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Alte Katze mit Arthrose
© Shutterstock

Arthrose bei Katzen

von Carina Petermann

am aktualisiert

Es gibt neue Erkenntnisse, die herausgebracht haben, dass wesentlich mehr Katzen unter chronischen Gelenkerkrankungen mit Schmerzen leiden, als bisher angenommen wurde. Die richtige Behandlung ermöglicht ihnen aber weiterhin eine gute Lebensqualität.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwischen Arthrose und Arthritis gibt es einen Unterschied
  • Beide hängen allerdings zusammen und bilden einen üblen Teufelskreis
  • Katzen können Schmerzen sehr gut verstecken und zeigen oft erst sehr spät, wenn sie Probleme und Gelenkbeschwerden haben

Der Unterschied zwischen Arthrose und Arthritis

Bei der Arthrose handelt es sich um Verschleißerscheinungen an Gelenken, die durch chronische Gelenkerkrankungen entstehen. Ein arthrotisches Gelenk weist Schäden am Gelenkknorpel, eine verdickte Gelenkkapsel, überschießendes Knochengewebe und veränderte Gelenkschmiere auf. Durch fehlgeschlagene Versuche der Reparatur durch den Organismus kommt es zu den degenerativen Gelenkveränderungen. Weiter schränken sie die Gelenkfunktion ein und es kommt durch sie zu Gelenkschmerzen, den Arthrose-Schmerz.

Kurz gesagt: Arthrose ist der Verlust von Knorpelmasse im Gelenk und die zunehmende Schädigung des Knorpels.

Bei der Arthritis handelt es sich um eine akute oder chronische Gelenkentzündung. Sie führt in vielen Fällen zu bleibenden Schäden und Veränderungen der Gelenke, also zur Arthrose. Arthritis kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Eine bakterielle Infektion kann schuld sein, genauso wie eine Immunerkrankung oder besonders oft ein Knorpelschaden. Bei dem Knorpelschaden stuft das Immunsystem die freiwerdenden Bestandteile des Knorpels fälschlicherweise als Fremdstoffe ein und bekämpft sie durch eine Entzündungsreaktion, wodurch es zu einem Verlust an Knorpelgewebe kommt.

Bei der Arthrose kommt es durch die Knorpelschädigung also immer wieder zu Arthrtisschüben, die dann ihrerseits weiter das betroffene Gelenk zerstören.

Und so dreht sich das Rad des Teufelskreises immer weiter.

Wie oft kommt Arthrose bei Katzen vor?

Katzen leiden wesentlich öfter an Arthrose als bisher angenommen. Sie können Schmerzen bestens verstecken. Erst wenn sie unter massiven Gelenkproblemen und chronischen Schmerzen leiden, zeigen sie, dass etwas nicht stimmt. Beim Röntgen von Gelenken bei älteren Katzen kommen oft böse Überraschungen ans Licht. Bei neun von zehn Katzen über 12 Jahren sind Anzeichen von Arthrose auf dem Röntgenbild zu sehen. Obwohl nur ein Teil der Katzen ein Lahmen zeigt, haben viele sogar an mehreren Gelenken und an der Wirbelsäule einen Befund.

Durch was entsteht Arthrose bei Katzen?

In der Regel entsteht Arthrose durch eine übermäßige Belastung der Gelenke, durch die die Knorpel geschädigt werden.

Eine absolute Überlastung kann durch Einwirkung starker Kräfte entstehen, es kann bei einem vorgeschädigten Knorpel zu einer relativen Überlastung kommen. Arthrose kann durch alles, wodurch Gelenke stark belastet werden, in ihrer Entstehung gefördert werden. Besonders wenn die Belastung immer wieder kommt, beispielsweise wenn Katzen jeden Tag aus größerer Höhe Sprünge absolvieren. Eine dauerhafte Belastung ist auch Übergewicht. Bei älteren Tieren werden die Gelenkknorpel weniger belastbar und verlieren zunehmend an Elastizität, daher steigt das Risiko der Arthrose.

Katze springtTägliche Sprünge aus großer Höhe können bei Katzen eine Arthrose begünstigen© Shutterstock

Wie ist erkennbar, ob eine Katze Arthrose hat?

