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Braun-weißer Welpe auf Wiese

Welpen "über den Berg" bringen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe

© Oleksiy Rezin / Shutterstock

Wann sind Welpen über den Berg?

von Kim Mackowiak Redakteurin

am aktualisiert

Einen Welpen großzuziehen, bringt einige kritische Phasen mit sich. In welchem Alter ist das süße Fellknäuel aus dem Gröbsten raus?

Bei Welpen geht jedem Hundeliebhaber das Herz auf. Die tapsigen Fellknäuele sind zuckersüß. Aber das Leben birgt gerade am Anfang einige Gefahren für die kleinen Lieblinge. Vor diesen muss nicht nur der Züchter sie schützen, sondern auch die neue Familie, die einen Welpen bei sich aufnimmt.

In welchen ersten Lebensphasen der kleine Welpe besonders geschützt werden muss und was der Züchter und die neue Welpenfamilie tun können und auch müssen, erklärt dieser Artikel. Und vor allem wird die Frage geklärt: Wann sind Welpen über den Berg?

Wann genau sind Welpen über den Berg?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Der Zeitpunkt, wann der Welpe über den Berg ist, hängt nämlich stark von der Rasse ab. Meist wird gern der Zeitpunkt genommen, an dem der Welpe die Prägephasen abgeschlossen hat und ausgewachsen ist.

Ein Hund gilt in den meisten Fällen zwischen sechs Monaten und einem Jahr als ausgewachsen, sprich körperlich voll entwickelt. Nun gibt es aber besonders große Rassen, wie etwa den Rhodesian Ridgeback, die häufig ihre körperliche Entwicklung erst mit drei Jahren beendet haben. Solche Rassen werden daher oft als Spätentwickler bezeichnet.

Spielende Welpen

Spielen ist für Welpen extrem wichtig © TamaraLSanchez / Shutterstock

Aber nicht nur die körperliche Entwicklung spielt eine Rolle für das “Über-den-Berg-sein” beim Welpen, sondern auch die gesundheitliche. So ist ein starkes Immunsystem für den Welpen sehr wichtig, um über den Berg zu kommen.

Und eine weitere wichtige Entwicklungsstation ist entscheidend für den Zeitpunkt, an dem Welpen endlich über den Berg sind: die Sozialisationsphase. Auch die Charakterbildung und das Interagieren mit Menschen und anderen Lebewesen zählt dazu.

Dementsprechend ist die Nennung eines pauschalen Zeitpunktes nicht einfach. Die Einflüsse beschränken sich nicht nur auf einen einzigen Faktor, wie beispielsweise das Ausgewachsensein des jungen Hundes.

Entwicklung eines Welpen

Der Welpe macht vier Phasen der Entwicklung durch, bis er im Alter von ungefähr einem Jahr als erwachsener Hund gilt. Wie bereits erwähnt, brauchen einige Rassen länger dafür.

Die vier Phasen sind:

  • Neonatale Phase (Neugeborenen-Phase)
  • Übergangsphase
  • Sozialisierungsphase
  • Jugendphase

Die ersten drei sensiblen Phasen sind maßgeblich dafür, dass Welpen über den Berg kommen.

Neonatale Phase

Diese Phase umfasst die ersten zwei Lebenswochen des Welpen. Er ist vom Schutz der Hundemama abhängig, denn er hört und sieht nichts. In dieser Phase lauern auch die meisten Gefahren, da das Immunsystem des Welpen noch nicht ausgeprägt ist. Das macht den Winzling anfällig für Krankheitserreger wie Viren und Bakterien.

Der Welpe bekommt über die Muttermilch die ersten Antikörper und natürlich viele wichtige Nährstoffe, die ihm beim Aufbau des Immunsystems helfen. Eine gut durchgeimpfte und entwurmte Hundemama ist deshalb eine ganz entscheidende Voraussetzung für einen guten Start des Welpen.

Züchter müssen darüber hinaus in dieser Zeit besonders darauf achten, dass die Wurfkiste jeden Tag sauber gemacht wird, damit das Umfeld der Welpen immer hygienisch ist.

Die Sterberate von Welpen beträgt in dieser Zeit, laut Statistiken, 30 Prozent. Je behüteter die Welpen in dieser Zeit - auch vom Menschen-  sind, desto besser sind die Überlebenschancen der kleinen Fellknäuele.

