Die Lage in der Ukraine macht auch hier zulande vielen Menschen große Angst. Aus Furcht vor einer Eskalation haben viele Menschen begonnen, Jodtabletten zu horten - um sich vor radioaktiver Strahlung zu schützen. Wobei Experten, wie etwa Dr. Matthias Zähringer, Leiter der Abteilung Radiologischer Notfallschutz am Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in einem Interview mit der Apotheken Umschau, vor einer Einnahme „auf Verdacht“ ausdrücklich abraten.
Allerdings geht die „Jod-Hysterie“ offensichtlich bereits in die nächste Runde. Bei Facebook stellt Tierarzt Ralph Rückert aus Ulm fest, dass das Verhalten mancher Herrchen und Frauchen „gerade zunehmend absurde Züge“ annimmt. Und er betont, dass in manchen „Fällen die Suche nach professioneller psychologischer Betreuung für sich selber deutlich sinnvoller“ wäre.
Jod als Vorsorge: Nutzlos oder sogar schädlich!
Offenbar hat der Tierarzt zunehmend Besuche von Tierhaltern, die Jodtabletten für ihre Vierbeiner wollen, um diese vor radioaktiver Strahlung zu schützen. Echter Unfug, so der Veterinär, denn Katzen und Hunde würden gar nicht alt genug werden, um einen Schilddrüsentumor zu entwickeln. Des Weiteren ist eine prophylaktische Gabe von Jod als Schutzmaßnahme nutzlos und höchstwahrscheinlich sogar schädlich.
Tiere aus Kriegsangst einschläfern lassen?
Aber – frei nach dem Motto „Schlimmer geht immer!“ – hat Rückert momentan Besucher aus Kriegshysterie noch auf andere Weise vor einem Atomkrieg schützen wollen. So fragen ihn anscheinend einige gezielt „nach Möglichkeiten, Ihren Vierbeiner im Falle eines Atomkriegs prophylaktisch selber umzubringen“. Andere erkundigen sich sogar schon
Solche Ideen erteilt der Tierarzt eine klare Absage, was er auch bei Facebook öffentlich macht. „Ganz sicher werden wir aufgrund hysterischer Kriegsängste kein Haustier einschläfern!“, stellt er dort klar und fragt vielmehr: „Geht's eigentlich noch?“
Es nimmt gerade zunehmend absurde Züge an: - Tierbesitzer:innen wollen Jodtabletten für Ihre Hunde und Katzen...
Posted by Kleintierpraxis Ralph Rückert on Friday, March 4, 2022