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Hund in der Waschanlage
© Sonja Fischer / Facebook

Müssen Waschanlagen für Hunde wirklich sein?

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Ein neuer Trend erobert Deutschland: Hundewaschanlagen sind auf dem Vormarsch. Aber sind sie wirklich sinnvoll oder nur eine Modeerscheinung?

Hunde-Eis, Hundeschwimmbäder und jetzt auch Hundewaschanlagen – die Haustierbranche erlebt einen Boom an innovativen Dienstleistungen. Während sie in den USA bereits weit verbreitet sind, gewinnen Hundewaschanlagen nun auch in Deutschland rasant an Beliebtheit.

Mit einem einfachen Konzept: Statt mühsam in der eigenen Badewanne werden Hunde in speziellen Waschstationen komfortabel und sauber gewaschen. Das Versprechen: weniger Chaos im Badezimmer, eine stressfreiere Reinigung und ein besseres Ergebnis. Doch ist dieser Trend wirklich so revolutionär oder gar nicht so gut, wie es zunächst vielleicht scheint?

Wo gibt es Hundewaschanlagen?

Was noch vor wenigen Jahren exotisch klang, ist mittlerweile in immer mehr Städten verfügbar. In Erkrath, Münster, Gütersloh oder Altenberge sind Waschanlagen für Hunde längst etabliert. Unternehmen wie Pro Dog Wash treiben die Expansion massiv voran – 2016 wurden erst zwei Anlagen verkauft, 2023 waren es bereits 48.

Schau dir das an:

Auch große Tankstellenketten in den USA haben Hundewaschanlagen im Angebot – und in Deutschland springen nun Autowaschanlagen, Zoofachgeschäfte und sogar Campingplätze auf den Zug auf. Der Erfolg spricht für sich: Inzwischen gibt es bundesweit über 150 solcher Anlagen.

Wofür sind Hundewaschanlagen gut?

Hundehalter kennen das Problem: Nach einem Waldspaziergang oder einem Ausflug durch den Matsch ist das Fell verschmutzt, die Pfoten sind voller Dreck. Haart der Hund dazu noch ordentlich, kann das die heimische Badewanne oder Dusche schnell verstopfen.

Da kann die SB-Waschanlage für Hunde durchaus vorteilhaft sein:

  • Sauberkeit für Zuhause: Kein Chaos im Badezimmer, kein aufwendiges Putzen nach dem Baden.

  • Bequeme Handhabung: Rampen und Edelstahlwannen erleichtern das Waschen, besonders bei großen Hunden.

  • Temperiertes Wasser und Blower statt heißem Föhn: Die Waschstationen sind auf die vierbeinigen Kunden ausgerichtet und bieten entsprechendes Equipment und Komfort.

  • Shampoo- und Conditioner-Optionen: Einige Stationen bieten sogar spezielle Pflegeprodukte oder Flohschutz an.

  • Günstige Preise: Eine Wäsche kostet meist zwischen 3 und 18 Euro, je nach Größe des Hundes und gewähltem Waschprogramm.

Vor allem für Hunde, die regelmäßig gewaschen werden müssen – etwa langhaarige Rassen oder sehr aktive Hunde – kann die Hundewaschanlage eine sinnvolle Lösung sein.

Wofür sind Hundewaschanlagen nicht geeignet?

Doch nicht jeder ist begeistert von dem Trend. Tierärzte warnen, dass zu häufiges Waschen dem Hund mehr schaden als nützen kann. Das Fell besitzt eine natürliche Ölschicht, die für Schutz und Glanz sorgt – zu viel Shampoo kann diese Schicht zerstören und Hautreizungen verursachen.

„Hundewäsche sollte kein Dogma werden“, betont Tierärztin Silke Riedmiller im Gespräch mit welt.de. Ein gelegentliches Bad sei in Ordnung, aber es sei nicht nötig, den Hund nach jedem Spaziergang zu shampoonieren. Besonders sensible Rassen könnten durch übermäßiges Waschen Hautprobleme entwickeln.

Auch Tierschützer sehen Probleme: Die erste vollautomatische Hundewaschanlage in München-Oberföhring, in der Hunde allein in einer Glaskabine gewaschen wurden, sorgte 2020 für massive Kritik. Die Tierrechtsorganisation PETA zeigte den Betreiber sogar an – das Konzept wurde als stressig und angstauslösend für Hunde eingestuft.

Hundewaschanlagen sollten nur unter bestimmten Bedingungen genutzt werden:

  • Der Hund sollte langsam an die neue Umgebung gewöhnt werden.

  • Halter müssen beim Waschvorgang anwesend sein und beruhigend auf den Hund einwirken.

  • Eine zu häufige Nutzung kann das natürliche Fellklima stören.

Praktische Hilfe oder überflüssiger Trend?

Hundewaschanlagen können sicherlich in bestimmten Situationen sehr praktisch. Für Hundehalter, die sich das mühsame Baden zu Hause ersparen wollen, bieten sie einen echten Komfortgewinn.

Allerdings sollte man es mit der Hygiene nicht übertreiben. Regelmäßige Fellpflege ist wichtig – aber tägliches Baden ist nicht nötig und kann sogar schädlich für unsere Fellnasen sein.

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