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Anatomie der Katze

Die Anatomie der Katze ist optimal an ihre Lebensweise als Raubtier angepasst

© Pixabay

Die Anatomie der Katze: Körperbau, Skelett und Sinnesorgane

von Kristin Barling

am aktualisiert

Die Katze ist das beliebteste Haustier Deutschlands. Sie ist der Inbegriff von Eleganz und Geschmeidigkeit, aber auch von Schnelligkeit und Beweglichkeit. Katzen beherrschen es wie kaum ein anderes Tier, lautlos an ihre Beute heranzupirschen und diese blitzschnell zu fangen. Auch beim Klettern und Balancieren macht der Katze keiner etwas vor. All diese Eigenschaften lassen sich auf ihren Körperbau zurückzuführen. Vom Skelett über die Pfoten bis hin zu den Sinnesorganen: ein Blick auf die Anatomie der Katze.

Der Körperbau der Katze

Hauskatzen, wissenschaftlich Felis catus, sind Säugetiere und ähneln in ihrem Körperbau anderen Säugetieren. Dennoch gibt es einige Besonderheiten, die die Katze von anderen Tieren und auch vom Menschen unterscheidet.

Auch wenn viele Stubentiger als reine Haus- oder Wohnungskatze leben und nicht auf Beutezug in der Natur gehen, ist der gesamte Organismus der fleischfressenden Raubtiere für die Jagd optimiert.

Die Größe der Katze

Die Körpergröße einer Hauskatze hängt vor allem von der Katzenrasse ab. Im Durchschnitt wiegen Katzen zwischen 3,5 und 5 kg. Besonders große Rassen erreichen sogar ein Gewicht von bis zu 10 kg.

Eine durchschnittliche Katze ist inklusive Schwanz bis zu 80 cm lang und hat eine Schulterhöhe von bis zu 30 cm. Große Katzenrassen wie die Maine Coon oder die Savannah Katze erreichen eine Schulterhöhe von 40 cm oder mehr.

Anatomische Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Katzen

Das Geschlecht der Katze lässt sich bei frisch geborenen Kitten nicht sofort erkennen. Erst nach einigen Wochen werden die anatomischen Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Katzen anhand der Genitalien erkennbar.

Neben den Geschlechtsorganen wie den Hoden und dem Penis der Katze gibt es allerdings noch weitere Unterschiede in der Anatomie von Katern und weiblichen Katzen: Kater haben häufig einen breiteren Kopf mit ausgeprägtem Nacken, den sogenannten Katerkopf. Die gesamte Statur von männlichen Katzen ist meistens kräftiger und breiter.

Das Skelett und die grundlegende Anatomie sind jedoch bei beiden Geschlechtern gleich.

Maine Coon

Große Katzenrassen wie die Maine Coon werden bis zu 10 kg schwer
© Shutterstock

Das Skelett der Katze

Das Skelett der Katze besteht aus über 240 Knochen und mehr als 500 Muskeln, deren Zusammenspiel für Beweglichkeit, Schnelligkeit und Eleganz sorgt. Die genaue Anzahl der Knochen variiert je nach Rasse und Schwanzlänge, da einige Katzen mehr Schwanzwirbel als andere haben.

Insgesamt hat eine Katze etwa 40 Knochen mehr als der Mensch – eine beachtliche Anzahl im Verhältnis zur Größe und zum Gewicht der Katze.

Die Knochen der Stubentiger sind besonders leicht und stabil, aber gleichzeitig flexibel, sodass der Aufprall beim Sprung optimal vom Skelett abgefedert wird.

Die Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ist die Stützstruktur des Katzenkörpers. Das Skelett der Katze hat rund 50 Wirbel: 7 Halswirbel, 13 Brust- oder Rückenwirbel, 7 Lendenwirbel, 3 miteinander verwachsene Kreuzwirbel und zwischen 18 und 23 Schwanzwirbel.

