erdboden verschluckt worden. Grund genug, dass eine Berlinerin aus Treptow-Köpenick irgendwann misstrauisch wird.
Was die Frau nicht ahnt: Hinter der geschlossenen Tür spielt sich ein stilles Drama ab, das den Einsatzkräften später den Atem stocken lässt.
Der schockierende Fund in der Wohnung
Dann hört die Frau plötzlich ein unheimliches Geräusch! Es klingt wie ein leises, verzweifeltes Winseln, das aus der Nachbarwohnung dringt.
Daraufhin alarmiert die Nachbarin endlich das Veterinäramt. Was die Beamten in der Wohnung finden, ist kaum zu fassen: Zwei Hunde und eine Katze – monatelang eingesperrt, ohne Futter, ohne Wasser. Dem Tod näher als dem Leben.
Die Tiere sind „in einem äußerst schlechten Zustand“, heißt es im Bericht des Bezirksamtes, so tagesspiegel.de. Einer der Hunde ist so abgemagert, dass seine Rippen und Knochen klar hervortreten. Ein erschütterndes Bild, das der Bezirk später veröffentlicht.
Tierärzte fassungslos: „Das war pures Glück im Unglück“
Die Befreier sprechen von einem Überlebenswunder. Die Hunde leiden unter Muskelschwund, verdrehten Krallen und schweren Verhaltensauffälligkeiten, alles Zeichen für monatelange Vernachlässigung.
Auch die hygienischen Zustände in der Wohnung seien katastrophal gewesen. Kein frisches Wasser, kein Futter, kein Tageslicht – nur Enge, Gestank und Verzweiflung. „Diese Tiere hatten Glück im Unglück“, betonen die Tierärztinnen nach der Rettung.
Die Heldin von nebenan
Ohne die aufmerksame Nachbarin wäre das vermutlich anders ausgegangen. Ihr Anruf beim Veterinäramt rettete den Tieren das Leben.
Die Tiere kamen in die Tiersammelstelle Berlin, die sie trotz überfüllter Kapazitäten aufnahm. Dort erhalten sie nun medizinische Betreuung, Nahrung und endlich die Zuwendung, die sie so lange vermissen mussten.
Die Behörden prüfen derzeit, wer für das Leid verantwortlich ist und ob es bereits frühere Hinweise auf Vernachlässigung gab.