Das Märchen der Bremer Stadtmusikanten, niedergeschrieben von den Brüdern Grimm und erstmals 1812 veröffentlicht, gehört zu den bekanntesten deutschen Volksmärchen.
Es erzählt von vier ganz unterschiedlichen Tieren – einem Esel, einem Hund, einer Katze und einem Hahn –, die vor ihrem misslichen Schicksal fliehen, weil sie schlecht behandelt werden oder alt und unproduktiv geworden sind. Gemeinsam trotzen sie Gefahren, besiegen eine Diebesbande und träumen davon, in der Stadt Bremen ein neues Zuhause zu finden.
Bremer Stadtmusikanten: So heißt der Hund
Ein besonders spannendes Detail des Märchens sind die Namen, mit denen sich die Tiere bezeichnen. Der Esel nennt den Hund "Packan" – ein plattdeutscher Ausdruck, der schlicht „Hund“ bedeutet.
Wie heißt die Katze bei den Bremer Stadtmusikanten?
Die Katze trägt den Namen "Bartputzer", was humorvoll auf ein typische Katzenverhalten hinweist. Immerhin halten Samtpfoten ihre Schnütchen und ihr Fell penibel sauber. Dieser liebevoll gewählte Name verleihen der Geschichte ihren ganz eigenen Charme und unterstreich die volkstümliche Sprache der Erzählung.
Wie heißen der Hahn und der Esel?
Während der Hahn als "Rotkopf" bekannt ist, wird der Esel in der klassischen Grimm-Version, die 1812 veröffentlicht wurde, nicht mit einem eigenen Namen bezeichnet – er bleibt schlichtweg „der Esel“.
Moderne Adaptionen: Die TV-Serie und ihre Helden
Neben dem klassischen Märchen fand die Geschichte auch in modernen Medien ihren Weg. In der spanischen Zeichentrickserie Die Abenteuer der Bremer Stadtmusikanten von 1989 erhalten die Tiere zeitgemäße Namen und Charakterzüge.
So begegnet man in der Serie dem gutmütigen, aber etwas einfältigen Esel Toni, dem musikalisch begabten Hund Lupo und einem saxophonspielenden Katzencharakter – während der Hahn, bekannt als Gocki, beinahe vom Bauern erschlagen wird, weil er ihn nicht rechtzeitig weckte.
Als die Tiere von einem Musikwettbewerb in Bremen erfahren, gründen sie eine Band und machen sich auf den Weg, um dabei zu sein.

Die tiefere Bedeutung der Bremer Stadtmusikanten
Hinter der abenteuerlichen Flucht der Tiere verbirgt sich eine tiefere Botschaft: Das Märchen symbolisiert den Kampf gegen Unterdrückung und Ausbeutung. Die Tiere standen sinnbildlich für die damals leidenden Mägde und Knechte, die in Bremen – damals eine Hansestadt mit besonderen Vorrechten – eine positive und freie Zukunft erhofften.
Auch heute noch regen die Bremer Stadtmusikanten dazu an, gemeinsam Herausforderungen zu meistern und an sich zu glauben.
Berühmte Darstellungen
Die kulturelle Bedeutung des Märchens spiegelt sich auch in zahlreichen Skulpturen wider. Die berühmte Bronze-Figur, geschaffen von Gerhard Marcks im Jahr 1953, ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv in Bremen, sondern hat auch international Ableger in Ländern wie Indien, Japan, Lettland, Namibia und den USA gefunden.
Eine Anekdote besagt sogar, dass Marcks in seinem ersten Entwurf die Katze vergessen hatte – ein Missgeschick, das heute fast schon legendären Status genießt.