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Katze mit Schilddrüsenunterfunktion
© Studio-N / Shutterstock

Schilddrüsenunterfunktion bei Katzen: Das sollte jeder wissen

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Die Katze nimmt unerklärlich an Gewicht zu? Möglicherweise ein Fall für den Tierarzt, denn hier könnte die Katze eine Schilddrüsenunterfunktion haben.

Schilddrüsenunterfunktion, auch bekannt als Hypothyreose, ist eine seltene, aber nicht zu unterschätzende Erkrankung bei Katzen. Diese Krankheit kann die Lebensqualität der Katze erheblich beeinträchtigen, wenn sie nicht richtig behandelt wird.

In diesem Artikel werden wir alles Wichtige zu den Ursachen, Symptomen, der Diagnose und der Therapie dieser Erkrankung erklären.

Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion bei Katzen?

Eine Schilddrüsenunterfunktion tritt auf, wenn die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert. Bei Katzen ist diese Erkrankung im Vergleich zu Hunden weniger verbreitet, kommt jedoch immer wieder vor und sollte ernst genommen werden.

Die Schilddrüse spielt eine entscheidende Rolle für den Stoffwechsel, das Wachstum und die allgemeine Gesundheit der Samtpfote.

Katze mit Schilddrüsenunterfunktion: Ursachen

Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Katze an Hypothyreose erkranken könnte. Dazu gehören angeborene Defekte, Autoimmunerkrankungen oder in einigen Fällen eine iatrogene Hypothyreose.

Eine iatrogene Hypothyreose tritt häufig nach einer Thyreoidektomie (chirurgische Entfernung der Schilddrüse) oder einer Radiojodtherapie auf, die zur Behandlung von einer Schilddrüsenüberfunktionen eingesetzt wird.

Andere mögliche Ursachen können

  • Infektionen
  • Tumore
  • oder spezifische Medikamente sein, die die Funktion der Schilddrüse beeinflussen.

Schilddrüsenunterfunktion bei Katzen: Symptome

Die Symptome einer Hypothyreose sind vielfältig und manchmal schwer zu erkennen. Da sie schleichend beginnen können, achten viele Besitzer zunächst nicht darauf. Es ist wichtig, auf folgende Anzeichen zu achten:

  • Gewichtszunahme trotz normaler oder reduzierter Futteraufnahme
  • Trägheit und reduzierte Aktivität
  • Erhöhte Schlafdauer
  • Trockene Haut und Haarausfall
  • Kälteempfindlichkeit
  • Muskelschwäche und langsame Reflexe

Häufig führen Gewichtszunahme und Trägheit dazu, dass Katzenbesitzer einen Tierarzt aufsuchen. Die sichtbare Zunahme an Körpergewicht passiert oft unabhängig von den Futtergewohnheiten. Einige Katzen zeigen mehr Appetit, während andere weniger fressen.

„Lethargie“ beschreibt eine generelle Unlust für körperliche Aktivitäten und länger andauernde Schlafphasen. Katzen mit Hypothyreose wirken oft müde und haben wenig Interesse daran, zu spielen oder ihre Umgebung zu erkunden.

Diagnose

Um festzustellen, ob deine Katze an einer Schilddrüsenunterfunktion leidet, führt der Tierarzt mehrere Untersuchungen durch. Häufig beginnt dies mit einer gründlichen klinischen Untersuchung und der Erhebung der Krankengeschichte. Blutuntersuchungen sind unerlässlich, um die Konzentration der Schilddrüsenhormone im Serum zu überprüfen.

Schilddrüsenunterfunktion bei Katzen
Schilddrüsenunterfunktion bei Katzen: Ohne einen Bluttest geht weder Diagnose, noch Behandlung ©Maria Sbytova / Shutterstock

Manchmal werden zusätzliche Tests wie Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, um andere organische Ursachen auszuschließen. Besonders bei älteren Katzen kann es sinnvoll sein, eine vollständige Schilddrüsenszintigraphie zu machen, um genaue Informationen über die Funktionsfähigkeit der Schilddrüse zu erhalten.

Bluttests und deren Interpretation

Die gängigsten Bluttests umfassen die Messung des Gesamt-T4 (Thyroxin), freies T4 (FT4) sowie TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon). Ein niedriger Wert von Gesamt-T4 oder FT4 zusammen mit erhöhten TSH-Werten deutet stark auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin.