Übergangsphase

In dieser Phase ab der dritten Lebenswoche bis zur vierten Lebenswoche ändert sich das Leben der kleinen, in der Wurfkiste liegenden Hundekinder deutlich. Die Welpen öffnen die Augen und können endlich hören. Sie beginnen zu laufen, ihre Umwelt zu erkunden, zu balgen und zu bellen.

Noch sollten die Welpen in dieser Zeit im geschützten Haus bleiben. Auch der Kontakt zu Menschen und Tieren außerhalb des Haushaltes sollte mit Vorsicht betrachtet werden. Das Immunsystem der Welpen ist noch nicht stabil genug.

Sozialisationsphase

Überstehen die Welpen diese spezielle Phase, wird in den meisten Fällen davon gesprochen, dass Welpen über den Berg sind. Die Sozialisationsphase geht von der 4. bis ca. zur 12.-16. Lebenswoche. Der genaue Zeitraum hängt häufig von der jeweiligen Rasse ab.

In dieser Zeit lernen die Welpen das “Draußen” kennen. Sie erkunden neue Menschen, Tiere, Orte und Situationen. Die Phase wird auch als erste Prägephase bezeichnet.

Krallenschneiden beim Tierarzt

Regelmäßige Tierarzt-Checks helfen, Krankheiten zu vermeiden© PromKaz / Shutterstock

Die Welpen bekommen weitere wichtige Nährstoffe über das erste Welpenfutter, was ihnen wiederum beim Wachsen hilft und ihr Immunsystem unterstützt. Und auch die erste Impfung steht im Zeitraum 6.-8. Lebenswoche an.

Zwischen der 8. und 12. Lebenswoche geht es dann vom Züchter ins neue Zuhause zu den neuen Welpeneltern. Diese Umstellung ist noch einmal eine anstrengende Zeit für einen Welpen, sowohl für sein Immunsystem als auch für seine Entwicklung, körperlich wie psychisch.

Jugendphase

Ab der 16.-18. Woche gilt der Welpe als Junghund. Sein Charakter formt sich in dieser Zeit und die Erziehung und das Training nehmen eine wichtige Rolle ein. Der Kontakt mit fremden Menschen und Hunden ist jetzt sehr wichtig, um die weitere Prägezeit für den Hund optimal zu gestalten und ihn bestmöglich auf das spätere Leben vorzubereiten.

Er bekommt nun per Impfung seine komplette Grundimmunisierung vom Tierarzt. Das an den Junghund angepasste Training und Gassigehen hilft seiner körperlichen Entwicklung.

Hat der Welpe diese Phase erreicht, ist er in den Augen der Züchter und vieler Hundehalter über den Berg.

So kommt der Welpe optimal über den Berg

Neben der körperlichen Entwicklung und der Ausprägung eines guten Immunsystems spielt auch die Erziehung und Sozialisierung eine entscheidende Rolle, damit Welpen über den Berg kommen. So sind Züchter und die neuen Welpeneltern dafür verantwortlich, die bestmöglichen Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Regelmäßige Tierarztbesuche, bei denen der Welpe untersucht und geimpft wird, tragen zu einer gesunden und guten Entwicklung bei. Auch ausreichend Muttermilch und das erste richtige Futter sind wichtig für das Wachstum der Welpen und vor allem für das Immunsystem.

Das Sozialverhalten gegenüber Menschen und anderen Hunden muss gefördert und trainiert werden. Zudem soll der Welpe sich in seiner Umgebung immer so wohl fühlen, dass er sich sicher fühlt und mit viel Freude seine Umwelt entdecken möchte.

 

Fazit: Direkt beste Voraussetzungen schaffen

Wann ein Welpe über den Berg ist, lässt sich aufgrund der Rasse niemals pauschal sagen. Aber in den meisten Fällen ist der Welpe mit Erreichen der Jugendphase aus dem Gröbsten heraus.

In den ersten 12 Wochen ist die Ausbildung eines guten Immunsystems durch sorgfältige Hygiene, geeignetes Futter und medizinische Versorgung unerlässlich, damit der Welpe eine Chance hat, über den Berg zu kommen.

Danach ist es wichtig, dass sein Wachstum und seine Gesundheit weiter mit entsprechendem Futter und Impfungen gefördert werden. Eine liebevolle Erziehung und Sozialisierung krönen den Gipfel, wenn der Welpe über den Berg ist. 

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