Anders als bei anderen Tierarten wie Pferden oder Giraffen üblich, kommen die plüschigen Hundebabys völlig blind und dazu auch noch taub auf die Welt. Deshalb bleiben Welpen in den ersten zwei Wochen auch nur in ihrer Wurfkiste. Sie gehören damit zu den sogenannten Nesthockern, wie alle Raubtiere.
Natürlich ändert sich das in der Entwicklung und sobald die Welpen die Augen öffnen, beginnen sie allmählich, die Welt zu entdecken. Insofern ist das Öffnen der Augen beim Welpen ein ganz wichtiger Entwicklungsschritt. Wir klären deshalb in diesem Artikel: Wann öffnen Welpen die Augen?
Wann öffnet ein Welpe seine Augen?
Welpen öffnen normalerweise ihre Augen zwischen dem 10. und 14. Lebenstag. Dieser Zeitraum kann je nach Rasse und individuellen Unterschieden leicht variieren. Bei einigen Welpen kann dieser Meilenstein bereits am 7. Tag erreicht werden, während es bei anderen bis zu 21 Tage dauern kann.
Anfangs können die meisten Hundebabys jedoch noch nicht gut gucken und sie müssen sich erst an ihre neue Sinneswahrnehmung gewöhnen.
Helles Licht sollte nun unbedingt vermieden werden. Zudem sollte gut aufgepasst werden, wohin die tapsigen Welpen unterwegs sind. In ihrem etwas unkoordinierten Erkundungsdrang geraten sie schnell in Gefahr, irgendwo herunterzufallen. Außerdem sollten ihre Menschen ebenfalls immer gut aufpassen, um nicht womöglich aus Versehen auf einen besonders vorwitzen Welpen zu treten.
Ab diesem Zeitpunkt, wenn die kleinen Racker die Augen öffnen, werden sie nämlich deutlich aktiver und versuchen ,mehr zu laufen und ihr Gleichgewicht zu trainieren. Allerdings ist auch gerade diese Zeit besonders niedlich.
Entwicklungsphasen der Augenöffnung
Geburt bis zum 10. Tag
In den ersten Tagen nach der Geburt sind die Augen der Welpen fest verschlossen. Dies schützt die empfindlichen Augen vor der Außenwelt, während sie sich weiterentwickeln.
Die kleinen Hundebabys kommen völlig hilflos auf die Welt. Sie können weder hören noch sehen. Nach der Geburt sind sie also auf den Schutz ihrer Mama angewiesen. Die seEntwicklungsphase der Welpe wird auch als Neonatale Phase bezeichnet.
In dieser Zeit bleiben die Welpen nur in der Nähe der Hundemama und natürlich ihrer Geschwister. Diese suchen die Welpen auch immer wieder. So sieht man die kleinen Plüschbälle durch die Wurfkiste “paddeln”, bis sie wieder an Mamas Zitze liegen. Ihre Körpertemperatur können die kleinen Plüschbälle auch noch nicht selbst regulieren und brauchen die Körperwärme ihrer Mutter. Zudem gibt deren Geruch den Welpen die Sicherheit, die sie in ihrer blinden Welt brauchen.
Der Alltag der Welpen besteht aus Milch trinken und schlafen. In dieser Zeit sollten die Welpen auch nur von der Hundemama weggenommen werden, wenn es wirklich unbedingt nötig ist. Die Wurfkiste bietet zudem einen sicheren “Raum”, aus dem die Welpen nicht herausfallen können. Solange sie blind sind, sollten sie also unbedingt in der Wurfkiste bleiben.
10. bis 14. Tag
Die meisten Welpen beginnen in diesem Zeitraum, ihre Augen zu öffnen. Der Prozess ist allmählich, und oft öffnen sich die Augen nur teilweise. Die Augen können in den ersten Tagen nach dem Öffnen trüb oder blau erscheinen, da die volle Sehschärfe noch nicht entwickelt ist.