Schilddrüsenunterfunktion bei der Katze: Behandlung

Die Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion variiert abhängig von der Ursache der Erkrankung. In vielen Fällen besteht die empfohlene Therapie aus der Substitution von fehlenden Schilddrüsenhormonen durch tägliche Medikamentengabe. Dies wird als Substitutionstherapie bezeichnet.

Medikamentöse Behandlung:

Typischerweise wird Levothyroxin, ein synthetisches Schilddrüsenhormon, verschrieben. Dieses Medikament gleicht den Mangel der natürlichen Hormone aus und hilft dabei, die Symptome zu lindern. Deine Katze muss dieses Medikament vermutlich lebenslang einnehmen, daher ist eine gute Zusammenarbeit mit dem Tierarzt essenziell.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind notwendig, um die Dosis optimal anzupassen und sicherzustellen, dass keine Nebenwirkungen auftreten. Dabei sollten besonders Blutwerte überwacht werden, um langfristig ein Gleichgewicht der Hormonwerte zu gewährleisten.

Ernährungsumstellung und Zusatzmaßnahmen:

Neben der medikamentösen Substitutionstherapie gibt es einige ergänzende Maßnahmen, die helfen können, die Gesundheit deiner Katze zu verbessern. Eine speziell auf die Bedürfnisse von Katzen mit Schilddrüsenproblemen abgestimmte Ernährung kann zusätzlich unterstützen. Manchmal empfehlen Tierärzte spezielle Diäten, die reich an Jod sind.

Bewegung und mentale Stimulation sind ebenfalls wichtig, um Lethargie und Gewichtszunahme zu bekämpfen. Katzenhalter sollten versuchen, regelmäßige Spielzeiten zu etablieren, um die physische Aktivität deiner Katze zu fördern.

Schilddüsenunterfunktion der Katze: Endstadium erkennen

Wird die Schilddrüsenunterfunktion bei Katzen nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, leidet die Katze stark und es muss über ein Einschläfern nachgedacht werden.

Das Endstadium der Hypothyreose zeigt sich so:

  • Koma und Bewusstlosigkeit: Im Endstadium kann es zu einem Koma kommen, da der Stoffwechsel des Körpers so weit verlangsamt ist, dass lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Herzschlag beeinträchtigt sind.
  • Herzversagen: Da die Hypothyreose die Herzfunktion stark beeinträchtigt, kann es in schweren Fällen zu Herzversagen kommen.
  • Hypothermie (Unterkühlung): Durch den stark verlangsamten Stoffwechsel sinkt die Körpertemperatur der Katze drastisch ab.

Daher ist es lebenswichtig für die Katze bei den ersten sichtbaren Symptomen schnellstmöglich vom Tierarzt behandelt zu werden.

Wie hoch ist die Lebenserwartung einer Katze mit Schilddrüsenunterfunktion?

Mit richtiger und rechtzeitiger Diagnose und Therapie können Katzen mit Hypothyreose ein glückliches und langes Leben führen. Die meisten Katzen sprechen sehr gut auf die Behandlung an, und innerhalb weniger Wochen sind deutliche Verbesserungen sichtbar.

Begleiterkrankungen wie Nierenversagen und andere gesundheitliche Einschränkungen können allerdings immer einen Einfluss auf den Erfolg der Therapie und die Lebenserwartung haben.

Langfristige Betreuung und Monitoring

Die Langzeitprognose hängt stark von der Ursache der Schilddrüsenunterfunktion und der konsequenten Medikamenteneinstellung ab. Regelmäßige Überprüfungen beim Tierarzt sind notwendig, um sicherzustellen, dass die Medikation weiterhin korrekt dosiert ist.

Es ist wichtig, dass Katzenhalter stets aufmerksam bleiben und eventuelle Veränderungen im Verhalten oder im Gesundheitszustand der Katze sofort bemerken. So kannst rasch reagiert und gegebenenfalls die Therapie angepasst werden.

Katze mit Schilddrüsenunterfunktion: Fazit

Eine Schilddrüsenunterfunktion mag für manche Katzenbesitzer beängstigend klingen, doch mit der richtigen Behandlung und Pflege kann dein Haustier problemlos weiterleben.

Halter sollten auf Anzeichen wie Trägheit und Gewichtszunahme achten und nicht zögern, den Tierarzt um Rat zu fragen, wenn die Katze ungewöhnliche Symptome zeigt. Mit der passenden Therapie können betroffene Katzen wieder zu ihrem alten Schwung zurückfinden.

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