Fast jede Katze hat schon einmal Katzenstreu gefressen. Vor allem als Kitten sind die Stubentiger sehr neugierig und machen gerne mal den Geschmackstest. Frisst Ihre Katze also einmalig die Einstreu aus dem Katzenklo, müssen Sie sich keine Gedanken machen. Wird das Verhalten allerdings zur Gewohnheit (sog. Pica-Syndrom bei Katzen), sollten Sie unbedingt der Ursache auf den Grund gehen. Ein Besuch beim Tierarzt ist dabei ratsam, um die richtige Diagnose zu stellen, da es viele mögliche Gründe für das ungewöhnliche Verhalten gibt.
1. Vitamin-/Mineralstoffmangel oder Anämie als Ursache
Frisst die Katze regelmäßig Katzenstreu, ist das ein eindeutiges Alarmsignal. Häufig liegt dem Verhalten ein Mangel zugrunde. Fehlen der Katze lebenswichtige Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente, sucht die Katze instinktiv nach einer Möglichkeit, den Mangel auszugleichen, zum Beispiel durch den Verzehr von Katzenstreu.
Weitere Hinweise auf eine Anämie oder Mangelerscheinung können blasse Haut und Schleimhäute sein. Diese lassen sich am besten am Zahnfleisch erkennen. Für die sichere Diagnose ist ein Blutbild notwendig, das der Tierarzt durch einen Bluttest erstellen kann. Sobald der Katze die fehlenden Vitamine und Mineralstoffe durch die Nahrung oder durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden, sollte die Katze von alleine aufhören, Katzenstreu zu fressen.
2. Parasitenbefall und hormonelle Störungen als Ursache
Ein weiterer möglicher Grund dafür, dass die Katze ihre Katzenstreu frisst, ist ein Parasitenbefall. Vor allem Darmparasiten wie Bandwürmer können ein ungewöhnliches Verhalten bei Katzen auslösen. Auch andere Erkrankungen, zum Beispiel Diabetes oder hormonelle Störungen, gehen oftmals mit Verhaltensstörungen einher. Suchen Sie unbedingt den Tierarzt auf, um zu prüfen, ob eine entsprechende Erkrankung vorliegt oder ob Ihre Katzen Würmer hat.
3. Stress und Langeweile als Ursache der Verhaltensstörung
Neben den körperlichen Ursachen können auch psychische Faktoren eine Rolle spielen. Wenn keine Erkrankung oder Mangelerscheinung vorliegt, handelt es sich in den meisten Fällen um eine Verhaltensstörung der Katze. Die häufigsten Gründe für ein gestörtes Verhalten sind Stress oder Langeweile. Frisst Ihre Katze erst seit kurzem Katzenstreu, überlegen Sie, ob sich etwas an Ihrem Alltag oder an den Gewohnheiten Ihrer Katze geändert hat. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Stubentiger stets genug Beschäftigung hat, aber bieten Sie auch ausreichend Rückzugsmöglichkeiten. Mit Futterbällen, Fummelkästen und Katzengras können Sie Ihrer Katze beim Fressen Abwechslung bieten, um sie vom Katzenstreu fernzuhalten.
Wie gefährlich ist der Verzehr von Katzenstreu?
Kleine Mengen Katzenstreu sind normalerweise ungefährlich und werden ganz normal von der Katze wieder ausgeschieden. Problematisch ist allerdings der Verzehr größerer Mengen. Insbesondere Betonitstreu kann für Katzen gefährlich werden, da die grobe Einstreu die Magen- und Darmschleimhaut reizt. Klumpstreu kann zu Verstopfungen bis hin zum Darmverschluss führen und somit lebensgefährlich für die Katze werden. Saugstarke Katzenstreu entzieht dem Körper der Katze Wasser und kann eine Dehydrierung zur Folge haben. Um schlimmere Folgen zu verhindern, sollten Sie schnell handeln, wenn Ihre Katze über längere Zeit und in größeren Mengen Streu frisst.
Was tun, wenn die Katze Katzenstreu frisst?
Liegt eine Verhaltensstörung zugrunde, verwenden Sie eine andere Streu, um zu testen, ob die Katze weiterhin die Katzenstreu frisst. Ist dies der Fall, steigen Sie unbedingt auf eine pflanzliche Katzenstreu um, da diese beim Verzehr weniger gefährlich ist. Verwenden Sie keine Klumpstreu, um Verstopfungen des Darms zu vermeiden.
Achten Sie auch darauf, dass wenig Streu in der Wohnung liegt, indem Sie regelmäßig vor dem Katzenklo staubsaugen oder eine spezielle Katzenstreumatte verwenden. Bieten Sie Ihrer Katze außerdem genug Beschäftigung, damit sie nicht aus reiner Langeweile Katzenstreu frisst. Gemeinsam mit Ihrem Tierarzt oder einem Tierpsychologen können sie der Verhaltensstörung tiefer auf den Grund gehen und eine langfristige Lösung zur Behandlung finden.