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Hund hinter Gitterstäben
© Nataliia Sytnyk / Shutterstock (Symbolbild)

Tierheime am Limit: Neue Studie enthüllt dramatischen Trend

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Überfüllte Zwinger, kranke Tiere, Tränen – die Lage in den deutschen Tierheimen ist mehr als brenzlig. Eine neue Studie zeigt, was das Problem ist.

Während der Pandemie waren die Tierheime wie leergefegt. Unzählige Menschen haben sich einen Traum erfüllt und sich ein Haustier angeschafft, oft genug spontan und ohne größere Vorbereitung.

Schon damals warnten Tierschützer und -experten, dass dieser Trend sich bei der Rückkehr zur Normalität zu einem handfesten Problem entwickeln könnte. Der neue PURINA Tierheimreport 2025 zeigt in aller Deutlichkeit: Genau so etwas ist auch eingetreten. Die Lage in den Tierheimen ist ernster denn je.

Zwei Drittel aller Tierheime sind am Anschlag

Laut der Studie arbeiten aktuell 66 % der Tierheime an der absoluten Kapazitätsgrenze – 17 % sind sogar bereits überfüllt. Es fehlt an allem: Platz, Geld, Personal.

„In den letzten Jahren haben wir deutlich mehr Abgaben, vor allem von alten und kranken Tieren“, sagt Petra Gerigk vom Kölner Tierschutzverein. Viele Tierhalter würden noch immer unterschätzen, wie viel Zeit, Geld und Geduld ein Tier erfordert.

Die Folge: Wenn es nicht mehr in den Alltag passt – wird es abgegeben. Gerigk spricht von einer Entwicklung, die nicht nur traurig, sondern auch vermeidbar sei.

Die Zahlen sind alarmierend

81 % der Tierheime berichten von einem Anstieg der aufgenommenen Tiere – 42 % sogar von einem drastischen. Die Gründe: Persönliche Schicksale, finanzielle Not, Verhaltensprobleme der Tiere – und Überforderung. Immer wieder müssen Tierheime einspringen, wenn Halter nicht mehr weiterwissen. Doch ihre Möglichkeiten schwinden.

Tierliebe allein reicht nicht aus, das erleben viele Tierheime täglich. Fast die Hälfte aller Einrichtungen hat laut dem PURINA Tierheimreport 2025 eine Sache festgestellt: Die Verantwortung bei einer Adoption wird unterschätzt.

Viele Tiere werden zurückgebracht, weil sie nicht „funktionieren“, nicht stubenrein sind oder nicht in die Familie passen. Besonders tragisch: Manche dieser Rückgaben bedeuten das Ende der Vermittlungschancen.

Die Not ist groß – und sichtbar

Der Report macht auch deutlich: Tierheime brauchen dringend Hilfe. 77 % benötigen finanzielle Unterstützung, 71 % mehr Platz, 62 % mehr Personal. Auch freiwillige Helfer fehlen (45 %) – ebenso wie Sachspenden und unterstützende Partnerschaften.

Die Tierheime schlagen Alarm – und hoffen, dass diesmal jemand hinhört. Wer ein Tier aufnimmt, muss nicht nur Liebe mitbringen, sondern auch Durchhaltevermögen. Andernfalls landen immer mehr Tiere hinter Gittern. Nicht wegen ihres Verhaltens, sondern wegen dem der Menschen.

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