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Frau, Mann und Hund vor Laptop/Onlinekauf von Hund
© Shutterstock

Den Vierbeiner online kaufen: Darauf müssen Sie achten

von Nina Brandtner

am aktualisiert

In etwa 8,9 Prozent aller deutschen Haushalte gehört ein Vierbeiner zur Familie. Neben der Frage, was sie für einen Vierbeiner brauchen, sind sich viele Interessenten auch unsicher, wo sie die Fellnasen kaufen sollten. Viele von ihnen nutzen für den Hundekauf die modernen Möglichkeiten des Internets. Nachfolgende Informationen zeigen, worauf Interessenten beim Internet-Hundekauf von privaten Anbietern achten sollten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Unseriöse Verkäufer verlangen von den Käufern oft eine Zahlung per Vorkasse
  • Auch einige kriminelle Banden geben sich online als Züchter aus, um betrügerisch an Geld zu gelangen
  • Wer einen gesunden Hund online kaufen möchte, sollte bei regionalen Züchtern oder seriösen Kleinanzeigen anfragen und nicht auf Dumpingpreise eingehen

Hund im Internet kaufen – die Betrugsmaschen unseriöser Verkäufer erkennen

Die häufigsten Betrugsfälle mit Haustieren treten in lokalen oder deutschlandweiten Kleinanzeigen auf. Interessenten sollten daher auf der Hut sein, wenn sie sich unter Kleinanzeigen umschauen. Eine häufige Masche der Betrüger besteht darin, Kleinanzeigen zu schalten, obwohl sie gar keinen Vierbeiner zu verkaufen haben. Sie bieten Interessenten beispielsweise auf gängigen Online-Portalen wie Ebay Kleinanzeigen die Vierbeiner kostenlos oder zum Schnäppchenpreis an. Dann verlangen die unseriösen „Verkäufer“ von den Tierliebhabern häufig die Erstattung der Fahrtkosten oder andere Aufwandsentschädigungen ein. Oft fordern sie das Geld auch per Vorkasse an.

Dem Käufer wird meist erst deutlich später bewusst, dass ihr auserwählter Vierbeiner gar nicht existiert.

Unseriöse Verkäufer handeln mit kranken Tieren

Eine weitere Form der betrügerischen Anzeigen ist der Handel mit kranken Fellnasen. Hierbei geben die Verkäufer die kranken Tiere zu Schnäppchenpreisen weiter. Die Verkäufer selbst importieren die Tiere meist billig aus osteuropäischen Ländern. Oft sind es kleine Welpen, die den traumatisierten Hundemüttern viel zu früh entrissen werden. Selbst wenn ein solches Jungtier nach der langen Reise durch Europa tatsächlich beim neuen Besitzer ankommt, ist es meist ungeimpft und krank. Nicht selten stirbt der kleine Hund an den Folgen der tierunwürdigen Haltung. Für eine Privatperson ist es daher wichtig, ein Angebot genau unter die Lupe zu nehmen. Sie sollten immer überprüfen, warum der Verkäufer seine Hunde zu verschenken hat und ob seine Angaben korrekt sind.

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Wie Sie unseriöse Anzeigen auf Anhieb erkennen

Einige Indizien verraten, ob es sich bei einer Anzeige im Internet um ein authentisches oder unseriöses Angebot handelt.

  • Potenzielle Betrüger haben Hunde zu verschenken oder zu Dumpingpreisen abzugeben und schalten mehrmals dieselbe Anzeige an unterschiedlichen Standorten
  • Einen weiterer Hinweis auf einen unseriösen Anbieter liefert das Verhältnis von Text und Bild. Wenn die abgebildete Hunderasse nicht mit der im Anzeigetext angepriesenen Hunderasse übereinstimmt, ist von einem Betrugsfall auszugehen
  • Mögliche Betrüger bieten weder einen Kaufvertrag noch einen gültigen EU-Heimtierausweis oder Impfausweis an
  • Nicht alle Auslands-Anzeigen sind automatisch auch Betrugsmaschen, dennoch ist hier erhöhte Vorsicht geboten

Hunde seriös kaufen – diese Angaben gehören in eine Anzeige

Trotz aller Betrugsfälle lassen sich Hunde im Internet seriös kaufen. Käufer erkennen eine vertrauenswürdige Anzeige an einer Titelbeschreibung und einem langen Anzeigetext. Dieser erläutert alle Details zum angebotenen vierbeinigen Freund. Es geht um seine Herkunft, Eigenschaften, das Wesen des Hundes sowie die wichtigsten Kontaktdaten. Das Bild in der Anzeige wirkt qualitativ hochwertig, wobei die Hunderasse mit dem angebotenen Hund übereinstimmt. Weiterhin bieten vertrauenswürdige Hunde-Verkäufer im Internet die Option an, das Tier vor Ort anzusehen.

