Norwegischen Hundekrankheit: Symptome
Vorweg sei gesagt: Bei der „norwegischen Hundekrankheit“ handelt es sich nicht um eine definierte Krankheit. Sondern vor allem um die Beobachtung von gehäuft auftretenden Magen-Darm-Erkrankungen mit ernstem Ausgang. Zu den typischen Symptomen einer ernsten Magen-Darm-Erkrankung gehören:
- Appetitlosigkeit
- blutiger Durchfall
- blutiges Erbrechen
- Apathie
Mögliche Ursachen der „Hundeseuche“ aus dem Norden
Die norwegische Behörde Norwegian Food Safety Authority (NFSA) hat in den vergangenen Wochen umfangreiche Ermittlungen durchgeführt. Gifte konnten die Forscher als Ursache mittlerweile ausschließen. Bei rund 50 betroffenen Hunden konnten sie das Bakterium Providencia alcalifaciens feststellen. Dabei handelt es sich um ein Darmbakterium, das gegen viele Antibiotika resistent ist. Einen engen Zusammenhang der untersuchten Bakterienkultur konnte die Behörde nur bei 14 Hunden beobachten. All diese Hunde stammen aus den östlichen Gebieten Norwegens. Derzeit suchen die Behörden weiterhin nach dem Ursprung der Erkrankung.
Stattdessen handelt es sich vermutlich um durch verschiedene Ursachen ausgelöste Magen-Darm-Krankheiten.
Verlauf der norwegischen Hundesuche: häufig tödlich?
In Norwegen sollen rund 40 von über 170 erkrankten Tieren innerhalb von 24 Stunden an der Erkrankung verstorben sein.
Auch in Deutschland sollen vereinzelt Tiere an den gleichen Erregern erkrankt und verendet sein. Hierzu zählen beispielsweise drei Hunde aus Mecklenburg-Vorpommern. In ihrem Blut wurden die gleichen Bakterien wie bei einigen der in Norwegen erkrankten Tiere gefunden. Doch die meisten Tiere, die an einer Magen-Darm-Erkrankung leiden, erholen sich nach Einleiten einer Therapie wieder.
Diagnose der norwegischen Hundegrippe beim Tierarzt
Wenn Ihr Hund unter blutigem Durchfall leidet, sollten Sie möglichst schnell einen Tierarzt aufsuchen. Am Wochenende sowie nachts ist eine Tierklinik mit 24-Stunden-Notdienst die richtige Anlaufstelle. Der Tierarzt wird den Hund gründlich untersuchen. Hierzu gehören das Abtasten der Bauchregion und bildgebende Verfahren. Neben Bakterien können Viren die Beschwerden auslösen. Nicht immer stecken Infektionen hinter Magen-Darm-Beschwerden. Bei einigen Hunden können verschluckte Fremdkörper zu blutigem Durchfall und Erbrechen führen. Der Therapie-Erfolg ist umso wahrscheinlicher, je früher Sie den Vierbeiner einem Tierarzt vorstellen.
Behandlung der norwegischen Hundekrankheit
Ob aus Norwegen oder Österreich: Für Magen-Darm-Erkrankungen gelten immer ähnliche Therapie-Ansätze. Wenn der Tierarzt eine Bakterieninfektion vermutet, verschreibt er Ihrem Vierbeiner ein Antibiotikum. Tückisch bei dem in Norwegen aufgetretenen Bakterium ist, dass es resistent gegen viele Antibiotika ist. Bei Viren helfen diese ohnehin nicht.
Nur eine Blutprobe bringt Klarheit, doch dauert die Auswertung im Labor entsprechend lang. Ist der Hund bereits geschwächt, kommt er an den Tropf, damit er wieder zu Kräften kommt. Eine Infusion versorgt ihn mit wichtigen Elektrolyten und bringt den Flüssigkeitshaushalt in Balance. Bis der Magen sich wieder beruhigt hat, ist Nahrungsverzicht oder Schonkost angesagt. Auch wenn viele Hunde bereits einen Tag später wieder fit erscheinen: Geben Sie ein verschriebenes Antibiotikum unbedingt über den vorgesehenen Zeitraum. Ansonsten können die Bakterien erneut zuschlagen.
Magen-Darm-Erkrankung aus Norwegen vorbeugen
Wie bei allen übertragbaren Magen-Darm-Erkrankungen gilt auch bei der „norwegischen Hundekrankheit“: Vermeiden Sie mögliche Infektionsquellen. In Norwegen und Schweden haben Veranstalter einige Hunde-Events abgesagt, um das Risiko einer Übertragung zu vermeiden. Doch zur Vorbeugung zählt nicht nur, direkten Kontakt zu erkrankten Artgenossen zu unterbinden. Manche Hunde interessieren sich stark für den Kot von Hunden oder anderer Tiere. Viele genehmigen sich sogar einen Happen.
Dies gilt für Hunde- ebenso wie für Pferde- oder Wildtierkot. Hindern Sie ihn daran, aus dubiosen Pfützen im Wald oder aus öffentlichen Näpfen zu trinken. Denn ein gemeinsam genutzter Napf kann Infektionen übertragen.
Norwegische Hundeseuche? Keine Panik!
Eine Magen-Darm-Erkrankung ist vor allem für ältere und geschwächte Hund sowie für Welpen eine ernstzunehmende Gefahr. Die Tiere verlieren schnell viel Flüssigkeit und können so in einen lebensbedrohlichen Zustand geraten. Darum sollten Sie Durchfall und Erbrechen bei Hunden nicht auf die leichte Schulter nehmen. Dass sich Erbrochenes und Stuhl mit etwas Blut vermischen, ist bei Hunden keine Seltenheit – meist ist es jedoch sehr verdünnt. Ist es dunkelrot, ist (Lebens-)Gefahr im Verzug – unabhängig von der Ursache. Die NSFA untersucht die vorliegenden Fälle weiterhin, nimmt aber keine weiteren Proben von erkrankten Hunden mehr. Die Behörde geht nicht davon aus, dass alle Fälle sich auf eine einzelne Ursache zurückführen lassen.