Viele Katzen, die unter Arthrose leiden, bewegen sich langsamer. Ihr Gang wirkt steifer, das Strecken und Räkeln wird seltener. Die Katze mag nicht mehr gerne spielen, oft mag sie nicht mehr gerne gestreichelt oder herumgetragen werden. Das Putzen und Springen werden eingestellt, besonders hohe Sprünge werden seltener. Es können Verstopfung oder Inkontinenz sowie Unbehagen mit klagendem Miauen dazukommen. Typisch für die Arthrose ist eine stärkere Lahmheit oder Bewegungseinschränkung nach dem Ruhen. Die Katze muss sich quasi erst einlaufen. Bei starken Schmerzen können Katzen das Futter verweigern, sich zurückziehen oder auch aggressiv werden.

Kann Arthrose bei Katzen behandelt werden?

Arthrose kann nicht geheilt werden. Das Fortschreiten lässt sich aber durch verschiedene Maßnahmen hinauszögern. Der erste Schritt sollte die Abklärung durch den Tierarzt sein. Er kann die genaue Diagnose stellen und die individuelle Behandlung festlegen. Wenn die Katze schon unter Schmerzen leidet, sollten Sie unbedingt den Schmerz lindern. Die zudem entzündungshemmende Medikation muss über einen längeren Zeitraum regelmäßig verabreicht werden. Der Entzündungskreislauf kann anders nicht unterbrochen werden.

Da Katzen komplett anders als Menschen verstoffwechseln, daher darf die Katze nur Schmerzmittel vom Tierarzt bekommen.

Gibt es alternative Heilmittel?

Gelenkunterstützende Nährstoffe können unterstützend zur Schmerzmedikation eingesetzt werden. Von ihnen werden für den Gelenkstoffwechsel wichtige Bausteine zur Verfügung gestellt. Ein Teil davon hat auch eine entzündungshemmende Wirkung. Handelt es sich um einen leichten Fall von Arthrose kann in manchen Fällen auf die Schmerztherapie verzichtet werden. Gelenkunterstützende Nährstoffe für Katzen sind:

  • Glykosaminoglykane (GAG) Glukosamin und Chondroitinsulfat, oft mit Mangan kombiniert
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Antioxidanzien
  • Oftmals neuseeländisches Grünlippmuschelextrakt

Wie kann der Katze noch geholfen werden?

Übergewichtige Katzen sollten auf jeden Fall abnehmen. Jedes überflüssige Gramm an Körpergewicht ist eine zusätzliche Belastung für angegriffenen Gelenke. In Studien wurde nachgewiesen, dass sich die klinischen Symptome durch die Abnahme des Gewichts in Verbindung mit der Schmerzmedikation deutlich verbessert haben.

Sie sollten versuchen, Ihre Katze ausreichend in Bewegung zu bringen, ohne dass sie dabei ihre Gelenke überlastet.

Spiele mit der Katze sollten regelmäßig erfolgen, aber in mäßigem Tempo und ohne Sprünge von hohen Gegenständen. Viel Beschleunigung und starkes Abbremsen ist ebenfalls nicht gut für die Gelenke.

Die Schwere der Gelenkerkrankung ist entscheidend, wie viel die Katze sich bewegen sollte. Hier kann der Tierarzt beratend helfen. Durch spezielle Physiotherapie mit Massagen, Wärmeanwendungen und Mobilisierungstechniken kann vielen Katzen ebenso geholfen werden. Ein Liegeplatz, der warm, zugfrei und weich ist, ist für das Wohlbefinden der Katze extrem wichtig. Damit die Katze auf den Platz kommt, sollte sie nicht springen müssen. Katzen mögen gerne von ihrem Liegeplatz eine gute Aussicht haben, sie freuen sich dann oft über eine Aufstiegshilfe oder einen Platz in tieferen Ebenen. Leben mehrere Katzen im Haushalt, sollte jede Katze die Möglichkeit haben, sich zurückziehen zu können.

Katzen auf KratzbaumKatzen mit Arthrose sollten es sich so bequem wie möglich machen können und einen Rückzugsort haben© Shutterstock

Lässt sich Arthrose bei Katzen vorbeugen?

Es kann einiges für die Katze getan werden, damit Gelenkprobleme so gut wie möglich verhindert werden. Gesundes Wachstum ist die beste Grundlage. Das lässt sich durch die richtige Ernährung für jüngere Katzen erreichen. Ebenso sollten ältere Katzen genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Futter bekommen. Katzen sollten keinesfalls Übergewicht ansetzen. Viel Bewegung ohne hohes Verletzungsrisiko und wilde Stunts sind wichtig. Regelmäßige Checks beim Tierarzt sollten eingehalten werden. Hat die Katze ein Risiko, an Arthrose zu erkranken, sollte sie gelenkunterstützende Nährstoffe mit dem Futter bekommen.

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