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Dackelblick Bilder

Der Dackelblick löst beim Menschen einen Beschützerinstinkt aus.

© Gorlov Alexander / Shutterstock

Hundeblick und Dackelblick: 6 Fragen und Antworten

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Wer wird da nicht weich: Der Dackelblick ist ein niedlicher Gesichtsausdruck, der die Herzen aller Hundeliebhaber höher schlagen lässt.

Hunde haben ihre eigene Methode gefunden, um uns Menschen um den Finger zu wickeln. Und diese ist auch von Erfolg gekrönt: Sobald ein Vierbeiner seinen allerliebsten Dackelblick aufsetzt, haben Frauchen und Herrchen kaum eine Chance. Egal, ob der Blick von einem waschechten Dackel, einer Dogge oder einem Whippet kommt: Wir Menschen werden bei der „puppy eye expression“, so der Dackelblick auf Englisch, einfach schwach.

Was Hundeliebhaber interessiert: Gibt es für den Dackelblick eine wissenschaftliche Erklärung? Oder interpretieren wir Menschen in den niedlichen Gesichtsausdruck etwas zu viel hinein? Vorab: In den letzten Jahren wurden gleich mehrere Studien veröffentlicht, die sich mit dem Dackelblick befasst haben. Die wissenschaftlichen Ergebnisse und Theorien lassen interessante Rückschlüsse auf die innige Bindung zwischen Hund und Mensch zu. 

Was bedeutet der Hundeblick bzw. Dackelblick?

Wenn Hunde ihre Augenbrauen heben und uns schief anschauen, haben sie in der Regel ein bestimmtes Anliegen. Meistens geht es ihnen um mehr Futter, Streicheleinheiten oder sie möchten ihr Lieblingsspielzeug. Die Gründe können vielseitig sein. Im Allgemeinen erhoffen sie sich dadurch, den Menschen zu einer bestimmten Handlung zu bewegen, die ihnen einen Vorteil verschafft. 

Dackelblick: Warum schauen Hunde so süß?

Hunde sind die einzigen Lebewesen im Tierreich, die eine derart starke Verbindung zum Menschen eingehen. Und diese enge Beziehung ging nicht spurlos an ihnen vorbei. In nur 33.000 Jahren hat es der Hund geschafft, seine Gesichtsmuskelanatomie speziell an die Kommunikation zum Menschen anzupassen.

Eine Studie um die Forscherin Juliane Kaminski lässt Vermutungen darüber zu, dass der Dackelblick durch natürliche Selektion entstanden ist. Dieser mimische Ausdruck kann im Zweifelfall die Überlebenschancen eines Hundes erhöhen. Wird ein Hund von Menschen bevorzugt behandelt, ist er gegenüber anderen Artgenossen im Vorteil. Eine weitere Studie untermauert diese Theorie. Forscher fanden im Jahr 2013 heraus, dass ein Hund mit Dackelblick im Tierheim höhere Chancen für eine Adoption hat. 

Dackelblick beim Hund

Wie machen Hunde einen Hundeblick?

Wie genau bekommt ein Hund seinen berüchtigten Dackelblick eigentlich hin? Alle Hunderassen haben im Bereich ihrer Augen Muskeln, die sie dazu befähigen, ihre innere Augenbraue anzuheben. Dadurch werden ihre Augen größer, ihr Gesicht erhält kindliche Proportionen und der Ausdruck erscheint unschuldig, niedlich und auch etwas traurig.

Welche Wirkung hat der Dackelblick auf den Mensch?

Beim gewöhnlichen Augenkontakt zwischen Hund und Mensch schütten beide Oxytocin aus. Das führt zu einer Vertiefung ihrer Beziehung. Das sogenannte Kuschelhormon steigt beispielsweise auch im Körper einer Mutter an, wenn sie ihrem Baby in die Augen schaut.  

Wendet der Hund den Dackelblick beim Menschen an, setzt er noch einen drauf: Vergrößerte Augen sind Eigenschaften, die dem sogenannten Kindchenschema zugeschrieben werden. Dieses äußere Merkmal löst beim Menschen das Fürsorgeverhalten und den Beschützerinstinkt aus. Zudem wird der Betrachter von Glücksgefühlen übermannt. Das erklärt wohl auch, warum viele Hundeliebhaber ein Lächeln im Gesicht haben, sobald die Fellnase diesen besonderen Blick auflegt.

Können Wölfe einen Hundeblick machen?

Im Laufe der Domestizierung vertiefte sich die Hund-Mensch-Beziehung zunehmend. Daraus ergab sich aber auch eine Art Abhängigkeit. Wachhunde sorgten für den Schutz von Haus und Hof und im Gegenzug erhielten sie Futter. Der Augenkontakt spielte als Kommunikationsinstrument eine bedeutende Rolle. Einen unschuldigen Dackelblick als besänftigendes Kommunikationsmittel einzusetzen – das war ein ziemlich cleverer Schachzug!

Wildtiere hingegen sind im alltäglichen Leben nicht auf die Hilfe des Menschen angewiesen. Sie meiden menschlichen Kontakt sogar tendenziell und legen ein scheues Verhalten an den Tag. So ist es auch prinzipiell bei Wölfen. Der Vorfahr aller Hunde ist anatomisch nicht in der Lage, einen vergleichbaren Dackelblick anzuwenden. Dafür fehlt es ihm schlicht an dem stark ausgeprägten Muskel, der das Anheben der inneren Augenbraue ausführt. Sie können zwar etwas mit den Augenmuskeln spielen – doch mit der mimischen Muskulatur im Bereich der Augen kann und braucht der Wolf nicht mithalten.

Der beste Freund des Menschen schaut übrigens nicht nur uns allein mit einem liebenswerten Blick an. Eine Studie konnte feststellen, dass Hunde sogar in Interaktion mit Wölfen den Dackelblick anwenden. 

Warum ist der Dackelblick so lustig?

Kulleraugen begegnen uns nicht nur zu Hause, wenn der Vierbeiner noch ein Leckerli haben möchte. Auch im Film und in der Literatur bringt er uns zum Lachen. Im 3D-Film „Der gestiefelte Kater“ wendet die animierte Katze diesen Trick an, um ihre Widersacher abzulenken. Der herzerwärmende Blick ist auch Thema eines Buchs. „Dackelblick“ von Frauke Scheunemann handelt von einem liebenswerten Dackel namens Herkules. Der charmante Vierbeiner ist mit der Partnerwahl seines Frauchens alles andere als zufrieden und möchte ihn durch einen netteren Freund ersetzen. 

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