Ob als domestizierte Haustiere oder in der Wildnis, Katzen behalten ihre angeborenen Fähigkeiten zur Jagd und zum Fangen von Beute. Katzen sind von Natur aus Raubtiere, die über scharfe Krallen, hervorragende Sehfähigkeiten bei Dunkelheit und große Schnelligkeit verfügen. Ihr Jagdinstinkt ist fest verankert, da er über die Jahrtausende eine entscheidende Rolle für ihr Überleben spielte.
Und auch wenn viele Hauskatzen heute in einer sicheren Umgebung leben, gehen sie dennoch weiterhin auf die Jagd und fangen Beute. Dass sie sich gerne an Vögeln „vergreifen“ ist bekannt. Nur welche weiteren Arten zählen zu den potenziellen Beutetieren unserer Samtpfoten? Dieser Artikel wirft einen genaueren Blick auf die Tiere, die von Katzen gejagt und gefangen werden.
Jagen Katzen Ratten?
Kleine Nagetiere wie Mäuse und Ratten stehen ganz oben auf der Liste der von Katzen gejagten Beute. Ihre schnellen Bewegungen fordern die Jagdfähigkeiten der Katzen heraus. Einige Hauskatzen spielen deshalb auch besonders gerne mit Spielzeug, das Ratten ähnelt. Hierdurch wird das Jagdverhalten der Samtpfoten aktiviert, was wiederum der körperlichen und geistigen Stimulation dient.
Die Jagd auf Nagetiere ist nicht nur ein Instinkt, sondern kann auch zur Kontrolle von Schädlingen beitragen. Deshalb war früher etwa die Katzenhaltung in ländlichen Gegenden sehr verbreitet. Aber in städtischen Umgebungen können Katzen helfen, die Zahl der Ratten in Grenzen zu halten.
Jagen Katzen Eichhörnchen?
Auch die niedlichen Eichhörnchen zählen zu den potenziellen Beutetieren von Katzen. Die schnellen Bewegungen, die agilen Sprünge und auch die Größe macht sie für die Stubentiger interessant. Ob sie versuchen, ein Eichhörnchen zu jagen, hängt allerdings ebenfalls von den Jagdfähigkeiten einer Katze ab sowie ihrem Revier. Dies gilt übrigens ebenfalls für Fledermäuse.
Jagen Katzen Hühner?
Je nach Größe und Art der Katze kann es sogar vorkommen, dass auch größere Tiere wie etwa Hühner gejagt werden. Voraussetzung in Bezug auf Hühner ist beispielsweise, dass die Samtpfote freien Zugang zu einem Bereich hat, in dem Hühner gehalten werden. Aufgrund ihrer Größe, ihrer Bewegungen und des schnellen Flatterns sehen Katzen in ihnen oft eine verlockende Beute.
Jagen Katzen Hühner, so kann dies jedoch zu erheblichen Problemen führen, insbesondere wenn es sich um Hühner in ländlichen Gebieten oder auf Bauernhöfen handelt. Die Stubentiger greifen nicht nur erwachsene Hühner an, sondern interessieren sich ebenfalls für Eier sowie Küken. Mit ihrem Jagdverhalten ist es also möglich, dass Katzen hier ernsthaften Schaden anrichten. Verantwortungsvolle Halter sollten daher entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um Problemen vorzubeugen.
Jagen Katzen Kaninchen?
Für viele Katzenfreunde dürfte dies eine Überraschung sein, aber tatsächlich können Katzen sogar Kaninchen jagen und fangen. Kaninchen sind aufgrund ihrer Bewegungen, ihrer Größe und ihrer Verwundbarkeit eine sehr attraktive potenzielle Beute für die samtpfotigen Raubtiere. Katzen sind dazu in der Lage, die Höhlen der Kaninchen aufspüren, und schrecken auch nicht davor zurück, die agilen Nager zu fangen.
Jagen Katzen Frösche?
Was oft genug nicht einmal viele Katzenhalter vermuten würden: Die Stubentiger haben ebenfalls keine Scheu, Frösche zu jagen und zu fangen. Dies gilt ebenfalls für Blindschleichen und Molche. Ihr Jagdtrieb ist so stark, dass er ebenso ausgelöst durch Insekten, Schmetterlinge, Libellen und Heuschrecken sowie Fische, Eidechsen und andere Reptilien und auch sogar kleine Amphibien.
Speziell das schnelle Zucken und Hüpfen von Fröschen macht diese für Katzen zu einer verlockenden Beute. Das Problem dabei: Viele Froscharten sind gefährdet oder geschützt, weshalb die Jagdaktivitäten der Katzen hier ökologische Auswirkungen nach sich ziehen können. Des Weiteren droht den flauschigen Jägern möglicherweise ebenfalls Gefahr, denn einige Froscharten sind giftig.
Wenn Katzen Tiere jagen und fangen: Das Fazit
Die Jagd ist ein wesentlicher Teil des Katzenverhaltens, der zu ihrer „evolutionären Grundausstattung“ gehört. Obwohl es natürlich ist, dass Katzen potenzielle Beutetiere fangen, sollten sich die Halter dennoch bewusst sein, dass dieses Verhalten ihres Lieblings Auswirkungen auf die örtliche Tierwelt haben kann. Mehr noch, sogar handfeste ökologische Probleme sind möglich, schließlich schrecken Katzen nicht vor bedrohten oder gefährdeten Arten zurück.
Schätzungen für die Schweiz belegen beispielsweise, dass Katzen jedes Jahr 10 Millionen Mäuse, 1,8 Millionen Vögel, 600.000 Reptilien sowie 3 Millionen Schmetterlinge erbeuten. Dabei gehört jedes zehnte Tier davon zu einer bedrohten Art.
Verantwortungsvolle Katzenhalter werden sich insofern bemühen, dazu beizutragen, dass Gleichgewicht zwischen Katzen als Jägern und der Umwelt zu erhalten.