Wenn der Hund auf einmal beginnt, sich vermehrt zu kratzen ("Pseudo-Krätze") und zudem noch kahle Stellen im Fell sowie rötliche Pusteln entwickelt, kann es sein, dass er sich durch Milben eine Räude-Infektion (lateinisch: Scabies) zugezogen hat.
Da die Räude für den Hund nicht nur recht beschwerlich, sondern auch für Artgenossen stark ansteckend sein kann, sollten sofort die richtigen Maßnahmen ergriffen werden, damit es der Fellnase nach einer Therapie schon bald wieder gut geht.
Räude beim Hund in Kürze
Die Krankheit ist vor allem an Schuppen- und Pustelbildung, extremem Juckreiz und der Entstehung von kahlen Stellen im Fell erkennbar.
Eine Räude ruft nicht nur starke Beschwerden bei Ihrem Hund hervor, sondern ist darüber hinaus auch noch mit einer hohen Ansteckungsgefahr auf Artgenossen verbunden.
Ein Hund, der an einer Räude leidet, gehört auf jeden Fall in die Hände eines erfahrenen Tierarztes! Impfungen können Infektionen abwenden
Räude bei Hunden: Das steckt dahinter
Bei der Räude handelt es sich um eine Haut- und Fellerkrankung bei Hunden, die durch Milben hervorgerufen wird. In bestimmten Fällen kann Räude auch auf Menschen übergehen. Die Krankheit wird vor allem durch Kontakt von Hund zu Hund übertragen und ist für den Vierbeiner eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit.
Milben sorgen für Räude beim Hund
Die Ursache von Räude liegt immer in einem Parasitenbefall – und zwar handelt es sich im Fall der Räude um mikroskopisch kleine Milben, d.h. um winzige Spinnentiere, die ihre Eier in der Haut des Hundes ablegen und dann sämtliche Stadien ihrer Entwicklung auf dem Wirtstier durchlaufen.
Im Fall von Hunden wird die Räude durch sogenannte Grabmilben verursacht. Die wissenschaftliche Bezeichnung für diese lautet Sarcoptes scabiei var. canis. In Einzelfällen können diese Grabmilben auch Katzen befallen. Selbst auf Menschen können die Räudemilben übertragen werden. Allerdings ist ein Mensch nicht der richtige Wirt für die Parasiten, die hier demzufolge nicht ihren vollständigen Lebenszyklus durchlaufen können und frühzeitig absterben.
Auf und in der Haut eines Hundes jedoch absolvieren Räudemilben alle Stadien ihres Lebens. Sie fressen Bohrkanäle in die Haut des Vierbeiners und ernähren sich von dessen Gewebeflüssigkeit und Zellen. Dies kann für das Tier eine äußerst schmerzhafte und unangenehme Angelegenheit sein. Eine Räude ist bei Hunden stark ansteckend und wird in der Regel von Hund zu Hund übertragen.
Aber auch eine Übertragung von Fuchs zu Hund ist nicht selten, hier spricht der Experte sogar von der Fuchsräude. Dabei ist ein direkter Kontakt zu einem Fuchs meist nicht einmal notwendig. Oft fangen Hunde sich auf Waldspaziergängen die unliebsamen Milben ein.
Räude bei Hunden: Anfangsstadium
Ein Hund, der von Räudemilben befallen ist, entwickelt auf der Haut rote Pusteln und Knubbel, die leicht erhaben sind und in etwa die Größe von Stecknadelköpfen haben. Diese treten zu Beginn der Erkrankung in den meisten Fällen zunächst am Kopf, und hier besonders stark an den Außenseiten der Ohren auf. Später breiten sich die Pusteln auf die Gliedmaßen und schließlich auf den gesamten Körper des Hundes aus.
Symptome der Hunde Räude
Neben den Symptomen im Anfangsstadium zeigen sich:
- Haarausfall
- Juckreiz, welcher sich in warmer Umgebung verstärkt
- Entzündungen der Haut, durch das häufige Kratzen
- Blutige Krusten auf der Haut
- Bakterien- oder Pilzinfektionen
- Gewichtsverlust.
Räude beim Hund: Geruch als Begleitsymptom
Ein starker, unangenehmer Geruch kann bei Hunden mit Räude auftreten, insbesondere wenn sekundäre bakterielle oder Hefeinfektionen vorliegen. Diese Infektionen können sich auf der geschädigten Haut entwickeln und zu einem fauligen, unangenehmen Geruch führen.
Hund mit Räude behandeln
Zeigt ein Hund Symptome einer Räude, sollte in jedem Fall ein Tierarzt zu Rate gezogen werden. Dieser wird zunächst die Art des Milbenbefalls diagnostizieren und diese anschließend mit Lösungen, Tinkturen und Spezialshampoos behandeln. Sollte es zu einer Pilzinfektion gekommen sein, muss diese ebenfalls mit entsprechenden Mitteln therapiert werden.
Wann der Hund wieder gesund sein wird, hängt unter anderem von der Schwere des Befalls und der Dauer der Erkrankung ab. Sind bereits große Teile des Körpers des Tieres von der Räude befallen, ist natürlich eine längere und intensivere Behandlung notwendig als im Anfangsstadium der Krankheit.
Generell kann gesagt werden, dass es bei einem großflächigen Milbenbefall etwa zwei bis drei Monate bis zur vollständigen Heilung dauert. Eine rechtzeitige Konsultation des Tierarztes mit einem zeitnahen Beginn einer effektiven Behandlung ermöglicht dagegen eine Ausheilung innerhalb eines Monats.
Räude beim Hund: Hausmittel und Hygiene
Oberstes Gebot bei der Behandlung von Räude ist die richtige Hygiene. Das bedeutet auch, dass der betroffene Hund ab Feststellung der Erkrankung in Isolation gehalten werden muss, da eine Ansteckung anderer Tiere nicht ausgeschlossen werden kann.
Sind andere Tiere im Haushalt, dürfen diese nicht mit dem erkrankten Hund in Kontakt kommen. Auch Menschen sollten beim Umgang mit einem von Räude befallenen Hund äußerst vorsichtig sein. Ein direkter Kontakt sollte vermieden und das Tier nur mit Handschuhen angefasst werden.
Zudem können unter Absprache mit dem Tierarzt folgende Hausmittel eingesetzt werden, um die Heilung der Haut zu unterstützen:
Kokosöl: antimikrobiell und feuchtigkeitsspendend, beruhigt die Haut
Aloe Vera: entzündungshemmend, beruhigt die Haut
Apfelessig: antimikrobielle Eigenschaften
Honig: antimikrobielle Eigenschaften
Neben der Unterstützung der Heilung, können Hundehalter allerdings noch mehr tun:
Decken und Matten im Körbchen des Hundes sowie in der Reichweite befindliche Textilien regelmäßig wechseln und waschen.
Böden regelmäßig saugen und wischen
Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zum Futter hinzufügen, die die Hautgesundheit verbessern können.
Impfungen im Vorfeld können sinnvoll sein, um durch Räude ausgelöste sekundäre Infektionen abzuwenden.