Hunde über das Internet anschaffen – was es beim Welpen-Kauf zu beachten gibt

Der (Online-)Kauf eines Hundes ist stets eine Herzensangelegenheit. Besonders bei einem jungen Welpen, der sein ganzes Hundeleben noch vor sich hat. Viele Interessenten fragen sich deshalb, worauf sie beim Aussuchen eines Welpen im Internet achten müssen.

Seriöse Hundezüchter geben die Welpen unter transparenten Bedingungen ab

Vertrauenswürdige Anbieter handhaben einige Dinge anders als unseriöse Händler. Beispielsweise zeigen sie den Interessenten die Mutter der Welpen. Alternativ erklären sie genau, in welchen Verhältnissen der junge Hund bis dato heranwuchs. Ein vertrauenswürdiger Züchter gibt den kleinen tierischen Liebling niemals auf Parkplätzen, aus dem Kofferraum oder aus einem Pappkarton heraus ab. Ebenso interessiert sich der Züchter für die familiäre und häusliche Situation des Interessenten. Denn anders als den kriminellen Banden geht es dem Züchter nicht nur ums Geldverdienen. Er investiert viel Zeit und Liebe in seine Welpen. Deshalb liegt ihm das Wohlbefinden der Vierbeiner persönlich am Herzen.

Ernstzunehmende Hundezüchter bieten neben dem Kauf im Internet Besuchstermine an

Interessenten sollten bei Inseraten von Züchtern darauf achten, ob diese einen oder mehrere Besuchstermine anbieten. Ein fairer Züchter drängt einen Interessenten, der Hunde gesucht hat und kurz vor einem Kauf steht, nicht zu einem Entschluss. Stattdessen steht er beratend zur Seite und bietet mehrere Besuchstermine an. Weiterhin offeriert er nicht mehr als zwei Rassen jährlich und stellt einen Kaufvertrag aus. Im Gegensatz zu den Angeboten der Trickbetrüger hat ein reinrassiger Welpe eines fairen Züchters über den Internetverkauf seinen Preis. Der marktübliche Preis für einen Rassehund liegt, je nach Wurf und Rasse, zwischen 600 und 1.200 Euro. Bei allen Dumpingpreisen darunter sollten Interessenten hellhörig werden und sich den Hund vorab genau anschauen.

Unsere Empfehlung: Hunde im Internet bevorzugt bei seriösen Züchtern oder Tierheimen kaufen

Anders als oftmals vermutet, bieten viele Tierschutzorganisationen und Züchter ihre Tiere im Internet an. Hunde-Liebhaber können die Vierbeiner also auch über das Internet bei einem Tierheim kaufen. Auf jeden Fall sollte ein Interessent den Hund nicht unverzüglich Hals über Kopf im Internet kaufen. Stattdessen kann er folgende Schritte vornehmen, nachdem er „seinen“ Liebling online gefunden hat:

  • Die Zuchtstätte oder das Tierheim aufsuchen und schauen, ob die Räumlichkeiten einen sauberen und gepflegten Eindruck machen
  • Bei einem kleinen Spaziergang oder mehreren Besuchsstunden den im Internet gefundenen Hund kennenlernen. So lässt sich herausfinden, ob Besitzer und Vierbeiner auf Dauer zueinander passen. Solch ein Test kann vor dem Internetkauf zeigen, ob der Besitzer sich der Aufgabe gewachsen fühlt, sich einen Hund anzuschaffen
  • Der zukünftige Besitzer fordert einen EU-Heimtierausweis und einen juristisch korrekten Kaufvertrag an, den beide Seiten unterzeichnen
  • Beim Kauf eines Hundes von einem Tierschutzverein sollte der Verein dem Interessenten transparent darlegen, welchem Zweck die Einnahmen dienen
  • Am besten und sichersten ist es, einen Vierbeiner übers Internet bei einem regionalen Züchter zu erwerben. Bestenfalls ist der beim Veterinär-Amt gelistete Züchter aus persönlicher Erfahrung oder bei Familie und Freunden bekannt
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