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Kreuzotter und Hund

Kreuzottern können Hunden gefährlich werden

© Symbolbild

Kreuzotter beißt Hund: Ist das giftig?

von Philipp Hornung

am aktualisiert

Während des Wanderns oder gar im eigenen Garten auf eine Giftschlange zu treffen, ist unwahrscheinlich. Denn Kreuzottern sind sehr scheu. Doch fühlt sich eine entdeckte Schlange in die Enge getrieben, gilt: Angriff ist die beste Verteidigung. So kann es zu einem Kreuzotter-Biss beim Hund kommen.

Die Kreuzotter (Vipera berus) ist die größte Giftschlange Deutschlands – sie kann über 80 cm lang werden. Zu Gesicht bekommen wir die Reptilien aber kaum: Sie sind scheu und selten. Erkennen können Sie die Schlange an einem dunklen Zick-Zack-Muster auf der Oberfläche, das bei komplett schwarzen Tieren jedoch fehlen kann. Das Gift der Kreuzotter hat auf Beutetiere wie Mäuse oder Frosche eine lähmende Wirkung. Da sie zu den wechselwarmen Tieren gehört, ist sie erst bei wärmeren Temperaturen aktiv. Im Winter besteht darum keine Gefahr, einer Giftschlange zu begegnen. Kreuzottern leben vor allem im Norden und Osten Deutschlands. Größere Populationen befinden sich auf Rügen und Hiddensee. Am wohlsten fühlt sie sich auf feuchten Wiesen, in Mooren und an Waldrändern.

Die Schlange steht in ganz Deutschland unter Naturschutz. Sehen Sie beim Gassigang eine Kreuzotter, nehmen Sie Ihren Vierbeiner an die kurze Leine.

 

Kreuzotter-Biss beim Hund: Welche Symptome?

Am sichersten ist ein Kreuzotter-Biss beim Hund zu erkennen, wenn Sie die Schlange bemerken: Der Hund steckt seine Schnauze unter einen Stein, fiept laut und eine Kreuzotter schlängelt sich hastig davon. Wer nach einem Aufjaulen keine Schlange sieht, sollte seinen Hund genau beobachten. Folgende Symptome sind nach einem Schlangenbiss beim Hund möglich:

Männliche Kreuzotter
Männliche Kreuzotter - Shutterstock

Wer keine Schlange sieht, kann die Symptome leicht mit einem Insektenstich verwechseln. Wie bei Stichen sind vor allem Schnauze und Pfoten Ziel der Schlangen-Attacke. Schlangen-Bisse rufen meist stärkere Beschwerden hervor. Zu möglichen Komplikationen gehören Blutgerinnungsstörungen und ein Kreislaufschock.

Ist ein Kreuzotter-Biss für den Hund giftig und gefährlich?

Die gute Nachricht lautet: Über 90 Prozent der Hunde überleben einen Kreuzotter-Biss, wenn sie anschließend in tierärztlicher Behandlung sind. Hinzu kommt: Die Kreuzotter ist sparsam mit ihrem Gift und gibt bei vielen Verteidigungsbissen nur wenig davon ab. Hunde, die spätestens 12 Stunden nach dem Biss beim Tierarzt waren, haben die besten Überlebenschancen. Je kleiner der Hund, desto größer die Gefahr.

Insbesondere für Hunde unter 20 kg kann das Gift von Kreuzottern tödlich sein. In seltenen Fällen treten nach einem Kreuzotter-Biss beim Hund Spätfolgen wie Nieren- und Herzmuskelschäden auf. Übrigens: Die Kreuzotter ist nicht die einzige Giftschlange in unseren Breiten. Ebenfalls gefährlich ist der Biss einer Aspisviper. In Deutschland treffen Sie jedoch nur im südlichen Schwarzwald auf Vertreter dieser Art.

Hund von Kreuzotter gebissen: Welches Gegengift?

Am wichtigsten ist es, Ruhe zu bewahren! Denn wenn Sie nach einem Kreuzotter-Biss beim Hund den Kopf verlieren, regt das auch Ihren Vierbeiner unnötig auf. Oft ereignen sich Bisse auf Wanderungen. Organisieren Sie also den möglichst schnellen Weg zum Tierarzt. Da der Kreuzotter-Biss Schmerzen verursachen kann, sollten Sie Ihren Hund davor schützen. Zum Beispiel, indem Sie einen kleinen Hund tragen, wenn dieser in eine Pfote gebissen wurde. Das Kühlen der Bissstelle kann die Schmerzen lindern. Bieten Sie Ihrem Hund Wasser an und treiben Sie ihn nicht zur Eile an. Allerdings ist es nicht notwendig, den Hund ruhigzustellen oder die Wunde abzubinden. Außerdem sollten Sie – von Kühlung abgesehen – nicht auf die Bissstelle einwirken. Ein hollywoodreifes „Aussagen“ des Schlangengifts brauchen Sie darum nicht zu versuchen.

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