Ein Knochen vom Kotelett, die Reste des Hähnchens oder ein Stück Butter vom Finger für die Katze nach dem Essen – kommt Ihnen das bekannt vor? Das ist etwas, das viele Tierhalter gerne mal machen, um ihren Liebling zu verwöhnen.
Doch es gibt einige Lebensmittel, die buchstäblich Gift für die Samtpfote sind. Gehört Schweinefleisch dazu? Dieser Beitrag klärt, ob Katzen Schweinefleisch fressen dürfen.
Dürfen Katzen Schweinefleisch essen?
Bei Schweinefleisch für die Katze ist Vorsicht durchaus angebracht. Rohes Schweinefleisch beim Barfen von Katzen kann gefährlich sein. Fressen Katzen nämlich infiziertes Schweinefleisch, können sie daran durchaus sterben. Durchgegartes Schweinefleisch ist jedoch weniger gefährlich.
Schweinefleisch für Katzen: Risiken
Katzen können Schweinefleisch essen, wenn dieses durchgegart und virusfrei ist. Unter „virusfrei“ ist zu verstehen, dass in dem Fleisch kein Herpesvirus steckt, der die sogenannte Aujeszkysche Krankheit (AK) oder Pseudowut auslöst. Dieser spezielle Virus wird auch AK-Virus genannt.
Rohes Schweinefleisch für Katzen: Virusfrei oder nicht?
Im Prinzip können Sie nicht wissen, ob Schweinefleisch virusfrei ist. Fakt ist, dass die AK anzeigepflichtig ist und Deutschland dafür sorgt, dass befallene Tiere sofort eingeschläfert werden. Normalerweise nistet sich der Virus bei Schweinen ein. Stellen Landwirte die Symptome der Krankheit bei ihren Schweinen fest, müssen sie sofort die zuständige Behörde benachrichtigen, die sich darum kümmert, die Tiere schnellstens zu töten.
In Deutschland gilt der Virus bei Hausschweinen als eingedämmt, aber dabei darf man nicht vergessen, dass das Veterinäramt immer nur Stichproben zieht. Das Problem ist, dass die Krankheit naturgemäß nicht sofort ausbricht, sondern oft ein paar Tage braucht, bis sich die Symptome zeigen. Infizierte Tiere, die vor dem Schlachttermin noch keine Symptome gezeigt haben, gelangen somit in den Handel.
Wildschweinfleisch birgt im Vergleich zum Fleisch von Hausschweinen ungleich größere Gefahren für Katzen. Menschen sind immun gegen das Virus.
Schweinefleisch aus dem Ausland für die Katze
Kaufen sie rohe Schweinefleischprodukte, deren Erzeuger nicht in Deutschland ansässig sind, steigt das Risiko, dass sich der Stubentiger beim Verzehr des Fleisches infiziert. Die Kontrollen in anderen EU-Mitgliedsländern und im EU-Ausland sind unterschiedlich ausgeprägt.
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, entscheiden sie sich für Schweinefleisch von Tieren, die durchgängig in deutschen Betrieben und ausschließlich mit deutschen Tieren gezüchtet wurden. Dadurch minimieren sie das Risiko erheblich, dass der Virus enthalten ist.
Katze frisst infiziertes Schweinefleisch: Symptome
Der AK-Erreger wirkt auf das Nervensystem der Katze und befällt das Gehirn. Hat ihre Katze den tödlichen Virus aufgenommen, entwickelt sie Symptome, die an Tollwut erinnern. Sie speichelt stark, bekommt Atemprobleme und erbricht. Auch typische neurologische Symptome wie zum Beispiel Augenzucken, Muskelzuckungen, Aggressivität und ausgeprägte Angstreaktionen zeigen sich in massiver Form.
Das Symptom, dass sich aber am stärksten bemerkbar macht, ist der extreme Juckreiz. Manchmal ist dieser so groß, dass die Tiere sich stark verletzen und die juckende Stelle mitunter bis auf den Knochen aufbeißen. Ist ihre Samtpfote am AK-Virus erkrankt, wird sie das nicht überleben. Die Krankheit verläuft immer tödlich. Im Prinzip haben Sie nur die Möglichkeit, Ihr geliebtes Haustier rasch einschläfern zu lassen, um ihm die Qual zu ersparen.
Dürfen Katze gebratenes Schweinefleisch essen?
Da es keine 100-prozentige Sicherheit gibt, dass Schweinefleisch frei vom AK-Virus ist, sollten sie vorsorglich auch kein gebratenes Schweinefleisch verfüttern. Es ist zwar richtig, dass die Hitze beim Braten den Virus angreift und in den meisten Fällen abtötet, dennoch ist es möglich, dass er überlebt.
Das gleiche gilt auch für gekochtes Schweinefleisch. Aus Gründen der Vorsicht sollten Sie deshalb grundsätzlich davon absehen, Ihre Katze mit Schweinefleisch zu füttern.
Dürfen Katzen Schinken essen?
Schinken ist aus Schweinefleisch und zudem ist er gesalzen und gewürzt. Es ist zwar nicht anzunehmen, dass sich der AK-Virus im Schinken befindet, wenn das Produkt von deutschen Erzeugern stammt, aber die Gewürze sind nicht für den Magen einer Katze bestimmt. Sie können für Durchfall und Unwohlsein sorgen.
Katze und Schweinefleisch: Besser nicht!
Am besten, sie streichen sämtliche Lebensmittel, die Schweinefleisch beinhalten für ihre Mieze vom Speiseplan. Dann sind sie auf der sicheren Seite und müssen sich keine Sorgen darüber machen, dass Ihr Stubentiger das tödliche Virus aufnimmt.