14. bis 21. Tag
In dieser Phase sind die Augen der Welpen in der Regel vollständig geöffnet. Die Sehfähigkeit verbessert sich stetig, obwohl sie noch nicht voll entwickelt ist. Die Welpen beginnen, ihre Umgebung visuell wahrzunehmen und auf Bewegungen zu reagieren.
Warum öffnen Welpen ihre Augen so spät?
Während Menschenbabys voll entwickelt auf die Welt kommen, müssen Welpen noch einiges an Entwicklung außerhalb des schützenden Mutterleibs der Hündin durchmachen. Ein Teil ihres Zentralen Nervensystems (ZNS) ist noch nicht völlig entwickelt. Und zu diesem gehört auch der Sehnerv.
Damit dieser sich in Ruhe ausbilden kann, bleiben die Augen der Welpen in den ersten zwei Wochen geschlossen. Die Augen sind in dieser Zeit sehr lichtempfindlich. Deshalb sollte man auch nicht versuchen, die Augen eines Welpen manuell zu öffnen. Dies gilt auch dann, wenn er etwas später dran sein sollte, die Welt mit eigenen Augen zu erblicken.
Zudem sollte generell davon abgesehen werden, die Augen des Hundebabys anzufassen. Ein Öffnen der Augen mit den Händen kann bei dem Welpen schwere Augenkrankheiten oder sogar eine Erblindung auslösen. Es ist in jedem Fall also besser abzuwarten und der Natur ihren Lauf zu lassen.
Augen öffnen bei Welpen: Kontrolle geschlossener Augen
Auch wenn man es vermeiden sollte, die Augen von Welpen zu öffnen, ist eine Kontrolle der geschlossenen Augen dennoch absolut sinnvoll. Denn auch dann, wenn die Augen der Welpen nicht geöffnet sind, kann es zu Schwellungen und Entzündungen kommen.
Ist eitriger Ausfluss im Augenbereich eines Welpen zu entdecken, könnte eine Bindehautentzündung dahinter stecken. Dann muss der Welpe dringend zum Tierarzt. Dieser wird die Augen vorsichtig und fachmännisch öffnen und sie mit antibiotischen Tropfen behandeln.
In diesem Fall ist das mechanische Öffnen der Welpenaugen notwendig, um Schlimmeres zu verhindern. Dies sollte aber immer nur durch den Tierarzt geschehen!
Welpe öffnet nicht die Augen: Was tun?
Auch wenn ein Welpe nicht von selbst die Augen öffnet, ist in erster Linie Ruhe bewahren angesagt. Es gibt Welpen, die Spätzünder sind und einfach ein bisschen länger brauchen, als es der Normalfall ist. Komplikationen treten wirklich sehr selten auf.
Sollte der Welpe aber tatsächlich deutlich länger brauchen als üblich, bis sich seine Augen öffnen, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser wird herausfinden, ob alles in Ordnung ist bei diesem Hundekind oder ob eventuell doch ein Eingreifen notwendig ist. Bitte auf keinen Fall ohne einen Fachmann selbst an den Augen des Welpen herummanipulieren!
Konsultieren Sie einen Tierarzt, wenn:
Ein Welpe nach 21 Tagen seine Augen noch nicht geöffnet hat.
Die Augen nach dem Öffnen stark tränen, gerötet sind oder Ausfluss zeigen.
Ein Welpe seine Augen ständig reibt oder Anzeichen von Schmerzen zeigt.
Welpen öffnen Augen: Fun Fact
Tatsächlich ist es so, dass Hunde im Allgemeinen nicht so scharf sehen können wie wir Menschen. Auch Farben nehmen sie anders wahr als wir. Und gerade, wenn sich die Augen des Welpen geöffnet haben, sieht der kleine Racker noch richtig verschwommen und rennt auch gerne mal irgendwo gegen. Keine Sorge! Das wird besser.
Hunde können im Gegensatz zum Menschen jedoch sehr viel besser schnelle Bewegungen sehen. Und auch in der Dämmerung fällt ihnen das Sehen viel leichter als dem Menschen.
Wenn Ihre Welpen also die Augen endlich öffnen, gehen die großen Abenteuer des Lebens für sie erst richtig los.
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