Warum wird die Katze Menschen gegenüber aggressiv?
Dafür gibt es mehrere mögliche Ursachen. Zunächst muss man wissen, dass eine Katze, die nicht lange genug von ihrer Mutter gesäugt worden ist, emotional empfindlicher ist. Ihre Toleranzschwelle ist deutlich niedriger. Ein völliges Abstillen des Muttertiers ermöglicht es den Kätzchen insbesondere, ihre Impulse zu kontrollieren, d.h. weniger fest zuzubeißen oder zu kratzen.
Aber auch ein gut abgestilltes Kätzchen kann aufgrund von Spielen schlechte Angewohnheiten bekommen. Bei jungen Katzen und Kätzchen ist es ziemlich niedlich und lustig, zuzuschauen, wie sie gegen eine Hand kämpft. Aber wenn das Kätzchen groß wird und diesen Spielinstinkt beibehält, sein Kratzen und seine Bisse weiterhin nicht abmildert und verinnerlicht hat, dass Hände (oder Beine) Beute sind, dann wird es schwierig. Versuchen Sie stattdessen diese Spieleideen mit Katzenbabys.
Beißen aus Stress, Langeweile oder Frust
Neben einem zu frühen Abstillen oder schlechten Angewohnheiten aufgrund von Spielen gibt es noch weitere mögliche Ursachen dafür, dass eine Katze ihren Halter kratzt oder beißt. Stresssituationen, Langeweile oder Frust können ebenfalls Aggressionen auslösen. Außerdem kann gegebenenfalls auch ein gesundheitliches Problem der Grund dafür sein, dass die Katze aggressiv ist. Sie sollten daher mit Ihrem Tierarzt abklären, ob Ihr Stubentiger nicht aufgrund von physischen Problemen kratzt und beißt.
Auf jeden Fall muss man immer im Kopf behalten, dass die Katze sich nicht rächen oder Sie provozieren will! Ihr aggressives Verhalten ermöglicht es ihr vielmehr, sich von angesammelter Anspannung zu befreien (ein bisschen wie Sie selbst, wenn Sie Sport treiben, um abzuschalten!).
In welchen Situationen wird die Katze aggressiv?
Man kann Aggressivität bei Katzen in verschiedenen Kontexten beobachten. Am häufigsten ist die Situation, dass Ihre Katze sich entspannt auf Ihren Schoß legt, um sich streicheln zu lassen und dann plötzlich anfängt, in Ihre Hand zu beißen.
Körpersprache von beißenden Katzen deuten
Warum? Ganz einfach: Sie haben ihre Körpersprache nicht richtig gedeutet. Wie sollten sie auch? Sie lag auf ihrem Schoß, ganz friedlich, schnurrend, hat Ihnen die Hand abgeschleckt... Alles schien darauf hinzudeuten, dass Ihre Katze sich wohlfühlte. Das war aber nicht der Fall. Diese Signale, die oft in einer bestimmten Reihenfolge auftreten (Schnurren, sich drehende Ohren, Drehen des Kopfes, Hände abschlecken, schlagender Schwanz, Wegschieben mit der Pfote und gleichzeitiges Drehen auf den Rücken) bedeuten, dass die Katze möchte, dass man aufhört, sie zu streicheln.
Nachdem Sie sie nicht verstanden haben und Ihre Katze deswegen aus gutem Grund verzweifelt ist, beißt oder kratzt sie, mehr oder weniger fest.
Eine andere mögliche Situation ist die folgende: Sie kommen von der Arbeit nach Hause, haben den ganzen Tag vor dem Computer gesessen und zack, springt Ihre Katze auf Sie, auf Ihren Rücken, Ihre Arme oder Ihre Beine.
Katze kratzt und beißt aus Langeweile
Nein, das macht sie nicht extra! Es kann sein, dass Ihre Katze sich „einfach nur” schrecklich langweilt. Den ganzen Tag über ganz allein? Wenig Spielzeuge (oder nichts Neues)? Wenig Stimulationen? Zu viele Verbote? Strafen? Es gibt viele Faktoren, die bei einer Katze Frust auslösen. Dieser drückt sich dann darin aus, dass die Katze ihre Anspannung herauslassen muss. Sie ist so frustriert, dass sie sich austoben muss.
Das Problem ist, dass vor allem Männer häufig mit Gewalt reagieren. Es ist traurig, dass man das so sagen muss, aber es handelt sich hier um einen Reflex. Aber indem Sie Ihre Katze auf diese Art tadeln, wird sie nur die gleichen Kommunikationsmechanismen Ihnen gegenüber verinnerlichen. Eine brutale Kommunikationsweise. Es kommt auch häufig vor, dass die Katze aufgrund von mehr oder weniger harten Strafen im Voraus mit einer aggressiven Reaktion Ihrerseits rechnet und sich deswegen dazu entscheidet, als erste anzugreifen...
Was tun, wenn die Katze beißt und kratzt?
Zuerst ein Rat für alle, die noch keine Katze adoptiert haben:
Nehmen Sie lieber einen Katzenstock, mit dem Ihre Hand auf Distanz gehalten wird. Und wenn Ihre Katze Sie dann doch versehentlich beißt oder kratzt, reicht ein einfaches „Au”, während Sie Ihre Hand zurückziehen. Wenn die Katze bereits schlechte Angewohnheiten hat, müssen Sie viel Geduld und Selbstkontrolle an den Tag legen, um Ihrer Katze zu verstehen zu geben, dass es sich bei Ihrem Körper nicht um ein Beutetier handelt.
Beißende Katze nicht bestrafen
Natürlich muss an dieser Stelle noch hinzugefügt werden, dass Sie mit jeglichen Strafen aufhören müssen, da diese die Katze nur noch zusätzlich stressen (und sie deswegen weitermacht: ein Teufelskreis). Sie sollten aufmerksam auf die Signale achten, die Ihre Katze Ihnen sendet, um Dramen vorzubeugen - und hören Sie auf sie zu streicheln, sobald Sie eines dieser Anzeichen wahrnehmen! Eine Katze, die respektvoll behandelt wird, ist entspannter.
Liegt das Problem Ihrer Katze dagegen bei zu vielem Kratzen, sollten Sie einen Blick auf diesen Artikel werfen.