Der Katzenschwanz

Der Katzenschwanz ist wesentlicher Teil des Skeletts und besteht je nach Rasse aus etwa 18 bis 23 Wirbeln. Der Schwanz dient der Katze als wichtiges Kommunikationsmittel, etwa zum Ausdruck von Bedrohung, Angst oder Freude.

Aber der Katzenschwanz hat noch eine weitere wichtige Funktion: Beim Balancieren, Klettern und Springen sorgt er als eine Art Ruder dafür, dass die Katze ihre Balance behält, das anvisierte Ziel trifft und sicher auf den Pfoten landet.

Wamiz-Ratgeber: Katzenschwanz deuten

Katzenschwanz

Ihr Schwanz ist ein äußerst wichtiges Kommunkationsmittel für die Katze
© Shutterstock

Die Schultern und das Brustbein

Katzen haben kein richtiges Schlüsselbein, wie man es vom menschlichen Skelett kennt. Stattdessen sind die Schultern der Katze nur lose durch Bänder mit dem Skelett verbunden.

Diese Besonderheit sorgt dafür, dass Hauskatzen einen schmalen Brustkorb haben und sich auch durch enge Spalten hindurch bewegen können. Im Brustbereich der Katze liegen die insgesamt 13 Rippenpaare, die als Schutzschild für die inneren Organe dienen.

Schädel und Gebiss

Der Schädel der Katze besteht aus 29 Einzelknochen, die erst nach der Geburt im Kittenalter miteinander verwachsen. Je nach Rasse ist die Form des Schädels rundlich oder oval.

Das Gebiss der Katze besteht aus einem Oberkiefer und einem Unterkiefer, in denen insgesamt etwa 30 Zähne sitzen. Die Kombination aus Schneidezähnen, Fang- bzw. Eckzähnen und Backenzähnen dient dazu, Beute zu packen, festzuhalten, zu töten und natürlich zu fressen.

Die Muskulatur der Katze

Katzen verfügen über mehr als 500 Muskel. Der muskulöse Körperbau macht die kleinen Raubtiere zu hervorragenden Kletterkünstlern. Insbesondere die starken Muskeln im hinteren Rücken und in den Hinterbeinen sorgen für Sprungkraft und Schnelligkeit.

Die Muskeln der Katze sind seitlich der Gelenke am Knochen befestigt und mit flexiblen Sehnen verbunden. Die Muskulatur ist auch an der Beweglichkeit der Wirbelsäule beteiligt: Dank der zahlreichen Muskeln im Rückgrat können Katzen ihren Körper im Sprung um bis zu 180° drehen und sich beim Schlafen eng zusammenrollen.

Anatomie der Katzenpfote und Krallen

Eines der Geheimnisse der Katze sind ihre Pfoten: Katzen sind Zehengänger, die bei der Fortbewegung nur mit den Zehen den Boden berühren. Das sorgt nicht nur für den eleganten Gang der Katze, sondern auch für hohe Geschwindigkeiten und eine extrem präzise und leise Bewegung bei der Jagd.

Katzenpfote

Fünf Zehen für den eleganten Gang, fünf Krallen zum Jagen und Verteidigen
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An der Katzenpfote befinden sich fünf Zehen, vier davon an den Zehenspitzen und eine rudimentäre Zehe etwas weiter oben. Außerdem sind die Pfoten der Katze mit Stoßdämpfern ausgestattet, den Ballen.

Die dicke Haut der Ballen schützt die Tiere vor Verletzungen und dämpft beim Springen oder Stürzen den Aufprall.

Je nach Farbe der Katze sind die Ballen meistens schwarz oder rosa. Ihre scharfen, sichelförmigen Krallen können Katzen bei Bedarf ausfahren. In der Ruheposition werden die Krallen durch elastische Bänder festgehalten und sind nicht sichtbar. Durch Sehnen an der Unterseite der Pfote kann die Katze ihre Krallen blitzschnell ausfahren.

