„Bitte meiden Sie den Obersee Näfels mit Ihren Hunden!" – Mit diesen eindringlichen Worten wendet sich vor einigen Tagen eine Tierarztpraxis aus der Schweizer Stadt Glarus über Facebook an die Öffentlichkeit. Der Grund für diese drastische Warnung: Ein Horror-Wochenende, das die schlimmsten Befürchtungen der Veterinärin bestätigte.
Gleich drei Hunde sollen am Obersee in Näfels Vergiftungen erlitten haben – einer von ihnen stirbt, bevor er überhaupt die Tierarztpraxis erreicht. Der üble Verdacht: eine Vergiftung durch tödliche Blaualgen. Und damit eine vermeidbare Tragödie!
Ein Hund stirbt auf dem Weg zur Rettung
Ob es in den letzten Tagen weitere Vorfälle gab, ist unklar – die Dunkelziffer könnte erschreckend hoch sein. „Blaualgen nachzuweisen ist sehr schwierig", erklärt die Expertin die Problematik bei der Diagnose.
Was die Angelegenheit besonders schmerzhaft macht: Der Obersee Näfels ist kein unbekanntes Terrain in Bezug auf die gefährlichen Cyanobakterien. „Der Obersee ist seit Jahren bekannt dafür, von Blaualgen betroffen zu sein", bestätigt die Tierärztin.
Gefahr ist schon länger bekannt!
Ihre persönliche Einschätzung ist eindeutig: „Ich würde mit meinem Hund den Obersee meiden, weil es seit Jahren Probleme gibt."
Die Gemeinde Glarus-Nord bestätigt: „Die Problematik mit den Blaualgen ist seit Jahren bekannt.“ Rund um den idyllisch gelegenen See warnen Tafeln vor dem Schwimmen – für Mensch und Tier. Dennoch scheinen viele Spaziergänger die Gefahr zu unterschätzen.
Blaualgen – unsichtbare Killer
Hohe Temperaturen und ruhiges Wasser können eine giftige „Blaualgenblüte“ auslösen. Manche dieser Bakterien setzen Toxine frei, die zu Hautreizungen, Erbrechen, Durchfall oder gar Lähmungen führen können – bei Hunden und kleinen Kindern lebensgefährlich.
So man seinen Vierbeiner am besten:
- Kein Kontakt zu trübem oder verfärbtem Wasser
- Meiden von Stellen mit Schlieren, Flocken oder schmierigen Filmen
- Nach dem Baden gründlich duschen und Fell auswaschen
- Hunde (und Kinder) konsequent fernhalten