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Guchsräude beim Hund: Kranker Fuchs

Fuchsräude beim Hund.

© Shutterstock

Fuchsräude bei Hunden: Alles zu der gefährlichen Milbeninfektion

von Leonie Brinkmann

am aktualisiert

Neben Flöhen und Zecken legen sich im Frühjahr und Sommer noch ganz andere Parasiten auf die Lauer. Etwa die Milben der Fuchsräude beim Hund.

Seit Januar 2022 werden immer mehr Fälle der Fuchsräude beim Hund aus Südwestdeutschland gemeldet. Da Füchse sehr aktiv sind uns viel umherwandern, ist es wichtig als Hundehalter diese Parasitenerkrankung zu kennen.

In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte zu der Hundekrankheit Fuchsräude beim Hund.

Was ist Fuchsräude?

Von einer Räude spricht man, wenn unsere Vierbeiner an einem ansteckenden Milbenbefall oder einer daraus resultierenden Hauterkrankung leiden. Die Fuchsräude wiederum wird von einer ganz bestimmten Milbenart, der sogenannten Grabmilben oder Sarcoptes scabiei vulpes beziehungsweise canis ausgelöst.

Diese Milben kommen weltweit bei mehr als 40 Säugetierarten vor und bieten auch Hundehaltern in unseren Breitengraden zunehmend Grund zur Sorge. In Regionen, wo infizierte Wildtiere, darunter insbesondere Füchse, leben, mahnen Jäger Hundehalter zu besonderer Vorsicht, denn Fuchsräude ist hochansteckend.

Schon ein kurzer Körperkontakt reicht für einen Befall mit der Milbe aus. Doch eine Infektion kann sogar durch den Kontakt mit Ausscheidungen infizierter Tiere oder deren Hautschuppen erfolgen. Besonders gefährdet sind daher Jagdhunde, die gerne in Fuchsbaue kriechen.

Fuchsräude durch Grabmilben: Sarcoptes scabiei vulpes

Die für die Fuchsräude verantwortlichen Grabmilben sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen, doch die Weibchen graben sich, wie ihr Name schon sagt, in die Haut der Wirtstiere. Dort ernähren sie sich von Keratin und Gewebsflüssigkeit und legen ihre Eier ab.

Innerhalb von drei Wochen schlüpfen und entwickeln sich die Parasiten zu ausgewachsenen Milben.

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Fuchsräude beim Hund: Symptome

Der Kot und die Eier der Milben in der Haut der Wirtstiere hat häufig eine schwere allergische Reaktion zur Folge. Der daraus resultierende Juckreiz ist für die befallenen Tiere so unangenehm, dass sie sich die Haut teilweise vollständig aufkratzen.

Doch auch kreisrunder Haarausfall kann ein Anzeichen für einen Befall mit Fuchsräude sein.

Infiziert sich ein Tier mit Fuchsräude, treten nach 10 Tagen oder spätestens acht Wochen erste Symptome auf. Dazu zählen starker Juckreiz, stark gerötete Haut mit Pusteln oder Schuppen.

Fuchsräude beim Hund: Bilder

Hund mit Fuchsräude
Verkrustete Haut um die Augen bei der Fuchsräude beim Hund ©Shutterstock

Meist treten die Symptome zuerst am Kopf im Bereich der Augen und Ohren auf. Doch auch der Bauch, die Ellbogen und Beininnenseiten können betroffen sein.

Zudem können sich in den geschädigten Hautstellen Bakterien ansiedeln, die die Symptome zusätzlich verschlimmern.

Entzündete Hundepfote durch Fuchsräude ©Shutterstock

Beim Tierarzt kann mithilfe von Bluttest und Hautuntersuchungen ein Befall mit Grabmilben und anderen Hautkrankheiten beim Hund ausgeschlossen oder diagnostiziert werden.

Ist Fuchsräude für Hunde tödlich?

Während eine Infektion mit Fuchsräude für die meisten Wildtiere tödlich endet, gibt es für Hunde mittlerweile wirksame Behandlungen.

Nur wenn Fuchsräude beim Hund gar nicht oder zu spät behandelt wird, kann sie auch für unsere geliebten Vierbeiner fatale Folgen haben.

Wie kann man Fuchsräude beim Hund behandeln?

Um kein unnötiges Risiko einzugehen, sollten Sie bei Verdacht auf Fuchsräude bei Ihrem Hund umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Es gibt Medikamente, die nicht nur die Symptome der Fuchsräude lindern, sondern auch die Parasiten töten. Außerdem sollten begleitend auch die bakteriellen Hautinfektionen behandelt werden.

Da die Milben auch auf Haaren und Hautschuppen der Wirtstiere noch bis zu drei Wochen überleben können, ist es wichtig, neben der Behandlung des Tieres auch sämtliche Schlafplätze Ihres Hundes gründlich zu reinigen.

Inzwischen gibt es außerdem Mittel, die neben Zecken und Flöhen auch vor Milben schützen. Diese Medikamente können entweder als Kautabletten oder per Spot-on auf die Haut der Hunde aufgetragen werden.

Fuchsräude bei Hunden: Hausmittel als Unterstützung

Zusätzlich zu einer professionellen tiermedizinischen Behandlung können Hundehalter die körpereigene Abwehr ihrer Vierbeiner mit Alfalfa-Sprossen und Brunnenkresse stärken.

Darüber hinaus verhelfen Fischöl sowie Vitamin C und E dem geschädigten Fell zu neuem Wachstum.

Hund vor Fuchsräude schützen: So geht es

Neben der präventiven Behandlung sollten Hundehalter in Regionen, wo die Fuchsräude grassiert, ihre Hunde an der Leine führen und Waldwege nicht verlassen.

Fuchsräude beim Hund: Meldepflicht in Deutschland nötig?

Weder für Wildtiere noch für Haustiere besteht bei einem Fall von Fuchsräude Meldepflicht.

Wie gefährlich ist Fuchsräude für Menschen?

Obwohl Grabmilben sehr wirtsspezifisch sind, können sie auch auf den Menschen überspringen. Kommt es infolgedessen zu einer Ansteckung, spricht man von einer „Pseudo-Krätze“.

Da die Milben auf dem Menschen als Fehlwirt nicht lange überleben können, zeigen sich Symptome wie Juckreiz jedoch auch nur kurzfristig.

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