„Bullycats, das sind unnatürlich haarlose, Sphynx-ähnliche Katzen mit verkürzten, gebogenen Beinen und stark gefalteter Haut“, beschreibt die britische Naturewatch Foundation die neue Rasse auf ihrer Website.
Dabei sollen Bullycats bedrohlich wirken, denn sie wurden ursprünglich als katzenartige Alternative zum XL-Bully-Hund gezüchtet. Mit entsprechenden gesundheitlichen Nachteilen für die Tiere. Dennoch werden die Fans dieser Katzen in den sozialen Netzwerken beständig mehr – eine beunruhigende Entwicklung für Experten.
Bullycats: Ernsthafte Gesundheitsprobleme
Die britische Tierschutzorganisation RSPCA hat sich deshalb bereits mit einer eindringlichen Warnung an die Öffentlichkeit gewendet. Darin wird dazu aufgefordert, keine „Bullycats“ zu kaufen. Grund dafür ist die Sorge um das Wohlergehen der Vierbeiner, die zahlreiche Merkmale einer Qualzucht bei Hunden aufweisen.
So wird befürchtet, dass durch die extrem kurzen Beine die Gelenke bei den stattlichen Bullycats zu starken Belastungen ausgesetzt sind – mit entsprechenden Folgen für die Tiere. Insbesondere Arthritis und Arthrosen könnten die Folge sein, so die Fachleute.
Außerdem können die zahlreichen überschüssigen Hautfalten die Katzen anfällig für Hauterkrankungen machen. Abgesehen davon, dass die mangelnde Behaarung auch im Hinblick auf UV-Strahlung problematisch ist. Insbesondere wird ein vermehrtes Auftreten von Hautkrebs befürchtet.
Katzentrend mit fatalen Folgen?
Doch damit nicht genug: Viele Bullycats haben nicht einmal Wimpern oder Tasthaare, was ihr Leben extrem erschwert. So fehlt den Augen beispielsweise der nötige Schutz vor eindringenden Partikeln. Aufgrund der mangelnden Vibrissen wiederum ist die Orientierung für diese Katzen hoch problematisch.
Da die Katzen aus einem begrenzten Genpool stammen, besteht zusätzliche Sorge, dass in künftigen Generationen noch unbekannte Gesundheitsprobleme auftreten könnten.
Unter dem Strich bedeutet der Hype um die Bullykatzen daher nicht nur Schmerzen für die Tiere, sondern dürfte auch Auswirkungen auf den Geldbeutel der Halter solcher Samtpfoten haben. Tierschützer und Experten gehen davon aus, dass hohe Tierarztrechnungen für die Halter bei dieser Rasse vorprogrammiert sind.
Experten über Bullycats: „Eine Tierschutzkatastrophe“
Bislang schienen Bullycats nur in den USA verbreitet zu sein, doch in Großbritannien setzt sich dieser Trend inzwischen ebenfalls immer mehr durch. Für die Naturewatch Foundation „eine sich vor unseren Augen entfaltende Tierschutzkatastrophe".
Bella Jones von BullyCats UK dagegen betonte zuletzt, ihre Tiere seien glücklich und gesundheitlich. Dies sei sogar medizinisch getestet worden. Eine Äußerung, die die Tierschützer von Naturewatch Foundation allerdings angesichts der Fakten nicht beruhigt.
Dort betrachtet man den Katzentrend als eine beunruhigende Analogie zu den Qualzuchten bei Hunden – mit den entsprechenden Konsequenzen. „Es scheint, dass skrupellose Menschen jetzt anfangen, Katzen auf die gleiche Weise auszubeuten“, erklärte die Stiftung in ihrer Stellungnahme. „Diese Art der Zucht ist einfach grausam.“