Der Verdauungstrakt der Hauskatze

Das Verdauungssystem ist für die Nahrungsaufnahme im Körper verantwortlich. Da Katzen Karnivore sind, ist die Anatomie des Verdauungstrakts auf die Verdauung von Fleisch und Beutetieren optimiert.

Nach dem Kauen und Schlucken der Nahrung wandert das Fleisch in den Magen und wird zunächst im Magen, dann in Dünn- und Dickdarm zersetzt. Schließlich wird die Nahrung über den Anus ausgeschieden, an dem sich außerdem Analdrüsen befinden, die ein Sekret zur Markierung des Territoriums absondern.

Das Herz-Kreislauf-System der Katze

Herz, Arterien, Venen und Blutgefäße bilden das Herz-Kreislauf-System in der Anatomie der Katze. Über das Blutsystem werden Sauerstoff, Nährstoffe sowie Gift- und Abfallstoffe im Körper der Katze transportiert.

Das Herz selbst ist etwa so groß wie eine Walnuss und schlägt mit einem Puls von 80 bis 140 Schlägen pro Minute. Das Blut der Katze macht etwa 5,6 Prozent des Körpergewichts aus.

Der Atemtrakt der Katze

Das Atemsystem der Katze besteht anatomisch betrachtet aus den oberen und unteren Atemwegen. Die oberen Atemwege bestehen aus der Nase und der Luftröhre. Im Naseneingang der Katze befinden sich winzige Härchen, die Schmutzpartikel aus der Luft filtern.

Katzennase

Katzen atmen fast immer durch ihre Nase, nicht durch den Mund
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Anschließend wird die eingeatmete Luft im Rachen befeuchtet und die Luftröhre weitergeleitet. Über die Bronchien gelangt die Luft in die Lungen. In der Lunge werden Fremdkörper gebunden und der Sauerstoff in das Blut befördert.

Katzen atmen normalerweise immer durch die Nase. Nur unter Stress oder besonderen Umständen atmen sie durch den Mund oder hecheln.

Weitere wichtige Körperfunktionen der Katze

Das Lymphsystem

Eng verbunden mit dem Blutkreislauf ist das Lymphknotensystem im Körper der Katze. Einige der Lymphknoten können unter der Haut ertastet werden, andere liegen tiefer und sind nicht tastbar.

Die Lymphknoten und das Lymphsystem spielen eine wichtige Rolle für die Immunabwehr und den Stoffwechsel, denn sie bekämpfen Infektionserreger und sind an der Herstellung weißer Blutkörperchen beteiligt.

Das Hormonsystem

Hormone spielen eine zentrale Rolle in der Steuerung der gesunden Körperfunktion. Bei der Katze werden Hormone in der Schilddrüse und der Bauchspeicheldrüse gebildet. Für die Reproduktion zuständige Hormone werden in den Eierstöcken und in den Hoden produziert.

Die Sinnesorgane der Katze

Die Sinne der Katze sind optimal auf die Bedürfnisse eines Raubtiers abgestimmt. Sie haben die gleichen fünf Sinne wie der Mensch: Sehsinn, Geruchssinn, Geschmackssinn, Hörsinn und Tastsinn. Allerdings sind diese unterschiedlich stark ausgeprägt als bei anderen Tieren und beim Menschen.

Beispielsweise können Katzen Bewegungen mit ihren Augen besser wahrnehmen und auch im Dunkeln gut sehen. Außerdem können Katzen etwa dreimal besser hören und riechen als der Mensch.

Häufig werden Katzen noch weitere Sinne zugesprochen: der Gleichgewichtssinn und der Ortssinn. Diese hängen eng mit den anderen Sinnen zusammen und dienen der Balance und der Orientierung.

Katzenaugen

Mit ihren schönen Augen sehen Katzen auch im Dunkeln gut
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